Es sind die Probleme mit Unkraut- und Ungrasarten, die den Herbizideinsatz im Herbst zur Herausforderung machen. Ackerfuchsschwanz, Weidelgräser oder Trespenarten erfordern nicht nur eine höhere Herbizidintensität, sondern bereits im Vorwege intensive flankierende ackerbauliche Maßnahmen, wie Ausfallsamenmanagement und angepasste Bodenbearbeitung, Saatzeit und Sortenwahl sowie die Erweiterung der Fruchtfolge mit Sommerkulturen. Der folgende Artikel beschreibt, worauf zu achten ist.
Empfehlungen zur Saatzeit sind undankbar, da Jahre, in denen es ohne Probleme möglich war, später zu säen, und die Effekte auf die Ackerfuchsschwanzreduzierung deutlich sichtbar waren, schnell vergessen werden, während Problemjahre, in denen die Bestellung wetterbedingt nicht wunschgemäß verlief, sich tief ins Gedächtnis eingeprägt haben.
Ziel ist keine explizite Spätsaat, sondern eine wetterangepasste spätere Saat. Dabei zählt jeder Tag. Höhere Wirkungsgrade der Bodenherbizide aufgrund geringerem Auflauf von Ackerfuchsschwanz sind die positiven Effekte. All das führte beispielsweise im vergangenen Jahr dazu, dass auf Sulfonylharnstoffe im Frühjahr zum Teil verzichtet werden konnte. Glücklicherweise ist nicht jede Fläche problembehaftet. Es gibt durchaus noch von Ackerfuchsschwanz freie Flächen. Diese zu erhalten, ist jedoch ebenfalls eine große Herausforderung.
Das Herbizidportfolio im Herbst ist, bezogen auf die Produkte, relativ breit. Schaut man sich die Wirkstoffe jedoch genauer an, schränkt sich die Auswahl stark ein. Gängige Unkräuter wie beispielsweise Kamillearten sind dabei gut zu regulieren. Spielen jedoch Gräser eine Rolle, so trägt jede gut funktionierende Herbstmaßnahme dazu bei, den Druck auf die im Frühjahr einzusetzenden speziellen Sulfonylharnstoffe zu reduzieren, denn eigentlich muss die Anwendungshäufigkeit reduziert werden, um die existierende Resistenzentwicklung zu verlangsamen.
Windhalm beispielsweise lässt sich gut mit Bodenherbiziden bekämpfen, sodass eine Frühjahrsbehandlung mit ALS-Hemmern (zum Beispiel Husar OD, Broadway oder Atlantis Flex) nur für sehr spät gedrillten Weizen (nach Mais oder Zuckerrüben) zu empfehlen ist, wenn Flufenacet bei zu viel Regen kritisch werden kann.
Neuigkeiten auf dem Markt
• Fantasia (800 g/l Prosulfocarb): keine NG405 und keine NW 800 mehr
• Mateno Flexi Set: neue Abpackungen im Verhältnis 0,35 Mateno Duo zu 0,5 Cadou SC (speziell für Gerste und Roggen)
• Mateno Forte Set: 0,7 Mateno Duo zu 0,5 Cadou SC (speziell für Winterweizen und Triticale)
• Picona wird nicht mehr vertrieben.
Windhalm, Jährige Rispe, Unkräuter
Für eine optimale Wirkung und Verträglichkeit der Bodenherbizide sollte der Einsatz gegen Windhalm, Einjährige Rispe und Unkräuter im frühen Nachauflauf angestrebt werden.
• 0,3 l/ha Herold SC haben eine gute Windhalmwirkung, bei humosen Böden oder starkem Kamilledruck sind aber 0,35 bis 0,4 l/ha sicherer. Vorsicht im Roggen!
• 0,3 l/ha Herold SC + 1,5 l/ha Trinity bieten sich bei starker Verunkrautung mit Kornblume, Klatschmohn, Kamille und Storchschnabel an. Für eine ausreichende Wirkung gegen Hundskerbel ist die Chlortoluronmenge in 1,5 l/ha Trinity allerdings zu gering oder
• ohne Diflufenican sind 0,2 l/ha Sunfire + 1,5 bis 2,0 l/ha Trinity möglich (bei stärkerem Unkrautdruck die höhere Trinitymenge wählen). Verträglichere Variante für den Roggen.
• Die Kombination von 0,24 l/ha Cadou SC + 1,5 l/ha Agolin enthält, ebenso wie 0,3 l/ha Herold SC, 60 g/ha DFF, zusätzlich aber noch Pendimethalin (Nachteil: erschwerte Auflagensituation).
• Einjährige Rispe wird von den Bodenherbiziden überwiegend gut erfasst.
• 0,24 l/ha Cadou SC + 60 g/ha Sumimax dürfen nur im Winterweizen eingesetzt werden, diese Kombination hat weder Gewässerabstands- noch Hangauflagen.
• Wenn eine Nachbehandlung gegen Unkräuter im Drei- bis Fünfblattstadium notwendig ist, kann mit 15 g/ha Pointer SX oder Trimmer WG gegen Kamille, Ausfallraps, Klatschmohn, Kornblume und Storchschnabel oder 50 ml/ha Saracen gegen Kamille, Ausfallraps, Klatschmohn und Klettenlabkraut gearbeitet werden.
• Pointer SX/Trimmer WG möglichst nicht mit dem Wirkstoff Pinoxaden (Axial 50) mischen. Minderungen in der Gräserwirkung sind möglich. Besser 75 ml/ha Saracen oder Troller wählen (Blattwirkung!).
• Carmina Komplett (Carmina 640 + Alliance) eignet sich bei leichtem Windhalmbesatz und breiter Verunkrautung (Chlortoluronverträglichkeit der Weizensorten beachten! NG405 = keine Anwendung auf drainierten Flächen, NG414 = keine Anwendung auf Bodenarten: reiner Sand, schwach schluffiger Sand und schwach toniger Sand mit einem organischen Kohlenstoffgehalt unter 1,5 %).
Ackerfuchsschwanz effektiv bekämpfen
Nach wie vor ist der Hauptbodenwirkstoff im Herbst Flufenacet. Inzwischen sind diverse flufenacethaltige Produkte im Portfolio. Vorsicht, hier steckt der Teufel im Detail: Die Produkte unterscheiden sich zum Teil erheblich in der Zulassung und den Auflagen. (https://t1p.de/l3l6l)
Zur effektiven Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz sind 240 g/ha nötig. Der Zusatz von Diflufenican verbessert die Wirkung gegen die Gräser und bringt zusätzlich entscheidende Unkrautwirkung mit.
Neben den flufenacethaltigen Produkten erweitert Mateno Forte seit vergangenem Jahr die Produktpalette. Mateno Duo besteht aus 500 g/l Aclonifen + 100 g/l Diflufenican und wird zusammen mit Cadou SC (500 g/l Flufenacet) angeboten. Achtung: Die Ackerfuchsschwanz-Aufwandmenge von 0,7 l/ ha Mateno Duo + 0,5 l/ ha Cadou SC ist im Vorauflauf (VA) nur in Winterweizen und Triticale zugelassen! In Wintergerste und Winterroggen sind nur 0,35 l/ ha Mateno Duo zulässig. Die Wirkung von Mateno Forte auf Ackerfuchsschwanz schwankte in den Versuchen der Landwirtschaftskammer in den vergangenen Jahren. Kammereigene und die Ergebnisse der Landwirtschaftskammern in anderen Bundesländern wiesen vergleichbare Wirkungen wie 0,6 l/ ha Herold SC oder auch die Kombination 0,6 l/ha Herold SC + 3,0 l/ ha Boxer auf.
Bodenherbizide im Vorauflauf
Der optimale Termin für den Einsatz der Bodenherbizide ist der Vorauflauf. Feuchter Boden mit nachfolgenden Niederschlägen ist ein Garant für eine gute Wirkung. Basis sind 240 g/ha Flufenacet, die Zugabe von 2,5 bis 3,0 l/ha Boxer oder 3,5 bis 4,0 l/ha Jura verbessert die Wirkung. Die Ergebnisse der Zusatzleistung schwanken über die Jahre je nach Bodenfeuchtigkeit zwischen 5 und 30 %. Über einen Zeitraum von zehn Jahren konnten in Versuchen der Landwirtschaftskammer Wirkungssteigerungen von durchschnittlich 10 % erzielt werden.
In der Wintergerste gibt es auf Standorten mit FOP- und DEN-Resistenz keine Alternative zu Bodenherbiziden, da die einzige Nachbehandlungsmöglichkeit Axial 50 entfällt. Um die Wintergerste in der Fruchtfolge zu halten, kann als zweite Bodenherbizidmaßnahme (Spritzfolge) 2,0 l/ha Trinity im Stadium des Keimens (ES 10 AFU) zum Einsatz kommen. Die kurz aufeinanderfolgende Sequenz ist dabei entscheidend, zudem nachfolgende Niederschläge. Danach muss die Gerste durch ihr Wuchsverhalten helfen, den Ackerfuchsschwanz zu unterdrücken.
Im Winterweizen ist besonders auf Flächen mit beginnender metabolischer Resistenz gegen Atlantis sowie bei starkem Ackerfuchsschwanzdruck eine Bodenherbizid-Nachlage von 3,0 bis 4,0 l/ha Jura oder 3,0 bis 5,0 l/ha Boxer (zugelassene Gesamtmenge beachten!) empfehlenswert, ebenfalls im Stadium der Keimung (ES 10).
Der Einsatz von Trinity sollte auf die Wintergerste beschränkt bleiben, um den Einsatz von Chlortoluron nicht überzustrapazieren.
Standardempfehlung bei geringem bis mittlerem Ackerfuchsschwanzbesatz im VA (Beispiele):
• 0,6 l/ha Herold SC* (+ 2,5-3,0 l/ ha Boxer)
• 0,6 l/ha Herold SC (+ 2,0 l/ha Trinity): Diese Variante sollte schwerpunktmäßig in der Wintergerste zum Einsatz kommen.
• 0,5 l/ha Cadou + 0,7 l/ha Mateno Duo
*Herold SC in Triticale nur mit 0,5 l/ha im Nachauflauf
Gewässerabstandsfreie Varianten sind:
• 0,5 l/ha Cadou + 3,0 l/ha Boxer (Boxer Cadou Pack): Vorsicht mit 3,0 l/ha in der Wintergerste
• 0,48 l/ha Sunfire + 3,0 l/ha Boxer oder + 60 g/ha Sumimax (Sumimax nur im Winterweizen): Sumimax ist sehr gut geeignet bei späteren Aussaaten, da es im Boden kaum verlagert wird (selten Stress für die Kulturpflanze).
In den beiden DFF-freien Varianten muss man Abstriche in der Ackerfuchsschwanz- und Unkrautwirkung hinnehmen, da die Zusatzleistung des Wirkstoffs DFF fehlt. Die Zugabe von DFF in Form der Produkte Diflufenican, Lyskamm oder Sempra würde aber wieder zu einem Gewässerabstand von 10 m führen.
Empfehlung einer Spritzfolge bei starkem Ackerfuchsschwanzdruck sowie auf Flächen mit Resistenzproblemen der blattaktiven Produkte (Atlantis-Wirkstoff, Traxos und Axial):
• 0,6 l/ha Herold SC (+ 2,5-3,0 l/ha Boxer) im VA
• 2,0 l/ha Trinity in EC 10 (fünf bis zehn Tage später als VA): Variante für die Wintergerste
• 0,6 l/ha Herold SC im VA
• 3,0-4,0 l/ha Jura oder 3,0-5,0 l/ha Boxer (fünf bis zehn Tage später als VA, Aufwandmengen je nach Boden- und Niederschlagsverhältnissen)
Beim Einsatz der Bodenwirkstoffe Flufenacet, Diflufenican und Prosulfocarb stellt sich schnell die Frage nach der Verträglichkeit. Dabei gibt es Unterschiede in der Empfindlichkeit der Kulturen. Besonders Roggen und Gerste zählen zu den empfindlichsten Kulturen. Weizen ist etwas robuster, kann aber bei zu flacher Ablage ebenfalls kritisch reagieren.
Verträglichkeitsprobleme sind immer jahresbedingt. Fallen beispielsweise direkt nach einer Boxer-Applikation größere Mengen Niederschlag, so können zum Teil massive Aufhellungen auftreten. Auch der Wirkstoff Diflufenican führt dann zu Aufhellungen. Bei Flufenacet sind hauptsächlich Ausdünnungen zu beobachten. Auch hier spielen Menge und Heftigkeit nachfolgender Niederschläge eine entscheidende Rolle. Flufenacet zieht im Gegensatz zu Prosulfocarb in der Wirkung noch nach, sodass Pflanzenverluste auch später auftreten können. Der vergangene Herbst/Winter ist ein gutes Beispiel dafür. Nach den starken Regenfällen konnte man im Februar/März nicht nur eine sehr gute Ackerfuchsschwanzwirkung beobachten, es waren auch hier und da Pflanzenverluste zu beklagen.
Wichtige Kriterien bei der Saat
Aussaatmenge und Ablagetiefe sowie Bodenschluss (Rückverfestigung durch Walzen nach der Saat, um Kluten zu brechen und einen lückenlosen Herbizidfilm zu gewährleisten) sind wichtige Kriterien bei der Saat.
Bei ausreichenden Niederschlägen können durchaus Wirkungsgrade von 80 bis 95 % erzielt werden. Dieselben Varianten erzielen bei Trockenheit nur zwischen 30 und 40 % Wirkung. Aussaat (möglichst im Oktober), nachfolgende Spritzung, eventuell vorher Walzen, sollten unmittelbar vor einem Regenereignis erfolgen, um einen möglichst hohen Bekämpfungserfolg zu erzielen. Das ist nicht immer einfach zu terminieren, aber es sind auch nicht alle Flächen in einem Betrieb Ackerfuchsschwanzproblemflächen.
Als Blattherbizide kommen in der Gerste Axial 50, in Weizen und Triticale Traxos und im Roggen Sword (Sword mit 0,5 l/ha Hasten mischen) infrage. Liegen aber auf der zu behandelnden Fläche FOP- und DEN-Resistenzen vor, ist ein vager Ausgang vorprogrammiert.
Witterung und Spritzzeitpunkt
Niedrige Temperaturen sind für die Spritzung von Vorteil. Eingangs des Winters können dann auf sensitiven Standorten 1,2 l/ha Traxos oder in der Wintergerste 0,9 l/ha Axial 50 zum Einsatz kommen (sogenannte Nikolausspritzung). Temperaturen unter 5 °C, aber kein völliger Vegetationsstopp sind förderlich. Leichte Nachtfröste, leicht feuchte Bestände oder Raureif bei der Behandlung wirken sich nicht negativ aus. Der Termin ist letztendlich ein Kompromiss aus kleinen Ackerfuchsschwanzpflanzen (zwei bis drei Blätter) und kühler Witterung.
Wenn klar ist, dass resistenzbedingt Axial und Traxos auf der Fläche nicht mehr wirken, stellt sich im Winterweizen die Frage, ob dann der Atlantis-Wirkstoff im Herbst oder milden Winter eingesetzt werden kann. Besonders bei milder Witterung wächst der Ackerfuchsschwanz weiter, sodass bei dem Frühjahrseinsatz ab 16. März Atlantis Flex auf relativ große Pflanzen treffen kann. Ein früherer Einsatz ist mit diesem Produkt auf drainierten Flächen zulassungstechnisch nicht möglich.
Ein Herbsteinsatz kommt nur mit Niantic (entspricht Atlantis WG) mit nur 400 g/ha, auf drainierten Flächen bis zum 31. Oktober (NW 800) und Atlantis OD mit 1,2 l/ha infrage. Ein AHL-Zusatz ist nicht möglich. Wenn, dann muss dieser Einsatz bei Hochdruckwetterlage erfolgen. Allerdings dürfen diese Herbsteinsätze ebenfalls nur als Notlösung bei starkem Ackerfuchsschwanzbesatz und der nachfolgenden Verdrängung des Weizens gesehen werden. Der Vorteil liegt in der geringen Pflanzengröße, der Nachteil in der geringeren Aufwandmenge und eventuellen Nachläufern im Frühjahr. Ein Herbsteinsatz von Niantic und ein folgender Frühjahrseinsatz von Atlantis Flex wäre unter dem Aspekt der Resistenzentwicklung nicht vertretbar.
Fazit
Das Problem Ackerfuchsschwanz lässt sich nicht durch Herbizide lösen. Aber eingebunden in einen Gesamtkomplex mit ackerbaulichen Maßnahmen leisten besonders die Bodenherbizide einen wichtigen Beitrag. Für einen höchstmöglichen Wirkungsgrad müssen die Einsatzbedingungen stimmen. Eine wichtige Einflussgröße ist die Ackerfuchsschwanz-Besatzdichte, also letztendlich der Bodensamenvorrat. Ein Wirkungsgrad von 80 % der Bodenherbizide bedeutet bei einem Ausgangsbesatz von 200 Ähren 40 übrig gebliebene Ähren, bei einem Ausgangsbesatz von 1.000 Ähren dagegen 200 übrig gebliebene Ähren pro Quadratmeter. Was nur 10 % Wirkungsgradverlust aufgrund schlechter Einsatzbedingungen oder falscher Mittelwahl bedeuten, liegt auf der Hand.
Der Zusammenhang der einzelnen Faktoren, wie Entwicklungsstadium des Ackerfuchsschwanzes, Bodenfeuchtigkeit, Spritztermin der Bodenherbizide und nachfolgende Niederschläge, ist unbestritten. Die Bodenherbizidmaßnahme ist somit der Grundstock der chemischen Ackerfuchsschwanzbekämpfung. Je höher hier der Wirkungsgrad, desto geringer liegt die Last auf den stark resistenzgefährdeten Blattherbiziden.
Trespenarten
• Es gibt verschiedene Trespenarten, die auch entscheidende Unterschiede in der Bekämpfung haben.
• Die Bekämpfung der Tauben Trespe ist sehr gut mit Flufenacet möglich. Den Restbesatz regelt Atlantis Flex im Frühjahr.
• Die Roggentrespe dagegen reagiert kaum auf Flufenacet und ist zwingend auf eine blattaktive Behandlung mit Atlantis Flex angewiesen.
• Trespen sind Flachkeimer. Der Pflug behebt das Problem relativ einfach. Aus diesem Grund sind Trespenprobleme fast immer auf pfluglos wirtschaftenden Betrieben anzutreffen.
• Die Kombination aus pflugloser Bearbeitung, Trespenvorkommen und Wintergerste funktioniert nicht. Es gibt keine Möglichkeit der blattaktiven Behandlung in der Wintergerste.
Weidelgras
• Weidelgras hat in den vergangenen Jahren in der Fläche zugenommen.
• Dieses Gras hat große Konkurrenzkraft.
• Die Bodenwirkstoffe Flufenacet und Prosulfocarb haben eine gute Wirkung gegen Weidelgras.
• Im Nachauflauf Herbst hat Axial 50 eine Wirkung, allerdings hat dieses Produkt keine Wirkung auf Einjährige Rispe. (Spritzfolge: VA 240 g/ha Flufenacet + eventuell Boxer oder Jura; NAH: 0,9 l/ha Axial 50)
• In den letzten Jahren bekam die Resistenzentwicklung deutlichen Vorschub. Hierbei sind die ALS-Hemmer (zum Beispiel Broadway), die DEN (Axial 50) und die DIM (Focus Ultra) gleichermaßen betroffen.
Hundskerbel
• Hundskerbelsamen haften aufgrund ihrer Struktur sehr leicht an Tieren, sodass die Vermehrung auch über weite Strecken problemlos möglich ist. Somit ist Hundskerbel mittlerweile auf vielen Flächen präsent.
• Chlortoluron hat als Bodenwirkstoff sehr gute Wirkung, kann aber in Form von Carmina und Lentipur nur auf nicht drainierten Flächen eingesetzt werden.
• 0,3 l/ha Herold SC + 1,25 l/ha Lentipur 700 oder 0,2 l/ha Sunfire + 1,5 l/ha Carmina 640 bieten eine gute Lösung gegen Windhalm, Einjährige Rispe und Hundskerbel.
• Bei Carmina ist auch eine Kombination mit Solo-Flufenacet möglich, da in 1,5 l/ha Carmina schon 60 g/ha DFF enthalten sind; CTU-Verträglichkeit der Winterweizensorten beachten.
• Auf drainierten Flächen sind Trinity und Zypar wirksame Produkte, Trinity mit 2,0 l/ha im NAK und Zypar mit 0,75 l/ha in ES 12-13. Beim Einsatz von Zypar muss der Hundskerbel einerseits aufgelaufen sein, andererseits sollte er das Zwei- bis Dreiblattstadium nicht überschritten haben, eine Gratwanderung in der Anwendung! Zypar im Frühjahr zeigt ganz schlechte Wirkungsgrade.
• Besonders bei starkem Aufkommen von Hundskerbel sollte das Problem im Herbst angegangen werden, um die Last im Frühjahr nicht auf die Sulfonylharnstoffe (zum Beispiel Concert SX) zu legen, da auch hier schon Resistenzen nachgewiesen wurden.
Windhalm
• Windhalm ist in den vergangenen Jahren in der Wahrnehmung etwas in den Hintergrund geraten.
• Dabei ist die Resistenzentwicklung bei den ALS-Hemmern und bei den DEN (Axial 50) in einigen Regionen Deutschlands schon sehr weit fortgeschritten.
• Bodenwirkstoffe, vor allem Flufenacet, haben eine sehr gute Wirkung gegen Windhalm und sollten konsequenterweise genutzt werden. Da bei Windhalm geringere Flufenacetmengen ausreichen, ist der Bodenherbizideinsatz auch in Winterweizen nach Mais oder Zuckerrüben bei guten Bodenbedingungen möglich. Eventuell auf reines Flufenacet setzen und auf Diflufenican verzichten. Die Gräserwirkung steht im Vordergrund, Unkräuter können problemloser nachbehandelt werden.