Die Sortenempfehlung Silomais für 2024 setzt sich aus den Versuchsergebnissen der Landwirtschaftskammer der Jahre 2021, 2022 und 2023 zusammen. Die Witterungsverläufe dieser Versuchsjahre zeigen, dass in der Jugendentwicklung oftmals ausgeprägte kühle Wetterphasen vorlagen, die einer zügigen Entwicklung entgegenwirkten. Sich anschließende höhere Temperaturen wurden dagegen vom Mais zum Längenwachstum gut ausgenutzt. Der Artikel beschreibt, wie die einzelnen Maissorten abgeschnitten haben.
In Tabelle 1 sind die Ergebnisse der diesjährigen Standorte der Landessortenversuche über das Versuchsmittel als Bezugsbasis zusammengefasst aufgeführt. Die Praxis wird in den diesjährigen Ergebnissen der Landessortenversuche gut abgebildet. Auffällig sind die zum Teil hohen Biogasausbeuten. In die Berechnung dieses Merkmals fließen unter anderem Fett- und Zuckergehalt ein. Der positiv bewertete Fettgehalt wurde in diesem Jahr höher ausgewiesen als in den Vorjahren. Der hingegen negativ in die Berechnungsformel einfließende reduzierte Zuckerwert ist geringer im Vergleich zu den Vorjahren. Die Trockensubstanzgehalte wurden wie in den Vorjahren direkt bei der Ernte online über NIRS ermittelt.
Die Sortenempfehlung 2024
Für die landesweite Silomais-Sortenempfehlung zur Futternutzung konnten sich Sorten mit hohen Stärke- und Energiegehalten bei hohen Trockenmasseerträge und guter Abreife mehrjährig behaupten. Die aufgeführte Sortenempfehlung Silomais 2024 zur Futternutzung (Grafik 1a) umfasst insgesamt 28 Sorten, wobei landesweit 18 Maissorten für die Rinderhaltung empfohlen werden. Die weiteren ausgewiesenen Maissorten für sicher abreifende Standorte sowie für mais- als auch grasbetonte Rationen sollten ebenfalls in der Anbauplanung Beachtung finden. Die einjährig aufgeführten Sorten sollten allenfalls zur Probe angebaut werden.
In die Silomais-Sortenempfehlung zur Energienutzung fließen mehrjährig hohe Trockenmasseerträge und passende Abreifen bei guten Biogasausbeuten der Prüfsorten ein. Die aufgeführte Sortenempfehlung Silomais 2024 zur Energienutzung (Grafik 1b) umfasst insgesamt 26 Sorten, wobei landesweit 15 Maissorten empfohlen werden. Die ausgewiesenen Maissorten für sicher abreifende Standorte sind ebenfalls zu beachten. Neu geprüfte Sorten mit einjährigen Versuchsergebnissen aus den Landessortenversuchen sollten wie bereits erwähnt nur im Probenanbau getestet werden.
Die passende Sorte finden
Für den kommenden Silomaisanbau empfiehlt die Landwirtschaftskammer schwerpunktmäßig Sorten mit mehrjährigen Versuchsergebnissen. Zur Entscheidung über Sorten für die jeweilige Nutzungsrichtung sollten neben den Sortenbeurteilungen (Tabellen 2 und 3) auch die mehrjährigen Auflistungen (Tabellen 4 und 5) betrachtet werden, anhand derer die Stabilität der Sorten über die Jahre zu erkennen ist.
In den geprüften und dargestellten Sortimenten gibt es viele Möglichkeiten, Maissorten für den jeweiligen Bedarf auszuwählen:
• Maissorten mit hohen Stärke- und Energiegehalten bekommen bei ordentlicher Abreife und hohen Trockenmasseerträgen eine landesweite Empfehlung zur Futternutzung.
• Maissorten mit einer landesweiten Empfehlung zur Energienutzung überzeugen bei guter Abreife mit ordentlichen Trockenmassegehalten und Biogasausbeuten.
• Im ersten Jahr geprüfte Sorten mit guter Leistung werden lediglich zum Probeanbau empfohlen.
• Maissorten, die auf sicher abreifende Standorte gestellt werden sollten, zeigen hohe Erträge und/oder Qualitäten beziehungsweise Ausbeuten, die Abreifen sind jedoch nicht angepasst.
• Für die maisbetonte Ration werden Maissorten mit hohen Trockenmasseerträgen bei entsprechender Abreife empfohlen, deren Stärkegehalte jedoch unter dem Durchschnitt liegen.
• Für die grasbetonte Ration werden Maissorten mit ordentlichen Stärkegehalten und/oder Elos-Werten empfohlen, die Trockenmasseerträge können unter dem Durchschnitt liegen.
Landesweit empfohlene Maissorten
Die hohe Leistungsfähigkeit der Maissorten in den Landessortenversuchen wird in den Ergebnissen deutlich. Die Sorten haben drei Jahre mit verschiedenen Witterungsereignissen während der Vegetation 2021, 2022 und 2023 durchlaufen.
Die Reihenfolge der Sortenbeschreibung richtet sich nach der Siloreifezahl im Sortiment und innerhalb der Gruppen nach dem Alphabet. Somit bedeutet die Reihenfolge der Sorten keine Wertung.
Für die landesweite Empfehlung konnten sich folgende Sorten aus dem frühen Silomaissortiment (S 200–S 220) behaupten:
• ‚Ileo‘ (S 200/K 200), im Jahr 2020 zugelassen, wird landesweit für die Futternutzung empfohlen. Die Sorte weist dreijährig im Mittel überdurchschnittliche Abreifen und Stärkegehalte bei durchschnittlichen Energiedichten und schwankenden Trockenmasseerträgen auf.
• ‚Agromilas‘ (S 210/K -) wird seit 2019 geprüft und erhält eine landesweite Empfehlung für die Energienutzung. Im Mittel der drei Versuchsjahre weist die Sorte ordentliche Abreifen und hohe Biogasausbeuten bei durchschnittlichen Trockenmasseerträgen auf.
• ‚Amanova‘ (S 210/K 230), bereits im Jahr 2017 zugelassen, wird nach dreijähriger Prüfung landesweit für die Futternutzung empfohlen. Die Sorte reift gut ab, weist im Mittel durchschnittliche Trockenmasseerträge und Energiedichten bei hohen Stärkegehalten auf.
• ‚Amarola‘ (S 210/K 190) steht seit 2022 in der Prüfung und wird nach zweijähriger Prüfung landesweit für die Futter- wie auch Energienutzung empfohlen. Über die beiden Jahre gemittelt, zeigt die Sorte durchschnittliche Futterqualitäten bei guter Abreife, hohen Erträgen und Biogasausbeuten bei angepasster Abreife.
• ‚Benco‘ (S 210/K -) wurde 2020 in den Niederlanden zugelassen und wird seit zwei Jahren in den Landessortenversuchen geprüft. Eine landesweite Empfehlung für die Energienutzung wird aufgrund der gemittelten hohen Biogasausbeute bei angepasster Abreife und durchschnittlicher Trockenmasseerträge ausgesprochen.
• ,Espirito‘ (S 210/K -) wurde 2018 zugelassen und wird landesweit für die Futternutzung empfohlen. Im Mittel der drei Versuchsjahre weist die Sorte gute Abreifen und hohe Trockenmasseerträge bei durchschnittlichen Futterqualitäten auf.
• ‚KWS Johaninio‘ (S 210/K 230) stammt aus dem Jahr 2019 und zeigt dreijährig im Mittel durchschnittliche Trockenmasseerträge und Energiedichten bei hohen Stärkegehalten und Biogasausbeuten mit angepasster Abreife. Die Sorte wird landesweit für die Futter- und Energienutzung empfohlen.
• ‚LG 31205‘ (S 210/K -) wurde 2017 in den Niederlanden zugelassen und steht seit 2020 in der Landessortenprüfung. Die Sorte weist dreijährig hohe Stärkegehalte bei ordentlicher Abreife sowie durchschnittlichen Trockenmasseerträgen und Energiekonzentrationen auf. Die Sorte wird landesweit zur Futternutzung empfohlen.
• ‚LG 31207‘ (S 210/K -), im Jahr 2019 in den Niederlanden zugelassen, wird nach zweijähriger Prüfung landesweit sowohl zur Futter- als auch zur Energienutzung empfohlen. Die Sorte überzeugt durch angepasste Abreife, hohe Stärkegehalte und Trockenmasseerträge bei durchschnittlichen Energiedichten und Biogasausbeuten.
• ‚Rancador‘ (S 210/K 220), im Jahr 2018 zugelassen, erhält abermals die Empfehlung für die Futter- und Energienutzung. Im Mittel der zurückliegenden drei Versuchsjahre weist die Sorte hohe Trockenmasseerträge und durchschnittliche Qualitäten wie Ausbeuten bei angepasster Abreife auf.
• ‚Wesley‘ (S 210/K 240) wurde 2022 vom Bundessortenamt zugelassen und wird für die Futter- und Energienutzung empfohlen. Die Sorte zeichnet sich zweijährig durch hohe Trockenmasseerträge, Stärkegehalte und Biogasausbeuten bei angepasster Abreife und durchschnittlichen Energiekonzentrationen aus.
Aus dem mittelfrühen Silomaissortiment (S 230–S 250) werden landesweit empfohlen:
• ‚Amaroc‘ (S 230/K -) stammt aus dem Jahr 2016 und wird nach dreijähriger Prüfung landesweit für die Futter- und Energienutzung empfohlen. Die Sorte reift überdurchschnittlich ab und weist im Mittel durchschnittliche Stärkegehalte, Energiedichten, Biogasausbeuten und hohe Trockenmasseerträge auf.
• ‚KWS Jaro‘ (S 230/K 240), 2020 zugelassen, wird ebenfalls landesweit für die Nutzungsrichtungen Futter und Energie empfohlen. Die Sorte reift im Mittel der drei Versuchsjahre überdurchschnittlich ab, weist sehr hohe Stärkegehalte und hohe Biogasausbeuten auf. Durchschnittliche Trockenmasseerträge und Energiekonzentrationen ergänzen die Sortenleistung.
• ‚KWS Robertino‘ (S 230/K 240) wurde 2019 zugelassen. In den drei zurückliegenden Versuchsjahren überzeugt die Sorte mit überdurchschnittlicher Abreife, hohen Trockenmasseerträgen und Stärkegehalten bei durchschnittlichen Energiedichten und Biogasausbeuten. Die Sorte wird erneut landesweit zur Futter- und Energienutzung empfohlen.
• ‚LG 31238‘ (S 230/K 220) wurde ebenfalls 2019 zugelassen und bekommt ein weiteres Mal eine Empfehlung für die Futter- und zur Energienutzung. Dreijährig weist die Sorte eine angepasste Abreife mit durchschnittlichen Energiedichten und Biogasausbeuten auf. Erzielte hohe Trockenmasseerträge wie auch durchschnittliche Stärkegehalte schwanken im Mittel der Prüfjahre.
• ‚LG 32257‘ (S 230/K 240), 2022 zugelassen, wird landesweit für die Futternutzung empfohlen. Die Sorte reift zweijährig geprüft angepasst ab, zeigt sehr hohe Stärkegehalte sowie durchschnittliche Trockenmasseerträge und Energiegehalte.
• ‚Micheleen‘ (S 230/K 230) aus dem Jahr 2020 weist im Mittel der drei Prüfjahre hohe Stärkegehalte auf. Bei guter Abreife, durchschnittlichen Trockenmasseerträgen und Energiedichten erhält die Sorte abermals landesweit die Empfehlung für die Futternutzung.
• ‚DKC 3419‘ (S 240/K -) wurde 2021 zugelassen. Über die drei Versuchsjahre zeigt die Sorte gute Abreifen. Mit schwankenden durchschnittlichen Trockenmasseerträgen und hohen Biogasausbeuten erhält sie landesweit eine Empfehlung zur Energienutzung.
• ‚Greatful‘ (S 240/K 240), im Jahr 2021 zugelassen, wird nach dreijähriger Prüfung landesweit für die Futternutzung empfohlen. Im Mittel der zurückliegenden Versuchsjahre überzeugt die Sorte mit angepasster Abreife, sehr hohen Stärkegehalten, hohen Energiedichten und durchschnittlichen Trockenmasseerträgen.
• ‚KWS Otto‘ (S 240/K -) wurde im Jahr 2020 zugelassen. In den aufgeführten drei Prüfjahren konnte die Sorte durchschnittlich schwankende Erträge bei überdurchschnittlicher Abreife erreichen. Mit mehrjährig erzielten hohen Stärkegehalten und Biogasausbeuten wird sie landesweit für die Futter- und Energienutzung empfohlen.
• ,Plutor‘ (S 240/zirka K 240), vom Bundessortenamt 2022 zugelassen, wird nach zweijähriger Prüfung für die Futternutzung empfohlen. Die Sorte weist hohe Stärkegehalte bei schwankender angepasster Abreife und schwankenden durchschnittlichen Trockenmasseerträgen auf.
• ‚ES Traveler‘ (S 250/K 250) wurde 2021 zugelassen und ist für die Energienutzung empfohlen. Die Sorte zeichnet sich dreijährig durch schwankende hohe Trockenmasseerträge sowie durchschnittliche Biogasausbeuten aus. Die Abreife weist durchschnittlich ebenfalls Schwankungen in den Prüfjahren auf.
• ‚Haiko‘ (S 250/K -), auch aus dem Jahr 2021, weist im Mittel dreijährig hohe Leistungen in Ertrag und Biogasausbeute auf. Die Abreife ist angepasst. Die Sorte wird landesweit für die Energienutzung empfohlen.
Die aufgeführten Sorten im ersten Jahr mit guten Leistungen 2023 sollten nur im Probenanbau Verwendung finden, denn gute Ergebnisse aus nur einem LSV-Jahr lassen zwar das hohe Leistungspotenzial neuer Sorten erkennen, sagen aber nichts über die Ertragsstabilität einer Sorte aus. In diesem Jahr ist sehr auffällig, dass die einjährigen Prüfsorten überwiegend nicht mit den mehrjährig in den Landessortenversuchen stehenden Silomaissorten mithalten konnten.
Weitere Sorten mit Anbauwürdigkeit
Es gibt weitere Maissorten, die ebenfalls in bestimmten Nutzungsrichtungen beziehungsweise auf bestimmten Standorten eine Anbauwürdigkeit in Schleswig-Holstein haben und nicht außer Acht gelassen werden sollten. Im Folgenden sind Sorten genannt, die im mehrjährigen Mittel entsprechend gute Leistungen erzielt haben, jedoch in dem einen oder anderen Merkmal nicht mit den landesweit empfohlenen Sorten mithalten konnten.
Für maisbetonte Rationen sind die Sorten ‚RGT Exxon‘ (S 220) und ‚LG 31245‘ (S 240) empfohlen. Die aufgeführten Sorten zeichnen sich durch stabile hohe Trockenmasseerträge bei guter Abreife aus, sind jedoch im Stärkegehalt unterdurchschnittlich. Die mittelfrühe Sorte stand in den Jahren 2021 und 2023 in der Prüfung.
Für die grasbetonte Ration werden die Sorten ‚P 7381‘ (S 190) und ‚Farmactos‘ (S 230) empfohlen. Die zweijährig geprüften Sorten reifen entsprechend der Reifegruppe ordentlich ab, weisen überdurchschnittliche Stärkegehalte auf, die Trockenmasseerträge können jedoch unter dem Durchschnitt liegen.
Auf sicher abreifenden Standorten sollten für die Futternutzung die mehrjährig geprüften Sorten ‚LG 30258‘ (S 240), ‚Privat‘ (zirka S 240), ‚EC Gisella‘ (zirka S 250) und ‚Glutexo‘ (S 250) angebaut werden, um die Abreife für die jeweilige Nutzungsrichtung zu sichern. Für die Energienutzung wird empfohlen, folgende Silomaissorten auf sicher abreifende Standorte zu stellen: ‚SY Liberty‘ (S 210), ‚Farmarquez‘ (S 220), ‚Jakleen‘ (S 220), ‚LG 31223‘ (S 220), ‚DKC 3414‘ (S 250), ‚DKC 3418‘ (S 250), ‚DKC 3438‘ (S 250), ‚EC Gisella‘ (zirka S 250) und ,LG 31272‘ (S 250).
In der Praxis bewährte Sorten, die hier nicht in der Sortenempfehlung stehen, können weiterhin Beachtung finden und angebaut werden.
Fazit
Hierzulande werden die Silomaissorten in den Landesortenversuchen getrennt nach den Reifegruppen früh und mittelfrüh geprüft und bewertet. Nach wie vor ist die Sortenvielfalt im Maisanbau sehr groß, sodass der Nord-Ostsee-Kanal die Reifegruppentrennung zwischen den Sortimentsprüfungen bildet. Denn nicht jedes Sortiment kann an jedem Standort geprüft werden. Dabei bilden regionale Ergebnisse über Jahre hinweg die Grundlage für die Sortenempfehlung Silomais. Sie sind unerlässlich, um witterungsbedingte Besonderheiten über die Jahre aufzuzeigen, die sich in Stärken und Schwächen jeder einzelnen geprüften Maissorte wiederfinden.
Weitere Informationen zu den Maissorten finden sich unter www.lksh.de/landwirtschaft/ackerkulturen-von-ackerbohnen-bis-zwischenfruechte/mais/ sowie unter www.lksh.de/versuchsdatenbank-der-landwirtschaftskammer-schleswig-holstein/
Wie war die Witterung für den Mais?
Die diesjährige Maisaussaat in Schleswig-Holstein lief im letzten Drittel des Aprils langsam an. Der überwiegende Anteil an Mais als Hauptfrucht wurde im Mai gedrillt, Befahrbarkeit der Ackerflächen und angepasste Witterungsbedingungen mussten vielerorts abgewartet werden. Die Aussaattage waren trotz vieler Sonnenstunden aufgrund kalter Winde recht frisch. Die Niederschläge der vorherigen Monate setzten sich im Mai nicht fort, doch bis über die Monatsmitte hinweg blieb es kühl. Pflanzenausfälle durch Fritfliegenbefall nach dem Auflaufen des Maises waren gering. Die jungen Maispflanzen wuchsen zunächst zügig davon. In den Versuchen wurde kein Vogelfraß festgestellt.
Der Juni war äußerst trocken, äußerst sonnenscheinreich und warm. Mitte Juni zeigte sich mancherorts Hagelschaden an Mais. In der zweiten Junihälfte waren die Reihen beim Mais als Hauptfrucht geschlossen. Die warme Trockenphase dauerte bis Ende Juni, Wachstumsdepressionen konnten nicht ausgeschlossen werden. Auf sehr leichten Ackerflächen begann der Mais die Blätter zu rollen. Der bereits ersehnte Regen kam im Juli. Diese Kombination aus Wärme und Wasser nutzte der Mais zusehends für sich zum Wachsen. Auftretende Stürme mit Niederschlägen in der ersten Juliwoche haben keinen nennenswerten Schaden im Mais durch Pflanzenausfälle verursacht. Zur anstehenden Blüte lagen gute Bedingungen für die Pollenschüttung vor.
Die Monate Juli und August waren äußerst nass und kühl, Beeinträchtigungen der Kolbenentwicklung gab es nicht. Der September war außergewöhnlich heiß, trocken und sonnenscheinreich, die Kolben- und Körnerabreife ging sehr schnell voran, während die Restpflanzen sehr grün blieben und somit eine geringe Gesamtpflanzenabreife vortäuschten. In der ersten Oktoberwoche setzten über den Monat hinweg Niederschläge ein, die die Ernte ab etwa Mitte Oktober stoppten. Vielerorts war eine Befahrbarkeit der Maisflächen nicht mehr gegeben.
In den beiden vorangegangenen Versuchsjahren 2021 und 2022 war das Frühjahr ebenfalls kühl, Niederschläge fielen. Die Wärme zog erst ab Mitte Juni langsam ins Land, Wasser und Wärme nutzte der Mais und streckte sich zusehends. Die Blüte fand in beiden Jahren Ende Juli statt. Im August folgte Sommerhitze, die 2022 zu Trockenstress und Trockenschäden an den Maispflanzen führte. Einsetzende Niederschläge im September durchgrünten den Mais wieder, wenn die Restpflanzen vorher noch nicht komplett verbräunt gewesen waren. Die Silomaisernte verlief bei ruhigem Erntewetter mit einzelnen Schauern bis in den Oktober hinein. 2021 traten in der ersten Oktoberhälfte zur Silomaisernte hin hohe Mengen an Niederschlägen auf.