StartNachrichtenKammer kompaktEin Blick auf den Saisongeflügelmarkt

Ein Blick auf den Saisongeflügelmarkt

Das Risiko der Vogelgrippe bleibt
Von Marnie Müller, Landwirtschaftskammer SH
Die Martinsgans als Traditionsgericht ist und bleibt mit erhöhten Kosten und Betriebsrisiken verbunden. Trotz der Schwierigkeiten wird mit einem guten Absatz gerechnet, viele Produzenten sind dieses Jahr von der Vogelgrippe verschont geblieben. Foto: Landpixel

Mit dem nahenden Martinstag erhält das sogenannte Saisongeflügel verstärkte Aufmerksamkeit. Enten und Gänse werden von Verbrauchern und Gastronomen verstärkt nachgefragt.

Dieses Jahr hat sich die Lage wieder etwas beruhigen können, dennoch lassen die Marktbedingungen keine Entspannung für die Erzeugerbetriebe zu.

Obwohl viele Betriebe vom Ausbruch der Vogelgrippe verschont geblieben sind, bleibt das Befallsrisiko. Zudem halten sich die Produktionskosten weiterhin auf einem hohen Niveau. Stark schwankende Futtermittelpreise, Logistik- sowie erhöhte Lohnkosten lassen den Produzenten keine Möglichkeiten, die Verkaufspreise zu senken, um mit ausländischer Ware mitzuhalten. Eine Abhängigkeit vom Ausland durch den Zukauf von Küken sowie der erhöhte Konkurrenzdruck durch ukrainische und polnische Ware in den Supermärkten und der Gastronomie lassen das Saisongeflügelgeschäft jedes Jahr auf Neue zu einer heiklen Gratwanderung werden. Es wird von Verbraucherpreisen für dieses Jahr in Preisspannen von 18 bis 21 € / kg für frische hiesige Gänse und von 15 bis 16 €/kg für frische regionale Enten gesprochen. Gefrorene Ware aus dem Ausland kann günstiger erworben werden. 

Abbildungen: Vergleich der Befallsfälle mit Vogelgrippe 2022 und 2023

Aktive und inaktive Fälle der Vogelgrippe in Deutschland 2022 (links) und 2023 (rechts). Durch den Befall vieler Möwenarten häuften sich die Meldungen in den Küstenregionen. Die Meldungen der Vogelgrippe häuften sich zwar auch 2023 vermehrt im norddeutschen Raum, jedoch in einem geringeren Umfang als im Vorjahr. Quelle: TSIS – TierSeuchenInformationsSystem/Friedrich-Loeffler-Institut
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