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Die Hauptstadt neu entdeckt

Bildungsreise nach Berlin
Von Eike Tödt
In der Kuppel des Reichstagsge­bäudes Fotos: Lena Sophie Hagge

Von einer ganz neuen Seite lernten 32 Landjugendmitglieder aus Schleswig-Holstein die Hauptstadt Berlin kennen. Sie waren vom Bundesrat zu einer Bildungsreise eingeladen. Auf dem Programm stand eine Informationstour durch das politische Berlin.

Nach der Ankunft waren sie zunächst zum Mittagessen in der Landesvertretung Schleswig-Holstein in den Ministergärten eingeladen und wurden dort von Staatssekretärin Sandra Gerken in Empfang genommen. Sie ist die Bevollmächtigte des Landes Schleswig-Holstein in Berlin und berichtete der Gruppe über ihre Aufgaben und die Aufgaben der Landesvertretung. Anschließend übernahm ein Vertreter der Bundespresseagentur die Leitung der Tour. Nach einer Stadtrundfahrt an vielen Ministerien und politischen Gebäuden vorbei ging es dann zum Bundesrat. Der Rundgang durch das Gebäude und den Plenarsaal führte zur Besuchertribüne. Von dort wurde erläutert, wer im Bundestag wo sitzt. Interessant war auch, mehr darüber zu erfahren, wie zum Beispiel Abstimmungsverfahren für Gesetze und Gesetzesentwürfe ablaufen. Nach dieser ersten Exkursion blieb am Abend Zeit, die Stadt zu erkunden.

Der nächste Tag begann mit dem zweiten Teil der Stadtrundfahrt, die zum Museum für Film und Fernsehen führte. Auf zwei Stockwerken ist dort die Entwicklung von Schwarz-Weiß-Filmen über Tonfilme bis hin zur heutigen Medientechnik dargestellt.

Nach einem indischen Mittagessen folgte ein Besuch im Dokumentationszentrum Topografie des Terrors in Berlin-Kreuzberg. Das Zentrum ist ein Informations- und Lernort zur Aufarbeitung des Terrors im nationalsozialistischen Deutschland. Die dortige Ausstellung mit vielen Schwarz-Weiß-Bildern und Tafeln, auf denen Einzelschicksale geschildert sind, war sehr beeindruckend und erschütternd.

Und da ein Museum selten allein kommt, besuchte die Gruppe noch das Futurium, das Haus der Zukünfte in Berlin-Mitte, das ganz anders als erwartet war. Es gab nicht nur Informationen über Erfindungen, sondern es konnte auch einiges selbst ausprobiert werden. Und es wurden viele Ideen für die Zukunft vorgestellt und erörtert: Was erwartet uns? Was können wir für die Umwelt tun? Wie können wir mehr recyceln? Wie können wir Ressourcen sparen? Wie funktioniert Landwirtschaft in der Zukunft? Zudem konnten die Besucher an einem Quiz teilnehmen, bei dem Fragen zu verschiedenen Zukunftsszenarien gestellt wurden. Auf dem Weg zum nächsten Programmpunkt wurde im Bus noch viel über das Futurium diskutiert und vor allem darüber, wie unterschiedlich doch einige Sichtweisen für die Zukunft sind. Der letzte Programmpunkt für diesen Tag war der Besuch der Kuppel des Reichstagsgebäudes. Bei „bestem Regenwetter“ liefen alle bis ganz nach oben, um trotz des Wetters die Aussicht über Berlin zu genießen. Danach freuten sich alle auf Zeit für ein individuelles Abendessen.

Nach dem Auschecken aus dem Hotel waren die Lajus am nächsten Morgen noch zu einem Informationsgespräch im Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft eingeladen. Im Presseraum hörte die Gruppe zunächst einen Vortrag von Dr. Katharina Meyer, Leiterin des Referats One Health, Strategie und Koordinierung, und Lucian M. Wezel, Sachbearbeiter im Referat Tierseuchen, EU-Handel, internationale Fragen und Krisenzentrum, über Aufgaben und Arbeitsweise des Bundesministeriums. Interessant war, wie die verschiedenen Abteilungen angefordert werden, wenn es darum geht zu prüfen, ob Gesetzesentwürfe überhaupt möglich oder vielleicht sogar rechtswidrig sind, oder wie Gesetze formuliert werden. Nach einer Fragerunde und Diskussionsrunde ging es nach einem abschließenden Mittagessen in Berlin auch schon zurück nach Schleswig-Holstein. Es war eine sehr informative Fahrt mit einer supernetten Gruppe, in der bestimmt die eine oder andere Freundschaft entstanden ist.

Die Bildungsreise führte für die Lajus an viele Orte, an denen in Berlin Politik gemacht wird, wie hier zum Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Im Futurium

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