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Das Interesse an Impfungen ist groß

RSH und Landesverband der Schaf- und Ziegenzüchter appellieren zur Prävention, Auktionen finden statt
Von Mechthilde Becker-Weigel
Für das Auktionsgeschehen sieht Dr. Heiner Kahle von der RSH keine Auswirkungen. Die Auktionen der RSH werden wie angekündigt stattfinden. Foto: Agrar-Press

Durch den Ausbruch der Blauzungenkrankheit in Schleswig-Holstein sind Rinder- wie Schafhalter alarmiert. Zuchtauktionen finden weiter statt unter den gegebenen Vorsichtsmaßnahmen. Die Zuchtverbände appellieren für eine Impfung.

Rinderbetriebe und Schafhalter kommen der Empfehlung zur Impfung gegen die Infektion mit dem Blauzungenvirus ­(BTV-3) nach, das bestätigen Dr. Heiner Kahle, Geschäftsführung Rinderzucht Schleswig-Holstein (RSH) und Janine Bruser, Geschäftsführung Landesverband Schleswig-Holsteinischer Schaf- und Ziegenzüchter. Groß sei das Interesse bei den Milchviehbetrieben, so Kahle.

Der Ausbruch von BTV-3 mitten in der Erntezeit habe die Betriebe vor besondere Herausforderungen gestellt und sorge für zusätzliches Arbeitsaufkommen, durch Untersuchungen und Impfungen, erläuterte Kahle. Die RSH empfiehlt Tierhaltern, ihre Bestände durch den regelmäßigen Einsatz von Repellentien (Mittel zur Abwehr von Insekten) vor den Virusübertragenden Gnitzen zu schützen und Gebläse einzusetzen, um die Insekten abzuwehren.

Fragen stellten sich Anfangs zur Verbringung von Tieren. Bis vorigen Freitag konnten Tiere aus Schleswig-Holstein noch verbracht werden in Regionen, die ebenfalls von Blauzungeninfektionen frei waren. Das verschaffte zumindest einen geringen Wettbewerbsvorteil, der jetzt aufgehoben ist. Sollen nun Tiere verbracht werden in infektionsfreie Gebiete, wird zuvor ein Virustest benötigt.

Für das Auktionsgeschehen sieht Kahle keine Auswirkungen. Die Auktionen der RSH werden wie angekündigt stattfinden. Die Verbringung der Tiere erfolgt auf Basis von Blutuntersuchungen, die das Landeslabor durchführt. Dafür muss ein Tag einkalkuliert werden, bis die Ergebnisse vorliegen. Die Kosten übernimmt der Beschicker, also der Landwirt. Die Handhabung der Untersuchungen, wie Zeitpunkte und Logistik, werde sich schnell einspielen, so Kahle gegenüber dem Bauernblatt.

Auch der Husumer Schafmarkt, die traditionelle Bockauktion, wird in der kommenden Woche vom 21. bis 24. August stattfinden, betonte die Geschäftsführerin des Landesschafzuchtverbandes. Die Zustimmung des Kreisvertinärs liege vor, ohne spezielle Auflagen, so Bruser.

Kahle wies darauf hin, dass seitens des Tierseuchenfonds Schleswig-Holstein keine Entschädigung für BTV-3 bedingte Tierverluste gewährt werde. Die Bereitschaft zur Impfung unter den Schafhaltern bezeichnete Bruser als hoch, allein wegen der hohen Mortalitätsrate. Deshalb habe der Landesschafzuchtverband eine Härtefallregelung beantragt. Dies würde aber in jedem Fall auf eine Einzelfallbetrachtung hinaus laufen. Bruser berichte von einem Infektionsfall in Niedersachsen, wo 100 Tiere aus einer Herde von 1.000 verendeten.  mbw

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