Zum elften Mal in Folge durften sich die Schleswig-Holsteiner 2023 über den Titel der glücklichsten Deutschen freuen. So steht es im Glücksatlas.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass mitten in unserem Bundesland in Gönnebek im Kreis Segeberg 500.000 Glücksklee-Töpfe wachsen. Im Herbst belegen die Glückskleepflanzen in drei Topfgrößen den größten Teil der Fläche in der Gärtnerei von Hartwig und Ulrike Bull. Kultiviert wird die Sorte ‚Iron Cross‘, die sich durch ein markantes braun-rotes Herz in der Mitte des grünen Kleeblattes auszeichnet. In der Gärtnerei wachsen in 25.000 m2 Gewächshäusern und auf 6 ha Freilandbeeten eine große Vielzahl von Saisonpflanzen. Nach der anstrengenden Arbeitsspitze zum Jahresende werden auch Ulrike und Hartwig Bull glücklich sein, wenn ihre Zöglinge Platz machen für neue Pflanzen. Und Menschen in ganz Deutschland verbinden mit dem Glücksbringer die Hoffnung, dass 2024 ein bisschen besser wird als vergangenes Jahr.
Einigen Quellen zufolge gilt das Kleeblatt mit vier Blättern seit vielen Jahrhunderten als Glücksbringer, weil es für die Himmelsrichtungen stehen soll sowie für Gesundheit, Liebe, Reichtum und Ruhm. Auf Reisen mitgeführt, sollte es den Träger vor Unglück bewahren, nähte man es in die Kleidung ein, sollte es vor dem Bösen schützen. In anderen Quellen symbolisiert der vierblättrige Klee die vier Evangelisten und das Kreuz. Wie auch immer, in vielen Familien ist der Topf mit Klee auf der Silvestertafel eine Tradition wie das Tannengrün zu Weihnachten und schön sieht er auch noch aus, frisches Grün in einer vegetationsarmen Zeit.
Glücksklee (Oxalis tetraphylla) stammt aus Mexiko und ist nicht frosthart. Die kleinen Knollen werden im Spätsommer in Töpfe gelegt und wachsen bei 10 bis 15 °C zu den beliebten Glückssymbolen heran. Bei kühleren Temperaturen stellen sie das Wachstum ein und ziehen die Blätter ein. Frostfrei überwintert, können die Pflanzen im Sommer im Garten ausgepflanzt werden und erfreuen hier auch mit einer kleinen rosafarbenen Blüte. Der Glücksklee gehört zur Gattung Sauerklee und ist mit dem Weißklee im Rasen oder auf Wiesen nicht verwandt.
Die Wärme für die Gewächshäuser vom Betrieb Bull kommt aus einem gemeinsam mit Kollegen betriebenen Heizwerk in der Mitte der Gärtnersiedlung Gönnebek, 60 % der Wärme stammt aus nachwachsenden Rohstoffen. Um sparsam mit der Energie umzugehen, hat die Gärtnerei einen zweiten sogenannten Energieschirm einbauen lassen: Dieser trennt einen Teil des unbeheizten Dachraumes von den warmen Kulturflächen ab. In der Regel lassen diese nur wenig Licht durch. Der neu eingebaute Tageslichtschirm hat nur eine Lichtminderung von nur 10 % und leistet insbesondere bei aktuell kalten Wintertemperaturen gute Dienste.