StartNachrichtenAgrarpolitikBundeskabinett verabschiedet „Nationale Wasserstrategie“

Bundeskabinett verabschiedet „Nationale Wasserstrategie“

Bund plant Anpassung der Wasserversorgung an den Klimawandel und Ausbau des Wasserschutzes
Von mbw
Neben den Wasserversorgungszielen für die Landwirtschaft umfasst die Strategie auch neue Wassernutzungs- und schutzvorgaben für die Landwirte.   Foto: Imago

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch, 15. März die „Nationale Wasserstrategie“ verabschiedet, mit der die heimische Wasserversorgung an den Klimawandel angepasst und der Wasserschutz ausgebaut werden sollen. In dem vom Bundesumweltministerium (BMU) vorgelegten Papier werden die Herausforderungen der Wasserwirtschaft bis zum Jahr 2050 betrachtet sowie Ziele und Maßnahmen in insgesamt zehn Themenbereichen abgeleitet. Das Papier enthält Wasserversorgungsziele für die Landwirtschaft umfasst die Strategie für neue Wassernutzungs- und schutzvorgaben.

 

Für die Landwirtschaft relevant ist das Ziel, dass ausreichend Wasser für die heimische Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung stehen soll. Konkret geht es beispielsweise um den voraussichtlich wachsenden Bedarf für die Bewässerung. Das dafür nötige Wasser soll nach dem Willen des Ministeriums durch die Aufbereitung von Abwasser bereitgestellt werden.

Die Landwirtschaft soll von einer Weiterentwicklung der öffentlichen Wasserinfrastruktur, etwa Talsperren und Fernversorgungssystemen, profitieren. Geplant sind Modernisierungen, Anpassungen an sich ändernde Bedarfe sämtlicher Wassernutzer und regionale beziehungsweise überregionale Umverteilungen von Wasser.

Neben den Wasserversorgungszielen für die Landwirtschaft umfasst die Strategie auch neue Wassernutzungs- und schutzvorgaben für die Landwirte. So soll die bislang erlaubnisfreie Benutzungen des Grundwassers für den landwirtschaftlichen Hofbetrieb geprüft werden. Daneben will das Ministerium Wasserentgelte weiterentwickeln und ein öffentlich zugängliches Register über die tatsächlichen Wasserentnahmen aufbauen. Zur Verringerung von Stoffeinträgen aus der Landwirtschaft sind ein Wirkungsmonitoring zur Düngeverordnung und eventuelle Verschärfungen der Verordnung sowie der Abbau der Tierbestände vorgesehen.

Einen wichtigen Ansatzpunkt für mehr Wasserschutz sieht das Ministerium in der Förderung des Ökolandbaus. Schließlich fordert es von der Land- und Forstwirtschaft, gemeinsam mit der Wasserwirtschaft sowie dem Gewässer-, Boden- und Naturschutz, für Nutzflächen eine Rahmenkonzeption zur dauerhaften Erhaltung eines naturnahen und funktionsfähigen Wasserhaushalts zu entwickeln.

Grundlage der „Nationalen Wasserstrategie“ sind die Ergebnisse eines zweijährigen Nationalen Wasserdialogs des Bundesumweltministeriums mit Vertretern unter anderem der Wasserwirtschaft, der Landwirtschaft sowie der Forschung und Kommunen. 

Tobias Goldschmidt (Grüne), Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein (MEKUN), begrüsste die Verabschiedung der Nationalen Wasserstrategie (NWS) und deren ganzheitlichen Ansatz. Die Strategie verfügte über genug Power, um die in Deutschland benötigte Wasserwende einzuläuten.  „Schon heute schlägt die Klimakrise im wasserreichen Schleswig-Holstein voll durch: Wir erhöhen unsere Deiche, diskutieren über das Wassermanagement in den Niederungsbereichen, müssen uns mit Starkregenereignissen, Wassergefahren und Dürreperioden auseinandersetzen. Gleichzeitig erfordert der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft große Wasserressourcen und Wasser ist ein knappes und wertvolles Gut“, so Goldschmidt. 

Wasserwirtschaft und -politik liegen in gemeinsamer Zuständigkeit von Bund, Ländern und Kommunen, betonte der Umweltminister. Der Erfolg der Nationalen Wasserstrategie werde daher auch stark davon abhängen, wie gut wir alle bei diesem Thema zusammenarbeiten. Schleswig-Holstein werde sich intensiv einbringen. Schon heute sei klar, dass Förder- und Finanzierungsinstrumente für den Bereich der Wasserwirtschaft erforderlich sein werden. age, bb

 

 

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