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Bühne frei für den Nachwuchs

Landeschampionate der Ponys in Heide, Kreis Dithmarschen
Von Lena Höfer
Sabine Reimers-Mortensen aus Lutzhorn, Kreis Pinneberg, ist Züchterin und Besitzerin der beiden dreijährigen Champions. Einer von ihnen ist der Hengst Grenzhoehes Negretto. Foto: Dr. Elisabeth Jensen

Auf der Fichtenhainrennbahn in Heide fand das Turnier des Reit- und Traberclubs Ditmarsia statt. Eingebettet in die fast 40 Prüfungen wurden auch die Landeschampionate der Reitponys sowie Sichtungen für die Bundeschampionate durchgeführt.

„Die Sichtungen sind schon seit Jahren in Heide etabliert, die Landeschampionate der Reitponys wurden bisher auf dem Landesponyturnier entschieden“, erklärte Dr. Elisabeth Jensen, Zuchtleiterin des Pferdestammbuchs Schleswig-Holstein/Hamburg. Laut der neuen Leistungsprüfungsordnung sind dreijährigen Ponys nur noch fünf Turnierstarts erlaubt. Meistens seien die nach den Bundeschampionaten aufgebraucht. Daher hätten die besten Ponys nicht am Reitponychampionat teilnehmen können, wenn es im Herbst beim Landesponyturnier in Bad Segeberg stattgefunden hätte. So kam es zu dem neuen Termin, der wohl noch nicht ganz bei den Züchtern und Ausbildern angekommen war: „Die Beteiligung hätte noch besser sein können“, befand Jensen, freute sich aber über die neuen Champions.

Die Reitponyprüfung für Dreijährige gewann Grenzhoehes Ne­gretto. Der Hengst von FS Numero Uno aus der Zucht und dem Besitz von Sabine Reimers-Mortensen aus Lutzhorn, Kreis Pinneberg, bekam unter Linda Boller eine 8,7. Damit gewann das Paar auch das Landeschampionat. Doch das reichte anscheinend weder Züchterin noch Reiterin: Mit einer 8,3 platzierte Boller Grenzhoehes Grace auf dem zweiten Platz. Die Tochter von Olivier K wurde damit Landeschampionesse bei den Stuten und ­Wallachen.

Zwei Titel für Gestüt Grenzhoehe

„Ich freue mich vor allem über den Hengst, der mit der Tageshöchstnote bewertet wurde“, sagte Reimers-Mortensen. Die Züchterin fühlt sich durch die Ergebnisse bestätigt: „Es ist immer schön, wenn auch andere das in einem Pony sehen, was man selbst gesehen hat“, freute sie sich. Beide Ponys sollen auch zu den Bundeschampionaten fahren. Vor allem Grenzhoehes Negretto, zweiter Reservesieger seiner Körung, sei ein Pony, das man gern zeige. Doch sie bleibe gelassen: „Mal werden Erwartungen enttäuscht und mal übertroffen.“

Bisher habe noch keins ihrer Ponys bei den Bundeschampionaten gewonnen. „Wir legen in unserer Zucht die Schwerpunkte auf Rittigkeit und Kindertauglichkeit. Meistens reiten wir die Ponys dreijährig nur kurz an und legen erst vierjährig richtig mit der Arbeit los“, erklärte Reimers-Mortensen. „Wir stellen grundsätzlich nur besonders qualitätsvolle, körperlich weit entwickelte Ponys mit dem entsprechenden Nervenkostüm schon dreijährig vor. Nach dem Bundeschampionat gibt es immer eine mehrmonatige Pause in der Herde gemeinsam mit den Altersgenossen.“ Zur Ausbildung gibt sie ihre Ponys nach Niedersachsen zu Linda Boller. Sie dann nicht mehr im Training zu sehen, sei zwar schade, aber die Zusammenarbeit sei so vertrauensvoll und gut, dass es das wert sei.

Ein weiteres gutes Gespann sind der Züchter Peter Böge aus Schönhorst, Kreis Rendsburg-Eckernförde, und die Reiterin Mareike Peckholz. Sie stellten unter anderem Steendieks Dejavue vor, den Drittplatzierten der Reitponyprüfung. Der Hengst von Morgensterns Dalai holte sich damit Silber im Landescham­pionat. Bronze ging an Steendieks Connery von Steendieks Count Down, ebenfalls aus der Zucht von Böge und unter dem Sattel von Peckholz.

Die Viertplatzierte der Reitponyprüfung, Indira von FS Numero Uno aus der Zucht und dem Besitz von Hermann Alexander, wurde unter dem Sattel von Johanna Lüthje Zweite bei den dreijährigen Stuten und Wallachen.

Qualitätsvolle vierjährige Hengste

Die Reitponyprüfung für Vierjährige war dominiert von den Hengsten. Hier gewann Schierensees Camelot, der unter seinem Sportnamen Champagner zum Frühstück startete. Der Hengst aus der Zucht von Kristin Rosenbaum aus Malente, Kreis Ostholstein, ist der Sohn der eine Woche früher mit der Bundesprämie ausgezeichneten Schierensees Avalon. Rosenbaum hatte ihn auf der Ponyforumkörung vorgestellt und frisch gekört über die Auktion an Kerstin Klose nach Niedersachsen verkauft. Mareike Mimberg-Hess erritt mit dem Hengst eine 8,5 und damit den Titel des Landeschampions. „Es ist ein ganz netter Kontakt mit den beiden“, freute sich Rosenbaum nach dem Sieg.
Zweiter der Prüfung und damit auch Reservesieger des Championats wurde der Hengst Dating‘s Smiley aus der Zucht von Hans Giesen aus Nordrhein-Westfalen. Der Sohn von Dating AT gehört dem Gestüt Burghof in Nordrhein-Westfalen.

Champagner zum Frühstück wurde Landeschampion der vierjährigen Hengste. Er stammt aus der Zucht von Kristin Rosenbaum aus Malente, Kreis Ostholstein. Foto: Rico Sahlke

Dritter und damit auch Bronzesieger im Championat wurde Steendieks Dinaro aus der Zucht von Peter Böge. Seine Reiterin Mareike Peckholz stellte außerdem den viertplatzierten Steendieks Dornello sowie die auf dem sechsten Platz rangierende Stute Steendieks Tiffany vor. Letztere wurde Landeschampionesse der Stuten und Wallache vor Grenzhoehes Odin aus der Zucht von Sabine Reimers-Mortensen und Proud Sailormoon, die in der Woche davor gerade die Bundesprämie bekommen hatte. Sie stammt aus der Zucht von Katrin Stolz aus Hitzhusen, Kreis Segeberg, und wurde von der 17-jährigen Jule Pauls vorgestellt. Pauls war die einzige Amateurin unter den Reiterinnen. Sie geht in Kisdorf, Kreis Segeberg, zur Schule. Dass sie im Sattel der Stute saß, war kein Zufall: „Es sollen ja Kinderponys sein“, erklärte Stolz. Daher sitzen bei ihr direkt nach dem Anreiten junge Zweibeiner auf den jungen Vierbeinern.

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