Für den Auszahlungsmonat November sind die Milchpreise in Schleswig-Holstein im Mittel nochmals gestiegen. Die Preisänderungen der Basispreise liegen in einem Bereich von –0,4 bis zu +4 ct über dem Vormonatskurs. Die Spanne der Grundpreise beträgt 35,1 bis 47,5 ct/ kg ECM. Als Durchschnitt ergibt sich für den Monat November ein Wert von 41,19 ct/kg ECM, das sind 1,4 ct mehr als im Oktober. Der Mittelwert im November 2022 betrug noch 60,63 ct/ kg ECM.
In den anderen Bundesländern zeigen sich stabile bis leicht anziehende Milchpreise. Die meisten süddeutschen Meiereien zahlen ihren Milchbauern Preise zwischen 41 und 46 ct – und damit im Schnitt ungefähr 2 bis 3 ct mehr als im Norden. Die Auszahlungspreise in Westdeutschland sind dagegen meist etwas niedriger als hierzulande. Die Grundpreise liegen im Westen meist noch unter der Marke von 40 ct/kg ECM.
Milchanlieferung steigt wieder an
Das ife-Institut in Kiel ermittelte einen Rohstoffwert Milch von 43,0 ct/kg für den Monat Oktober. Im September betrug dieser Wert noch 39,2 ct/ kg. Der saisonale Anstieg der Milchanlieferung in Deutschland war infolge des Kälteeinbruchs zuletzt vorübergehend unterbrochen. Laut Schnellberichterstattung der ZMB erfassten die Meiereien in der 48. Woche 0,4 % weniger Milch als in der Vorwoche. Der Rückstand zur Vorjahrswoche wuchs damit auf 2,4 %. In Frankreich war die Milchanlieferung zuletzt um 2,2 % niedriger als vor einem Jahr. Im Handel mit Milchprodukten machte sich in der letzten Periode vor allem der gute Preis für Sahne bemerkbar. Dadurch ist der Preis für Frischbutter in den vorigen Wochen stark gestiegen. Nach den Feiertagen könnte die Nachfrage nach Butter wieder sinken. In Deutschland ist die Nachfrage nach Spotmilch zuletzt zurückgegangen. In Süddeutschland gab der Kurs um 6 ct auf 43 ct/ kg nach. Im Norden verringerte sich der Kurs um 7 ct auf 41 ct/ kg. Der niederländische Spotmilchpreis ging um 4,5 ct auf 43,5 ct/kg zurück.
Am 5. Dezember zeigte die Global-Dairy-Trade-Auktion ein Plus von 1,6 %. An dieser internationalen Handelsbörse stiegen vor allem die Butter- und die Industriekäsenotierungen an. Damit hat sich der internationale Handel nach einer Ruhephase wieder belebt.
Niederländische Börsenhändler blicken recht optimistisch in das neue Jahr. Ihrer Ansicht nach haben viele internationale Händler zu wenig Ware eingelagert. Man hat auf eine weltweit steigende Produktion spekuliert. Aufgrund der großen Kostensteigerung sind die Milchviehherden jedoch meist unverändert geblieben. Wenn jetzt die Nachfrage nur ein wenig höher ausfällt als erwartet, werden die Preise 2024 weitersteigen, vor allem wenn China auf den Markt zurückkommt. An der EEX-Terminbörse in Leipzig sind die Notierungen für Butter auf dem im November erhöhten Kurs von 5.500 €/ t geblieben. Der Kurs für Magermilchpulver zeigt sich seit Wochen ebenfalls stabil bei 2.600 €/t.
Weitere Preiserholung möglich
Der Milchpreis wird sich in den kommenden Monaten weiter erholen. Dies schreiben die Meiereianalysten der Rabobank im neuesten Meierei-Update. Allerdings sind die Kosten auf Milchviehbetrieben hoch, was zu Druck auf die Margen führt. Im ersten Quartal 2024 wird vor allem die Milchproduktion in Neuseeland zurückgehen, und zwar um 3,8 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Produktion in den USA bleibt mit einem Plus von 0,2 % in etwa gleich. Die Milchproduktion in der Europäischen Union und im Vereinigten Königreich wird im vierten Quartal voraussichtlich um 0,8 % im Vergleich zum vierten Quartal 2022 zurückgehen. Auch die Rabobank prognostiziert, dass sich die Marktsituation in China wieder verbessern wird. Die Exporte der Europäischen Union nach China haben einen erheblichen Einbruch erlitten. In China ist die Milchproduktion zuletzt gestiegen, während die Nachfrage kleiner ausgefallen ist als erwartet.