Wie in jedem Jahr stand Anfang Oktober die bundesweite Bildungswoche auf dem Pflichtprogramm der Landjugendverbände. Für Schleswig-Holstein reisten hierfür sowohl das Haupt- als auch das Ehrenamt zu verschiedenen Zeitpunkten nach Berlin, um an unterschiedlichen Programmpunkten teilzunehmen.
Die Bundesjugendreferenten reisten für ein erstes Kennenlernen und einen lockeren Austausch bereits am Dienstag, 8. Oktober, an und wurden herzlich von Sandra Schlee, der Referentin für Jugendpolitik und Bildung im Bund der Deutschen Landjugend (BDL), empfangen.
Werte vermitteln
Der Mittwochmorgen diente den Referenten der Verbände als Möglichkeit, sich im Zuge eines Koordinierungstreffens zu aktuellen Themen in der Verbandsarbeit auszutauschen. Wie erreichen Angebote die Jugendlichen auf dem Land? Wie kann dem Erstarken antidemokratischer Kräfte begegnet werden und wie sollte sich Landjugendarbeit angesichts dieser Herausforderungen ausrichten? Diese und viele weitere Fragen beschäftigten die Anwesenden in angeregten Diskussionen.
Einigkeit herrschte darüber, dass die eigene Arbeit mit den festgelegten Werten landjugendlichen Engagements stets im Fokus stehen sollte. Egal ob auf Orts-, Kreis-, oder Landesebene: Die Landjugend bietet vielfältige Möglichkeiten der Partizipation und setzt sich mit einem demokratischen Selbstverständnis für die Freizeitgestaltung der Landjugendlichen ein. Diese Ausrichtung steht ausgrenzenden, populistischen und antidemokratischen Entwicklungen klar entgegen!
Nachdem am Nachmittag auch die Geschäftsführer und Landesbildungsreferenten anreisten, hieß es für die erst neu besetzte Geschäftsstelle aus Schleswig-Holstein, mit anderen Verbänden und Vertretern ins Gespräch zu kommen und möglichst viele Informationen für die eigene Arbeit mitzunehmen.
Dialog und Schulungen
Der Donnerstag stand dann ganz im Zeichen von Fortbildungen und je nach gesetztem Schwerpunkt wurden die Hauptamtlichen in Fragen der Förderung, der Kommunikation, der Digitalisierung oder der Zusammenarbeit mit dem Ehrenamt geschult. Ein gemeinsames Essen am Abend mit allen anwesenden Ehren- und Hauptamtlichen sowie Teilen des BDL rundete den Tag ab.
Am Freitag trafen sich die Referenten und die Geschäftsführer wieder gesondert und debattierten über stellenspezifische Fragen. Die Bundesjugendreferenten stellten so etwa die Jahresplanungen für 2025 vor und präsentierten der Arbeitsgruppe zwei ausgewählte Projekte oder Seminarinhalte. Am Abend reisten mit Tajo Lass und Mirco Engelbrecht dann auch zwei Vertreter des schleswig-holsteinischen Landesvorstandes an und eine geführte Weinverkostung schuf einen geselligen Rahmen für den weiteren Dialog zu landjugendlichen Themen.
Am Sonnabend fand mit dem Festakt schließlich der Abschluss für das Hauptamt statt. Gemeinsam mit den Landesvorständen der Landjugendverbände lauschte der gut gefüllte Saal zunächst der Begrüßung des BDL-Vorsitzenden Lars Ruschmeyer. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens wurden die gemeinsame Zusammenarbeit und die Bedeutung aller Verbände für die ländlichen Räume hervorgehoben. Im Anschluss führte eine Tanzgruppe aus Bayern in traditioneller Tracht unter viel Applaus zwei Tanzstücke vor. Dadurch bekamen alle Anwesenden einen guten Eindruck bayerischer Volkstänze, was im späteren Verlauf sogar noch durch zwei weitere imposante Aufführungen ergänzt werden sollte.
Haushalt geplant
Doch vorher ging es wieder in den großen Saal, wo die Anwesenden dem Vortrag des Sozialwissenschaftlers Dr. Ralph Richter beiwohnten, der unter der Fragestellung „Wo stehen wir?“ Stellung zu aktuellen Zahlen, Herausforderungen, aber auch Chancen im ländlichen Raum bezog. Durch angeschlossene Fragen konnten immer wieder Bezüge zu landjugendspezifischen Themen hergestellt werden. Übergreifend war festzustellen, dass die Verbandsarbeit im ländlichen Raum trotz einzelner regionaler Probleme insgesamt keinen Rückgang verzeichnet und für viele noch immer ein willkommener Weg ist, die eigenen Interessen gebündelt zu vertreten.
Anschließend wurde ein gemeinsames Gruppenfoto geschossen und in einzelnen Gruppen ging es dann noch einmal in den Austausch. Nach dem Mittagessen verließen die Hauptamtlichen nach und nach die Veranstaltung und der inoffizielle Teil der Ehrenamtlichen setzte den Tag fort.
Den Abschluss der Bildungswoche machte der Bundesausschuss am Sonntagmorgen. Schwerpunkte des Treffens waren hierbei vor allem die Vergabe des Deutschen Landjugendtages 2026 sowie aus finanzieller Sicht der Abschluss des Haushaltes von 2023 sowie die Planungen für den Haushalt 2025; Letzterer wurde einstimmig angenommen.
Bereits zur Mittagszeit war die Sitzung abgeschlossen und auch das Ehrenamt des Landjugendverbandes trat den Heimweg nach Schleswig-Holstein an.