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Bewegung, Naturerfahrung und soziales Lernen

Kammer-Mitarbeiter unterstützen Waldkindergärten in Schleswig-Holstein
Von Tanja Scheel , Landwirtschaftskammer SH
Dr. Gerrit Bub und Tanja Scheel, beide Forstabteilung LKSH, und Waldgruppenleiter Markus Einheuser im Waldkindergarten Winsen/Kattendorf

In den Natur- und Waldkindergärten in Schleswig-Holstein erleben Kinder die Natur mit allen Sinnen, und das bei Wind und Wetter im Wald. Unterstützt werden sie dabei von den Landesforsten und aktuell der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (LKSH).

In Schleswig-Holstein gibt es über 50 Wald- und Naturkindergärten. Deren Träger sind zumeist Elternvereine, Kirchengemeinden oder die Arbeiterwohlfahrt. Sie finanzieren sich über öffentliche Zuschüsse, Beiträge der Eltern, zum Teil aber auch über private Spenden. Darüber hinaus wird die Mehrzahl der Kindergärten von Revierförstern der Landesforsten vor Ort betreut. Sie begleiten die Kindergruppen in den Wald, geben Tipps und Anregungen, stellen Spiel- und Bastelmaterial aus der Natur bereit und treffen Vorsorge zur Vermeidung von Unfällen im Wald. Auch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald unterstützt die Waldkindergärten aktiv.

Waldkindergärten bringen viel Positives

Die Kinder im Waldkindergarten verbringen den ganzen Tag in ihrem „Revier“. Aber auch andere Kindertagesstätten bieten zum Beispiel Projekttage im Wald an. Spielend erlernen die Kinder frühzeitig, wie in der Natur eines mit dem anderen zusammenhängt. Der Aufenthalt im Wald bei Wind und Wetter lässt die Kleinen schon früh ein Grundverständnis für die Schlüsselrolle des Waldes im Naturhaushalt, die natürlichen Gesetzmäßigkeiten und eigene Wertvorstellungen vom richtigen Umgang mit der Natur entwickeln.

Der Wald als Lebensraum bietet den Kindern auf natürliche Weise die Bedingung für ganzheitliches Lernen. Hier erleben sie den Rhythmus der Jahreszeiten. Der tägliche Aufenthalt in der Natur kann positive Auswirkungen auf die Entwicklung der kindlichen Motorik und Wahrnehmung haben. Schon die Kleinsten müssen über Stock und Stein laufen. Hierdurch wird zum Beispiel die Balance gefördert. Es werden Hügel und Hänge erklommen, es wird auf Bäume geklettert. Folglich wird die Selbsteinschätzung geschult.

Waldkindern mangelt es definitiv nicht an Bewegung, allein schon aufgrund der Weite des zur Verfügung stehenden Raumes. Der intensive Bezug zur Natur und die durch die äußeren Umstände gebotene andere Art des Miteinanders prägen die Kinder und fördern Eigenschaften, die heute überall gefordert werden und doch so vielen Menschen fehlen: soziale Kompetenz, Hilfsbereitschaft, Ausgeglichenheit, vernetztes Denken, Konzentrationsvermögen, um nur einige zu nennen.

Einrichtungsleiterin Nina Meier und Peer Rosenhagen, LKSH, in der DRK-Waldgruppe Klein RönnauFotos: LKSH

Forstabteilung unterstützt Waldkindergärten

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LKSH haben 500 € für Waldkindergärten in Schleswig-Holstein gesammelt. Ein Betrag in Höhe von jeweils 250 € kommt zum einen der Waldgruppe Winsen des Montessori-Kinderhauses Kattendorf und zum anderen der Waldgruppe der DRK-Kita Immenhuus in Klein Rönnau, beide Kreis Segeberg, zugute.

Der Abteilungsleiter der Forstabteilung, Dr. Gerrit Bub, sowie die Büroleiterin Tanja Scheel besuchten den Waldkindergarten Winsen/Kattendorf. Waldgruppenleiter Markus Einheuser konnte beide von seiner Waldgruppe begeistern. Im Waldkindergarten können bis zu 16 Kinder betreut werden. Unterstützt wird er durch Jana Forstreuter, Försterin der Landesforsten.

Peer Rosenhagen, Fachbereichsleiter LKSH Beratung und Betreuung, ließ sich den Waldkindergarten der DRK-Waldgruppe in Klein Rönnau zeigen. Einrichtungsleiterin Nina Meier erzählte, dass die Waldgruppe bereits im Jahr 2001 entstand. Bis zu 16 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren können hier den Vormittag verbringen. Die Spende kam auch hier gut an.

Fazit

Der Aufenthalt im Wald fördert auf selbstverständliche Art und Weise die Gesundheit und Sinneswahrnehmung und ist damit ein idealer Erlebnisraum mit unzähligen Möglichkeiten für reale eigene Erfahrungen. Hier können Kinder sehen, staunen, ausprobieren, forschen, erfinden und gestalten. Der Aufenthalt in der Natur kann sich positiv auf die mentale, soziale, psychische und physische Entwicklung von Kindern auswirken und auch das Umweltbewusstsein positiv beeinflussen. Naturerfahrung ist somit eine wichtige Basis für die kindliche Entwicklung. Die Forstabteilung der LKSH sieht den Wald als idealen Lern- und Entwicklungsort und unterstützt die Waldkindergärten in Schleswig-Holstein.

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