Der Bauernverband Schleswig-Holstein (BVSH) begrüßt, dass das neue Gutachten „Ökonomische Betroffenheit eines angepassten Niederungsmanagements für die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein“ (siehe oben) die massive Betroffenheit der Landwirtschaft durch die Moorvernässsungspläne der Landesregierung deutlich macht. „Die Aussagen der Wissenschaftler verdeutlichen, wie dramatisch die Auswirkungen auf die Agrarstruktur sind“, so Bauernpräsident Klaus-Peter Lucht. Hingegen wertet er „die Tatsache, dass eine effektive Einbindung der Land- und Wasserwirtschaft – trotz entsprechender Angebote und Bereitschaft – bei der Planung, Auswahl und Umsetzung bisher vom Umweltministerium nicht vorgesehen ist, als Affront gegen die betroffenen Landwirtinnen und Landwirte“. Lucht fordert: „Die geplanten Maßnahmen bei der Moorvernässung dürfen nur freiwillig mit der Landwirtschaft vor Ort umgesetzt werden“.
Angesichts der Unsicherheiten der Finanzen im Landeshaushalt fordert der Berufsstand verlässliche Zusagen zur Finanzierung der Moorvernässung und zur kooperativen Umsetzung. Oberste Priorität müsse es sein, den Erhalt betroffener Betriebe durch die Ermöglichung eines Flächentauschs für vernässte Flächen und besser ausgestattete moorspezifische Vertragsnaturschutzangebote zu gewährleisten. „Nur dort, wo ein Betrieb es als Chance sieht, könne im Einzelfall im Einvernehmen mit dem Landwirt auch das Tauschen eines gesamten Betriebes eine gangbare Lösung sein“, betont der Bauernverband. Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag hatte in diesem Zusammenhang über eine „Umsiedlung von 900 Höfen“ berichtet.