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Auszahlungspreise deutlich angestiegen

Milchpreisvergleich
Von Björn Wiencken, LK-Markt
Foto: Pixabay

Die Auszahlungspreise der schleswig-holsteinischen Meiereien sind im Monat August um durchschnittlich 1,53 ct/kg angestiegen. Die Milchanlieferung liegt weiter unter Vorjahresniveau.

Die Auszahlungsgrundpreise bewegen sich hierzulande zwischen 43 und 50 ct/kg. Somit hat sich die Spanne im Vergleich zum Vormonat deutlich nach oben vergrößert. Der Durchschnitt liegt hier in Schleswig-Holstein bei 46,07 ct/ kg und damit über dem Rest des Bundesgebiets. In Süddeutschland bleibt die Spanne nach wie vor zwischen 43 und 48 ct/kg, im Osten erhöht sie sich leicht auf nun 44 bis 45 ct/kg und in Westdeutschland auf nun 43 bis 46 ct/ kg Milch.

Milchanlieferung weiter rückläufig

Die Milchanlieferung liegt weiterhin unter Vorjahresniveau, in der letzten Augustwoche betrug der Rückstand zur Vorjahreslinie 1,3 %. Als Grund hierfür wird zum einen das warme Augustwetter, aber zum anderen auch die teilweise gravierenden Auswirkungen der Blauzungenkrankheit gesehen. Über den Zeitraum Januar bis August gesehen lieferten die Milcherzeuger 0,1 % weniger Milch an die Meiereien als im Vorjahreszeitraum. Die Meiereien beklagen nach wie vor die sehr niedrigen Inhaltsstoffe der angedienten Rohmilch. Dementsprechend ist der Fettmarkt durch die niedrige Rohstoffverfügbarkeit der Hauptpreistreiber. Hier haben besonders die Notierungen für abgepackte Butter in der ersten Septemberhälfte einen kräftigen Sprung nach oben gemacht und damit sogar die historischen Höchststände vom Mai 2022 übertroffen. Es mehren sich aber die Anzeichen dafür, dass im Butterbereich die Spitze erreicht ist. Vereinzelt wird bereits von einer Marktüberhitzung gesprochen. Im Bereich der abgepackten Butter sind längerfristige Abschlüsse zu deutlich höheren Kursen zustande gekommen, bei Blockbutter zeigt die Käuferschaft eine abwartende Haltung, da hier bereits eine leicht fallende Tendenz erkennbar ist. Allerdings ist in diesem Bereich auch kaum Ware verfügbar.

Pulvermarkt fester

Die Nachfrage nach Magermilchpulver hat sich nach dem Ende der Ferienzeit wieder etwas belebt, auch kommt es vermehrt zu Abschlüssen mit leicht steigenden Preisen. Allerdings gibt es sowohl auf der Käufer- als auch auf der Verkäuferseite eine abwartende Haltung, da noch eine hohe Unsicherheit bezüglich der verfügbaren Mengen besteht. Die Kurse für Magermilchpulver an der EEX in Leipzig haben sich seit Mitte August ebenfalls freundlich entwickelt. Der meistgehandelte Oktober-Termin kletterte von gut 2.500 auf knapp 2.700 €/t. Für Vollmilchpulver setzt sich der Preisanstieg der vergangenen Wochen unvermindert fort. Allerdings ist das Angebot begrenzt, die Produktion erfolgt meist auftragsgebunden zu kontinuierlich höheren Preisen. Im gesamten Pulverbereich herrscht momentan kein Verkaufsdruck, da der knappe Rohstoff bevorzugt in andere, lukrativere Bereiche gelenkt wird.

Käsemarkt ebenfalls freundlicher

Auch Käse geht momentan sehr gut in den Markt. In allen Bereichen wird von einer sehr hohen Nachfrage berichtet. Die verfügbaren Mengen auf der Angebotsseite sind allerdings begrenzt, sodass die Ware jung die Werke verlässt. Bei Neuabschlüssen werden die höheren Preisforderungen der Meiereien größtenteils akzeptiert.

Dieser positive Trend am Milchmarkt wird auch durch den aktuellen ife-Rohstoffwert Milch untermauert, er liegt für den Monat August bei knapp unter 49 ct/kg. Der in die Zukunft gerichtete ife-Börsenmilch­wert prognostiziert für die nächsten Monate einen weiteren deutlichen Anstieg von aktuell 49 ct auf über 55 ct im Oktober und verbleibt langfristig knapp über der 50-ct-Marke. Auch der Milchpreis auf dem Spotmarkt ist in der letzten Augustwoche auf über 60 ct/ kg Milch geklettert und liegt damit deutlich über den Auszahlungspreisen. In der aktuellen Berichtswoche scheint er sich auf diesem Niveau zu stabilisieren.

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