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Aussaatzeitpunkt von Mais per Wetterstation bestimmen

Experimentierfeld Digitalisierung in der Landwirtschaft
Von Bastian Brandenburg, Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel
Wetterstation am Feldrand. Foto: Bastian Brandenburg

Der Aussaatzeitpunkt von Mais hängt hauptsächlich von der Bodentemperatur ab. Erst bei durchgängig mehr als 8 °C im Boden und ausreichender Feuchtigkeit keimt das Maiskorn. Doch wann ist dieser Zeitpunkt erreicht? Das kann eine Wetterstation ermitteln.

Da die Außentemperatur von der Bodentemperatur abweicht und diese nachts niedriger ist als am Tag, ist die Bestimmung des optimalen Aussaatzeitpunktes schwierig. Abhilfe schafft hier eine eigene Wetterstation mit Bodensonde am Feld. In dieser Artikelserie werden einzelne Praxisbeispiele aus der Innen- und Außenwirtschaft für unterschiedliche digitale Wissensstände vorgestellt.

In der landwirtschaftlichen Praxis sind die digitalen Möglichkeiten je nach Betrieb sehr unterschiedlich ausgeprägt. Deshalb ist es wichtig, für jeden Wissensstand erfolgreiche Wege in die Digitalisierung aufzuzeigen. Dieser Herausforderung haben sich die digitalen Experimentierfelder zusammen mit weiteren Partnern angenommen. Auf der Plattform farmwissen.de werden zukünftig digitale Erfolgsbeispiele detailliert beschrieben, Anleitungen bereitgestellt und Begriffe erklärt. Eine detaillierte Beschreibung eines Praxisbeispiels kann auf der Farmwissen-Plattform durch einfaches Scannen des QR-Codes am Ende des Artikels mit dem Smartphone nachgelesen werden.

Maisaussaat. Foto: Bastian Brandenburg

Einordnung

Die Bedienung eines Smartphones und Computers sowie technisches Grundverständnis zum Aufbau einer Wetterstation wird für das Praxisbeispiel vorausgesetzt. Für die Einsicht der Wetterdaten im Benutzerportal der Wetterstation oder in Excel müssen Grundkenntnisse bei der Bedienung und dem Datenmanagement vorhanden sein. Nach einmaligem Aufbau- und Einrichtungsaufwand ist nur wenig Zeit für die Instandhaltung notwendig. Einmalige Anschaffungskosten liegen je nach Konfiguration und Anbieter zwischen 100 und 1.000 €, die laufenden Kosten umfassen 10 bis 50 € pro Jahr. Die Wetterstation bietet einen einfachen Einstieg in die digitale Landwirtschaft.

Umsetzung

Nachdem man die Station mit der Bodensonde installiert und einen Account eingerichtet hat, zeichnet diese regelmäßig die Wetterdaten auf. Sicherzustellen ist, dass die Station mit Bodensonde an einer repräsentativen Stelle am Feldrand installiert ist und, dass die Sonde weit genug in der Erde steckt. Überprüft werden muss anschließend in der Benutzeroberfläche, ob die Sensoren aktuelle Daten liefern. Die Station zeichnet nun stündlich die Werte mit; diese können in der Oberfläche kontrolliert werden, um den optimalen Aussaatzeitpunkt nicht zu verpassen. Die Daten können heruntergeladen und weiterverarbeitet oder über eine Schnittstelle an andere digitale Schlagkarteien weitergeleitet werden.

Ergebnis

Die Wetterstation zeichnet neben den Witterungsinformationen auch die Bodentemperatur und Bodenfeuchte über das ganze Jahr hinweg auf. Mit dem Webinterface können jederzeit die aktuellen Verhältnisse eingesehen werden, um die Aussaat besser planen zu können. So wird Saatgut zum optimalen Zeitpunkt ausgebracht und reduziert, damit die Fehlstellen im Bestand vermieden werden. Dies spart nicht nur Ressourcen, sondern verbessert Planungssicherheit und spart gleichzeitig Arbeitszeit aufgrund ausbleibender Feldbegehungen ein. Anbieter von Wetterstationen mit Bodensonde sind Pessl iMetos, Fieldsense Farmweather und Meteobot Pro.

Benutzeroberfläche der Wetterstation. Foto: Bastian Brandenburg

Praxisbeispiel: QR-Code scannen oder
farmwissen.de besuchen

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