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Aktuelles im ökologischen Ackerbau

Wie sieht es auf den Feldern aus?
Von Anna Schwinger, Landwirtschaftskammer SH
Ökoversuchsfeld in Barlt am 16. Januar Foto: Anna Schwinger

Friedlich grasen die Schafe im Mondschein auf der ökologischen Versuchsfläche in Barlt (Foto). Aber der Schein trügt. Die Vorbereitungen zur Saat der Sommerungen laufen auf Hochtouren. In den Hallen wird Saatgut abgewogen, Drillpläne werden erstellt und letzte Versuchsvarianten abgestimmt.

Auch auf Praxisflächen sieht man, dass der eine oder andere die Frosttage zum Pflügen genutzt hat. Dies sollte auch bei den nächsten Minusgraden priorisiert werden, denn Sommerungen danken einen frühen Saattermin durch bessere Bewurzelung und stabilere Bestandesdichten.

Sowohl die für angedachten Sommerungen als auch die etablierten Winterungen ist die Nährstoffversorgung zu konkretisieren. Auch bei regelmäßiger organischer Düngung sind ökologisch bewirtschaftete Flächen oft schlecht mit Kali versorgt. Besonders Leguminosen (auch Kleegras), aber auch Stoppelgetreide profitieren von einer Düngung. Der Schwefelbedarf von Getreide und Leguminosen liegt bei zirka 25 kg S/ha. Mit Schwefel in Sulfatform sollte bis Anfang März gewartet werden, da bei wenig Wachstum und viel Niederschlag eine Verlagerung in tiefere Bodenschichten droht.

Wirtschaftsdünger dürfen wie alle stickstoff- und phosphathaltige Düngemittel nicht auf gefrorenen Boden gefahren werden. Bereits Anfang Februar gab es Ausbringgelegenheiten ohne Frost. Generell gilt für die Wirksamkeit von organischen Düngern, dass ein früher Zeitpunkt von Vorteil ist. Zu beachten ist, dass bei niedriger Luftfeuchte und Wind die Ausgasung von Ammoniak am höchsten ist. Gärreste sind hier besonders gefährdet. Um möglichst viel des wertvollen Stickstoffes für die Pflanzen zur Verfügung zu haben, sollte man Verluste vermeiden. Dies geschieht am besten durch verlustarme Ausbringtechnik, schnelles Einarbeiten (eine Stunde ist Pflicht) und regnerische Witterung nach der Maßnahme. Ein Wissen um die Nährstoffgehalte von Wirtschaftsdüngern, hilft diese zielgerichtet einzusetzen. Daher empfiehlt es sich Proben zur Analyse zu ziehen.

Die im Herbst bestellten Bestände präsentieren sich aktuell ausreichend üppig. Auf den Ökoversuchsfeldern der LKSH erreicht die am 21. September gedrillte Wintergerste in Futterkamp bis zu 95 % Bodenbedeckung. Restverkrautung nach den Striegelgängen im Herbst hatte in den Warmphasen im Dezember Zeit, sich weiterzuentwickeln. Hier heißt es, bereitzustehen für die nächsten mechanischen Maßnahmen bei abgetrocknetem Boden.

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