Ende Februar begann der zweite Schleswig-Holstein-Cup. Nun werden bis Ende Juni wieder gerittene, gefahrene und geführte Kilometer mit Pferd oder Esel gesammelt. Der Sieger-Landkreis erhält eine Spende und die Ehre, auf dem Landesturnierplatz gewürdigt zu werden.
„Zum Beginn haben sich 450 Teilnehmer angemeldet“, freut sich Stacy Bradtke. Sie ist Mitglied im Vorstand des Vereins Reit- und Fahrwege Schleswig-Holstein und gehört damit zu der Riege von motivierten Frauen, die den Cup organisiert haben. Im vergangenen Jahr hatten sich bis zum Ende des Cups 295 Teilnehmer registriert. Die Konkurrenz ist in diesem Jahr also noch größer. Wieder werden Kilometer für den Landkreis, aber auch für die Einzelwertung zurückgelegt, die in diesem Jahr nach Reitern, Fahrern und Säumern getrennt ist. Letzteres ist der Spezialbegriff für sicheres und pferdefreundliches Wandern.
„Der Start verlief super“, berichtet Bradtke. Dank des neuen Systems sei es für die Teilnehmer nun einfacher, ihre Angaben einzureichen. Im vergangenen Jahr mussten die Bilder und Kilometer per E-Mail verschickt werden. „Oft waren die Mails dadurch aber zu groß“, weiß Bradtke. In diesem Jahr können die Bilder selbstständig in eine Cloud geladen werden, auf die sowohl die Teilnehmer als auch das Auswertungsteam Zugriff haben. Die Kilometer tragen die Teilnehmer jede Woche bis zum Freitag selbstständig in ein Dokument ein. Jeden Sonntagabend veröffentlichen Bradtke und ihre Kolleginnen das Ranking der Vorwoche.
Schon während der Anmeldungsphase zeichnete sich ab, dass ein Landkreis besonders aktiv ist und gern seinen Titel verteidigen möchte. Mit knapp 1.730 km liegt Kreis Segeberg zurzeit an der Spitze, gefolgt von Pinneberg mit knapp 1.150 km und Rendsburg-Eckernförde mit etwas mehr als 860 km. „Eine Wahnsinnsleistung für die erste Woche“, findet nicht nur Bradtke, sondern auch Jessica Möller, Christine Bongers, Janina Boderius, Lina Koznik und Manuela Lehmann, die alle zusammen den Cup veranstalten und die Auswertung machen.
„Wir wünschen uns für die Saison vor allem, dass der Spaß im Vordergrund steht“, sagt Bradtke. Im vergangenen Jahr gab es schon nach der ersten Woche ein „so schönes Feedback, dass Teilnehmer es endlich schaffen, mehr Zeit mit ihren Pferden zu verbringen“. Teilnehmer schließen sich zum gemeinsamen Kilometersammeln zusammen, Schwangere und Mütter mit Kindern gehen die Kilometer mit ihren Pferden zu Fuß und Jungpferde werden an das Gelände gewöhnt. Andere überwinden ihre Ängste im Gelände. „Man merkt von Woche zu Woche, dass es besser funktioniert“, so Stacy Bradtke. „Das ist genau das, worum es uns hier geht, und es macht uns wahnsinnig stolz.“
Sie freut sich außerdem darüber, dass in diesem Jahr nicht nur das Team mit den meisten Kilometern ein Preisgeld erhält, sondern auch der Kreis mit den meisten Durchschnittskilometern. Dadurch hätten vor allem kleinere Kreise große Chancen. Doch verglichen wird nicht nur auf Landesebene. In diesem Jahr gibt es einen Vergleichswettkampf mit dem Kooperationsverein ETCD – Die FreiZeitReiter aus Hessen. „So treten sozusagen zum allerersten Mal zwei Bundesländer gegeneinander an. Das ist superspannend“, findet Bradtke. Übrigens hat Hessen in der ersten Woche „nur“ 827,73 km geschafft. In Schleswig-Holstein wurden schon 6.630,09 km gesammelt.