Die Milchauszahlungspreise der hiesigen Meiereien lagen im Schnitt um 0,36 ct höher als im September. Insgesamt ergibt sich ein Monatsdurchschnitt von 60,24 ct/kg ECM. Viele Meiereien zahlen den Milchpreis des Vormonats aus, einige erhöhen um 1 bis 2 ct. Im restlichen Bundesgebiet werden vornehmlich unter 60 ct/kg ausgezahlt.
Im westlichen Bundesgebiet wurden im Oktober 51,57 bis 58,50 ct/ kg registriert, im östlichen Bundesgebiet bis zu 58 ct/ kg. Im Süden der Bundesrepublik rangierten die Milchauszahlungspreise zwischen 54,36 und 64,46 ct/kg ECM. In der Tendenz gehen Marktteilnehmer von vorerst stabilen Milchpreisen aus.
Das deutsche Milchaufkommen entwickelte sich zuletzt stabil, die Talsohle dürfte jedoch noch nicht erreicht worden sein. Die Vorjahreslinie wird mit 2,1 % überschritten, die Milchmenge von 2020 zu diesem Zeitpunkt im Jahr jedoch noch unterschritten. In Frankreich fehlen 1,4 % Milchanlieferungsmenge gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Aus Neuseeland werden ein Minus von 5 % und aus den USA von 0,1 % gemeldet. Auch Irlands Milcherzeugung liegt hinter dem Vorjahreszeitraum zurück (–0,3 %). In Australien fehlen sogar 5,8 % Milchmenge im Vergleich Juli bis September 2022 gegenüber 2021.
Für die KW 43 wurde im Bundesgebiet ein weiterer Preisanstieg für den Rohstoff Milch, insbesondere Industrierahm und Magermilchkonzentrat, verzeichnet. Am Spotmarkt für Milch in den Niederlanden werden nach einem Rückgang um 3 ct auf 55 ct/ kg nun wieder 55,5 ct/kg notiert. Am italienischen Spotmarkt kommt es zu einem Preisrückgang um 0,5 ct/kg auf 67,5 ct/kg.
Die Global-Dairy-Trade-Auktion in Neuseeland erzielte in der letzten Runde ein positives Ergebnis, nachdem die drei Runden zuvor jeweils mit einem negativen Index geendet haben. Das Ergebnis am 15. November von 2,4 % wird maßgeblich vom Voll- und Magermilchpulver gestützt. Dagegen haben Käse und Butter auf der letzten Auktion jeweils nachgegeben. Der Kieler Rohstoffwert Milch ab Hof wurde im Vergleich zum Vormonat abgesenkt. Mit 58 ct/kg liegt er 1,7 ct/ kg unter dem Septemberwert. Der Fettwert ging um 0,2 ct/kg zurück, der Nichtfettwert um 1,5 ct/kg. Weiterhin ist eine Energiekomponente von 2,5 ct im Wert enthalten.
Geformte Butter fließt auch in diesem Monat gut in den Markt. Die 250-g-Abpackung wird aufgrund des gutes Vorweihnachtsgeschäfts an der Kemptener Börse mit einem Plus von 10 ct gegenüber dem Vormonat und damit mit 7,60 bis 7,80 €/ kg notiert. Lose Butter gibt im Preis nach, was das Kaufinteresse dem Vernehmen nach stärkt. Die aktuelle Notierung rangiert zwischen 6,00 und 6,25 €/kg. Seit Anfang März ist dies der geringste Kurs. Für das erste Quartal sind noch nicht alle ausreichend eingedeckt. Unterschiedliche Preisvorstellungen zwischen Hersteller und Einkäufer führen zur Zurückhaltung bei den Einkäufern.
Im Monatsvergleich zeichnen stabile bis leicht rückläufige Preise den Käsemarkt. Vorverpackter Käse ist im LEH sehr gefragt, und das, obwohl die Preise erhöht worden sind. Der LEH ordert daher stetig Ware. Für den Export ist die Kaufkraft des importierenden Landes entscheidend. Es kommt immer öfter zu Preisdiskussionen. Die Verfügbarkeit des Angebots ist uneinheitlich. Zum Teil wird von einer Steigerung der Angebotsmengen berichtet. Es kommt aber auch immer wieder zu einer eingeschränkten Lieferfähigkeit. Sowohl Verpackungsmaterial als auch Arbeitskräfte sind knappe Güter.
Die Pulverpreise haben weiter nachgegeben. Marktteilnehmer berichten zwar von einem belebteren Handelsgeschäft mit einer höheren Nachfrage, speziell aus dem Fernen Osten. Insgesamt wird der Magermilchpulverbedarf jedoch als ruhig eingestuft. Produktionsunsicherheiten aufgrund der hohen Energiekosten hängen an deren Preisentwicklung. Man erwartet zudem eine Nachfragebelebung aus Nordafrika. Für Vollmilchpulver wird von einem ruhigen Handelsgeschehen berichtet.