Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt – Sektion Ertragskunde – hatte ihre diesjährige Arbeitstagung in Schleswig-Holstein. Sie fand im September in Rendsburg im Tagungszentrum Martinshaus statt. Zu der Tagung waren auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Litauen, Polen, Tschechien, der Slowakei und der Schweiz eingeladen.
Im Rahmen der dreitägigen Veranstaltung erfolgte ein Austausch aktueller Forschungsergebnisse zum Thema „Waldwachstum“. Eine große Rolle spielten dabei auch die Probleme mit dem Klimawandel, der sich jetzt schon vielfach in unseren Wäldern zeigt. Zum Jahresende soll eine Empfehlung für eine klimaangepasste Baumartenwahl veröffentlicht werden, welche den Entscheidungsprozess der Waldbesitzer bei der Begründung von Neuanpflanzungen unterstützen soll.
Am zweiten Tag wurden bei einer Exkursion vier Waldbilder gezeigt: zunächst ein langfristig beobachteter Stieleichen-Durchforstungsversuch im Staatsforst bei Hamweddel, anschließend ein 64-jähriger, wertgeästeter Douglasienbestand sowie ein jüngerer Thujabestand in der Forstbetriebsgemeinschaft Hanerau-Hademarschen. Der Anbau der Douglasie auf trockeneren Standorten hat sich bewährt. Der Riesenlebensbaum (Thuja plicata) gilt vor dem Hintergrund sich verändernder Klimabedingungen als Hoffnungsträger gegenüber trockenwärmeren Verhältnissen.
Als vierter Exkursionspunkt schließlich wurden Ergebnisse einer weiteren Langfristversuchsfläche, eines Douglasien-Provenienzversuchs, in der staatlichen Försterei Drage vorgestellt. Hier waren nach 63-jähriger Beobachtung noch deutliche Unterschiede in Bezug auf die Produktionsleistung und auf die qualitative Entwicklung der untersuchten Provenienzen erkennbar.