Die Nachwuchsreiter im Springsattel haben in diesem Jahr ihre Europameisterschaften im sonnigen Oliva in Spanien ausgeritten. Mit dabei waren wieder einige Starter und Medaillenträger aus Schleswig-Holstein.
Vieca Sofie Bade aus Braderup, Kreis Nordfriesland, war mit ihrer Hannoveraner Stute Chades of Grey nominiert worden. Zusammen mit drei weiteren Reitern gehörte sie zum Team der Children. Ihr Sieg hatte sich bereits nach dem ersten Umlauf des Nationenpreises abgezeichnet. Die Mannschaft von U14-Bundestrainer Eberhard Seemann lag gemeinsam mit Frankreich und Italien auf Goldkurs. Drei Nullrunden stärkten die Spitzenposition, sodass ihr der Sieg nicht mehr zu nehmen war. „Mir war klar, dass wir eine Chance haben und eine Medaille gewinnen können. Aber wenn einmal eine Stange fällt, ist man schnell raus, deshalb freuen wir uns umso mehr“, sagte Seemann.
Neben zwei Teamkollegen hatte sich auch Vieca Sofie Bade für das Einzelfinale qualifiziert. Ihr Mitreiter Tony Stormanns holte sich mit sechs fehlerfreien Runden die Goldmedaille. Sie selbst teilte sich mit einigen anderen Reitern, unter anderem dem Teamkollegen Lennard Tilmann, mit jeweils vier Strafpunkten den fünften Platz.
Die Jungen Reiter holten Silber
In bestechender Form präsentierte sich auch das deutsche U21-Team. Die Mannschaft um Bundestrainer Peter Teeuwen machte es allerdings spannender. Zum Team gehörten auch Hannes Ahlmann aus Reher, Kreis Steinburg, die Niedersächsin Henrike Ostermann, die momentan eine Ausbildung bei Janne Friederike Meyer-Zimmermann in Pinneberg macht, sowie die in Niedersachsen lebende, aber für Schleswig-Holstein startende Johanna Beckmann.
Bronze war dem deutschen Team schon vor dem Start des letzten Paares, Hannes Ahlmann mit seinem Holsteiner Hengst Baloucan, bereits sicher. „Das nimmt natürlich Druck“, sagte Teeuwen. Hannes Ahlmann freute sich: „Ich musste null reiten für die Silbermedaille und das ist geglückt.“
Anfangs hatte es noch nicht so gut ausgesehen. Nach dem ersten Tag lag das Team auf dem achten Platz. „Wir haben eine sensationelle Aufholjagd gestartet, mit insgesamt fünf Nullrunden“, berichtet der junge Reiter. Auch Gold wäre noch in greifbarer Nähe gewesen: Lediglich zwei Punkte trennten Deutschland und die Mannschaftseuropameister aus Belgien.
„Dass die Arbeit und die Anstrengungen der vergangenen Woche mit einer Teamsilbermedaille belohnt wurden, ist eine tolle Bestätigung“, freute sich Johanna Beckmann. Für sie ist es ein Jahr der Premieren: Es ist ihr erstes Jahr bei den Jungen Reitern, das erste Jahr in der großen Tour für ihr Pferd Emelie van de Mirania Stam und das erste Jahr von Reiterin und Pferd zusammen. „Das Vertrauen, das uns der Bundestrainer entgegengebracht hat, ist eine große Ehre“, sagte die Schülerin. An den leichten Fehlern will sie arbeiten, damit sie dann im nächsten Jahr erneut das deutsche Team unterstützen und auch in der Einzelwertung vorne mit dabei sein kann.
Pech im Einzel und für die Junioren
Denn vor dem Einzelfinale hatten sowohl Ahlmann als auch seine Teamkolleginnen Beckmann und Ostermann gute Chancen auf eine Einzelmedaille. Vor allem Letztere lag in guter Position.
Doch es lief nicht so gut. Henrike Ostermann machte zwei Fehler und landete auf Platz sieben, Hannes Ahlmann hatte neun Punkte zu verbuchen und kam auf den zehnten Platz. Johanna Beckmann beendete auf Platz 17. „Ich hatte wirklich eine gute Ausgangssituation und hätte mir für eine Einzelmedaille zwei Zeitfehler erlauben können. Ich bin daher sehr passiv geritten und hatte dann leider vier Zeitfehler. Das war ärgerlich. Mein Pferd und ich waren eigentlich fit. Ich habe mich wohl etwas zu sehr unter Druck gesetzt“, resümierte Ahlmann, der sich aber über den Mannschaftserfolg freute.
Nach einer erfolgreichen vorausgegangenen Nationenpreissaison hatte das U18-Team bei der Europameisterschaft einfach Pech. Teamreiter Mick Haunhorst aus Niedersachsen verletzte sich nach dem ersten Umlauf, sodass seine Mannschaft nur mit drei Paaren in die finale Wertung eingreifen konnte. Darunter war auch Marie Flick aus Reher, Kreis Steinburg, mit Ciro. Am Ende kam das Team unter den 18 Mannschaften auf Platz acht. „Durch die Verletzung eines erfahrenen und starken Teammitglieds zu einem ungünstigen Zeitpunkt konnten wir unser Ersatzpaar nicht einwechseln. In so einer starken Konkurrenz ohne Streichergebnis anzutreten, machte es für uns noch schwieriger, uns weiter nach vorne zu arbeiten“, resümierte Peter Teeuwen. pm