Die Himbeer- und Kirschernte hat begonnen. Verbraucher können jetzt aus dem Vollen schöpfen und sich mit den süßen Früchtchen eindecken. Viele Betriebe bieten auch das Selberpflücken an, Naschen inklusive.
Der Himbeeranbau ist mit 60 ha Anbaufläche in Schleswig-Holstein eine eher kleine Kultur. Bundesweit werden Himbeeren im Freiland und unter Schutzsystemen auf 1.000 ha angebaut, meldet das Statistische Bundesamt. Auf der Internetseite www.lksh.de informiert die Landwirtschaftskammer über die Direktvermarkter, bei denen es jetzt frische Himbeeren gibt. Das sind zirka 80 % der Himbeerproduzenten in unserem Land. Auch im Portal Gutes vom Hof finden sich Direktvermarkter für Himbeeren.
Es wird von guter Fruchtentwicklung gesprochen, parallel wachsen jetzt schon die Triebe für die Ernte im Folgejahr hoch. Auch die Kirschernte hat begonnen. In der Reifezeit kommen erst Süßkirschen, dann folgen die Sauerkirschen. Im Land stehen Kirschen auf zirka 100 ha: Süßkirschen mit 66 ha und Sauerkirschen mit 37 ha. (Quelle: Destatis 2021).
Während im Süden die Ernte bereits abgeschlossen ist, läuft die Erdbeerernte hier im Lande noch. Bisher ist die Direktvermarktung nicht schlecht gelaufen, erklärt Tilman Keller vom Obstbauversuchsring. „Da wir im Norden aufgrund der sehr kalten Nächte später mit der Erdbeerernte dran sind, hat das Preistief im Mai die Erzeuger nicht so getroffen wie im Süden“.
Wie die Agrarinformations-Gesellschaft mbH (AMI) mitteilt, ist der Selbstversorgungsgrad 2021 bei Erdbeeren gesunken, die Anbaufläche ebenso. In Deutschland wird unter Einhaltung hoher Umwelt- und Sozialstandards Beerenobst produziert. Es wird mindestens der deutsche Mindestlohn gezahlt. Regionale Ware sollte von Verbrauchern und vom Handel gegenüber ausländischer Ware bevorzugt werden, denn mit kurzen Transportwegen wird Frische gewährleistet und der Geschmack hiesiger Ware sei sowieso unschlagbar. Zudem werde das Klima geschont und die heimische Wirtschaft gestärkt.
Jeder Konsument kann sich also bewusst dafür entscheiden, die regionalen Lieferketten zu stärken und das klassische Sommerobst direkt vom Erzeuger einzukaufen oder sogar selbst zu pflücken.