“Bereits heute engagieren sich LandFrauen in fast allen Bereichen der Landwirtschaft, leider oft noch zu sehr im Hintergrund. Sie halten Vorträge, besuchen Weiterbildungen und vernetzen sich. Nur wird es zukünftig wichtig sein, dass ihre Stimme auch auf der politischen Ebene gehört und beachtet wird. Oft sind es gerade die Frauen, die die Fäden zusammenhalten und neue Ideen voranbringen können.“
Uns Kieler „Stadt“-LandFrauen mit bunter Alters- und Berufsmischung vereint die Idee, Brücke zwischen Stadt und Land zu sein. Stadtleben und Landleben bedingen einander, brauchen einander. Wir beschäftigen uns daher unter anderem mit Strategien und Initiativen, mit denen uns ein Aufbruch in eine nachhaltige und achtsame Zukunft gelingen möge bei Themen wie Ernährung, Schutz von Ressourcen und Reduzierung von CO2-Emissionen. Es gilt, dafür Zuhörerinnen zu sensibilisieren und für Vorträge Akteurinnen und Akteure des Aufbruchs aus der Wirtschaft, von der Universität zu Kiel oder aus den Kieler Ministerien zu gewinnen.
Als Bürgermeisterin von Wankendorf kann ich auf jeden Fall mitreden. Das ist gut für eines unserer wichtigen Anliegen, eine familienfreundliche Gemeinde zu sein, um Frauen ein selbstbestimmtes Leben und den Kindern eine gute Betreuung in Krippe, Kindergarten und Ganztagsschule zu ermöglichen. Das Gemeindemotto „Lebenslang, lebenswert, Wankendorf und Umland“ passt gut zum Motto der LandFrauen „Miteinander, füreinander“. Mit den LandFrauen bin ich gut vernetzt und bekomme Anregungen und praktische Unterstützung bei allen Themen, die das Leben im ländlichen Raum betreffen. Für die Zukunft brauchen wir unbedingt noch mehr Frauen in den Gemeindevertretungen.
Die LandFrauen sind der Motor des ländlichen Raumes. Sie vernetzen die Gemeinschaft, formen die Persönlichkeitsbildung und stärken den Zusammenhalt. Zukünftig müssen die Zusammenarbeit zwischen den Jungen LandFrauen und den Ortsvereinen optimiert und das Miteinander noch mehr gestärkt werden. Die Jungen LandFrauen sollten viel öfter als Antreiberinnen und auch als eine Art Chance angesehen werden, denn sie sind die Ortsvereine von morgen. Wichtig ist, dass die Arbeit und Qualität der LandFrauen geschätzt und anerkannt werden, damit so wichtige Gemeinschaften erhalten bleiben und es nicht wieder passiert, dass sich Ortsvereine auflösen müssen.“
LandFrauen haben die Chance, bei der Gestaltung der eigenen Region mitzureden, wir sollten sie nutzen. Gerade die nachhaltige Daseinsvorsorge liegt uns am Herzen. Der Schwerpunkt unseres Engagements für die Zukunft ist das Fortführen der LandFrauenarbeit in eine neue Zeit mit generationsübergreifenden Strukturen. Wir müssen unser Alleinstellungsmerkmal neu definieren.
LandFrauen reden schon heute mit als Botschafterinnen für heimische Produkte, Kräuterexperertinnen, Streitschlichterinnen, beim Ernährungsführerschein für Grundschülerinnen und als Büroagrarfachfrauen (Baff) auch auf den eigenen Betrieben. Viele sind politisch engagiert oder auch bei der Wahrung regionaler Traditionen beteiligt. In der Zukunft wünsche ich mir ein Mitspracherecht in der Verbraucherinnenbildung, das wir LandFrauen schon fordern, seit ich denken kann. Durch das verbindliche Fach Verbraucherinnenbildung schon an den Grundschulen würde die kleinste Basis der Gesellschaft sehr gestärkt: die Familie.
LandFrauen haben ein großes, starkes und strukturiertes Netzwerk. Aus diesem Grund sind wir gefragte Multiplikatorinnen. Ob es um soziale und wirtschaftliche Teilhabe geht, um Bildung oder Lebensqualität im ländlichen Raum, LandFrauen übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und sind Mitgestalterinnen. Das ist sehr kostbar! Der Fokus der Zukunft sollte darauf liegen, dem Wandel der Zeit entsprechend Engagement zu fördern sowie das Ehrenamt und vor allem unsere Gemeinschaft zu stärken.