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Fachverband Biogas kritisiert Pläne des BMU

Geplantes Aus für Biokraftstoffe vom Acker
Von Agra-Europe/Julian Haase
Die aktuelle Teller-Tank-Debatte hält FvB-Geschäftsführer da Costa Gomez für überzogen und nicht richtig. Foto: Imago

Beim Fachverband Biogas (FvB) stößt das vom Bundesumweltministerium (BMU) geplante Aus für Biokraftstoffe vom Acker auf harsche Kritik.

„Der Anbau von Energiepflanzen ist kein Irrweg, sondern eine sinnvolle Möglichkeit, Energie verlässlich und nachhaltig bereitzustellen“, betonte FvB-Hauptgeschäftsführer Dr. Claudius da Costa Gomez zum Auftakt der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft (Ifat) in München. Er erinnerte bei der Pressekonferenz an die Ursprünge des Energiepflanzenanbaus in den 1990er Jahren, als eine sinnvolle Verwertung struktureller Überschüsse im Vordergrund gestanden habe. Heute sei die gesellschaftliche Diskussion eine völlig andere. Gefragt sei mehr Artenvielfalt, der Anbau von Mais auch zur Biogasgewinnung deshalb in die Kritik geraten: „Die Biogasbranche kann aber auch Artenvielfalt, wenn ein anderer Aufwuchs auf den Flächen gewünscht wird.“

So könnten Biogas­anlagen alternativ auch mit Zwischenfrüchten gefüttert werden, die verstärkt im Biolandbau zur Stickstoffbindung aus Leguminosen angebaut würden, so da Costa Gomez. Sollte mehr Artenvielfalt auf dem Acker gewünscht sein, sei die Biogastechnologie genau die richtige zur energetischen Verwertung des dann vielfältigeren Kulturen­spektrums. Notwendig sei dazu allerdings die entsprechende rechtliche Rahmensetzung. „Wir würden uns freuen, wenn Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) rasch die dafür notwendigen politischen Weichen stellt, statt sich weiter hinter der lange geplanten Biomassestrategie zu verstecken“, so da Costa Gomez. Der FvB-Hauptgeschäftsführer nutzte den Ifat-Auftakt, um die aufgebrandete Teller-Tank-Diskussion in die aus Fachverbandssicht richtige Richtung zu lenken. In Europa gibt es nach seiner Einschätzung nicht zu wenige Lebensmittel. Umgekehrt könne aus Deutschland heraus nicht die ganze Welt ernährt werden. „Für den aktuellen Preisanstieg sind andere Faktoren maßgeblich, auch die Spekulation mit Nahrungsmitteln“, ist da Costa Gomez überzeugt. Er empfindet die aktuelle Teller-Tank-Debatte daher als „ausgesprochen überzogen und in der jetzigen Situation nicht richtig“.

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