Im Backwarenfachbetrieb meines Vertrauens, aber auch in anderen Läden mit Bedienung, hat eine neue Begrüßungsformel Einzug gehalten. Vermutlich wird sie in Aus- und Fortbildungen gelehrt. Man empfängt den Kunden mit den Worten „Kann ich helfen?“ Das soll gewiss höflich und zuvorkommend klingen, mich aber irritiert es.
Sehe ich etwa hilfsbedürftig, ratlos oder unschlüssig aus? Erwecke ich den Eindruck, als wüsste ich nicht, ob ich am rechten Platz bin und was mich erwartet? Was wird wohl einer, der eine Bäckerei betritt, anderes im Sinne haben, als dort Backwaren zu erstehen? Ich habe mal geantwortet: „Ja, ich möchte ein Brötchen kaufen, und Sie können mir dabei helfen, indem Sie mich bedienen.“ Das stieß bei der Verkäuferin allerdings auf Unverständnis.
Es gibt einen Konsumort, wo ich mir wünschen würde, dass jemand käme und Hilfe anböte: den Baumarkt. Bei der vergeblichen Suche nach Gartenhandschuhen, Tischböcken oder Schleifpapier bin ich tatsächlich manchmal orientierungslos. Doch da kommt niemand und fragt „Kann ich Ihnen helfen?“