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Waldbesitzer zufrieden mit Jubiläumsauktion

Wertvolles Laubholz bei Submission weiterhin gut nachgefragt
Von Isa-Maria Kuhn Landwirtschaftskammer SH
Waldbesitzer Christoph Freiherr von Fürstenberg-Plessen hatte Eichen anliefern lassen und freute sich angesichts der Klimaschäden im Wald und schlechter Nadelholzpreise über die guten Erlöse beim Laubholz.

Seit 50 Jahren werden in Schleswig-Holstein wertvolle Stammhölzer verschiedener Laubbaumarten gebündelt zum Verkauf angeboten. Dafür stehen die Holzlagerplätze Daldorf (Segeberg) und Lanken (Herzogtum Lauenburg) zur Verfügung. Ende Februar wurde nun auf dem Lagerplatz beim Erlebniswald Trappenkamp das Ergebnis verkündet, und das war historisch gut. Insgesamt wechselten 3.400 fm (Festmeter) Holz den Besitzer, kein Stamm blieb übrig. Das belegt, wie nachgefragt der Rohstoff Holz derzeit ist.

Der Blick über den Submissionsplatz in Daldorf bei Bad Segeberg ist jedes Jahr aufs Neue beeindruckend.

Dr. Manfred Quer, Geschäftsführer der Schleswig-Holsteinischen Holzagentur (HOAG), gab die Ergebnisse gemeinsam mit Harald Nasse von den Landesforsten bekannt. Danach lieferte der schleswig-holsteinische Privatwald 1.788 fm (2021: 2.512 fm) Säge- und Wertholz auf dem Lagerplatz in Daldorf an. Sieben Laubholz- und drei Nadelholzarten wurden angeboten. Der Schwerpunkt lag wieder bei der Eiche.

Diese Werthölzer wurden in 727 Losen mit 768 Stämmen (2021: 1.013 Lose mit 1.098 Stämmen) den 36 Bietern (2021: 29 Bieter) präsentiert. Eine detaillierte Auflistung nach Holzarten findet sich im Netz unter lksh.de/forst/aktuelles-forst/

Der teuerste Stamm

Dr. Manfred Quer mit einem Riegelahorn, der für 4.875 €/fm verkauft wurde. Dies war damit der Stamm mit dem höchsten Gebotspreis.

Der teuerste Stamm einer Submission wird als „Braut“ bezeichnet. Dieser Wertholzstamm war ein Bergahorn mit einer besonderen Struktur. Man nennt ihn auch Riegelahorn. Er hatte den höchsten Festmeterpreis der diesjährigen Submission mit 6,1 m x 54 cm Mittendurchmesser und 1,40 fm. Er brachte 4.875 €/fm und somit einen Gesamtwert von 6.825 €. Ein Furnierwerk aus Prignitz plant, hochwertige Furniere daraus herzustellen, die beispielsweise auf wertvollen Möbeln zu finden sein werden oder im Instrumentenbau weiterverarbeitet werden. Dieser seltene Riegelahornstamm stammt von einem Waldbesitzer aus Bad Kleinen im benachbarten Mecklenburg-Vorpommern.

Harald Nasse von den Landesforsten zeigt …
… die besondere Struktur des Riegelahorns.

Die Eiche zieht an

Für Eiche wurde bei den Werthölzern der durch die HOAG repräsentierten Forsten ein Durchschnittspreis von 734 €/fm (2021: 467 €) für die verkauften Hölzer errechnet. Das ist der beste Wert seit 1972. Käufer waren vor allem Sägewerke, Furnierwerke, Fußbodenhersteller, aber auch Produzenten von Besonderheiten (Tischplatten, Strukturbalken, Holzskulpturen und so weiter) sowie Export­holzkäufer.

Den wertvollsten und insgesamt teuersten Stamm, den sogenannten Bauern, stellte ebenfalls der Privatwald. Dabei handelte es sich um eine Wertholzeiche, die ein Höchstgebot von 1.180 €/fm und insgesamt 9.900 € erzielte. Dieser Stamm wurde in der Gutsverwaltung Rohlstorf geerntet. Er soll zu Furnieren in Lohr am Main verarbeitet werden.

Wieder einmal fielen laut Dr. Manfred Quer einige trendige Besonderheiten wie Rosen-, Ast- beziehungsweise Wildeichen auf dieser Submission auf. Furnierwerke, Möbelsägewerke und Fußbodenhersteller, die sich auf interessante Holzstrukturen der Eiche spezialisiert haben, waren die Käufer.

Auch Esche überzeugte

Die Esche konnte bei dieser Submission ebenfalls wieder überzeugen und brachte ein sehr gutes Ergebnis. Ein Durchschnittspreis von 272 €/fm (2021: 243 €) konnte erzielt werden. Für die dargebotenen 113 fm sei das, so die HOAG, ein Spitzendurchschnitt.


Die Ergebnisse anderer Baum­arten finden sich im Internet unter lksh.de/forst/aktuelles-forst/

So geht eine Submission

Bereits im Dezember wurden die Hölzer zu den Submissionsplätzen angeliefert und in Reih und Glied ausgelegt. Mitte Januar wurden die Verkaufskataloge (Losverzeichnisse) den Kaufinteressenten zur Verfügung gestellt. Diese konnten nun in einem Zeitfenster von rund drei Wochen das Holz vor Ort begutachten und ihr schriftliches Gebot termingerecht abgeben. 36 (2021: 29) Kunden aus ganz Deutschland und aus Dänemark wurden in Daldorf begrüßt. Sie seien beeindruckt gewesen von der guten Präsentation des Holzes und dessen Qualität, sagte Dr. Manfred Quer.

In Daldorf wurde das Holz des Privatwaldes zusammen mit dem Holz der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten präsentiert. Zudem hatten auch Waldbesitzer aus Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und sogar Dänemark einige Werthölzer angefahren. Das Wertholz der Kreisforsten Lauenburg, des Stadtwaldes Mölln und des Stadtwaldes Lübeck wurde in Lanken angeboten.

Das angewandte Verkaufsverfahren nennt sich Submission, eine Auktion mit schriftlichem Gebot der Kaufinteressenten. In diesem Jahr wurde das Holz am 21. Februar nach festgelegten Regeln meistbietend verkauft.

Auch Besonderheiten wie dieser Mammutbaum aus der Forstbetriebsgemeinschaft Stormarn standen zum Verkauf. Fotos: Isa-Maria Kuhn

Fazit

Die Lieferbetriebe der Privatforsten zeigten auch 2022 wieder ein beeindruckendes schleswig-holsteinisches „Holzschaufenster“ mit herausragenden Highlights. Es konnte in Daldorf ein sehr guter Umsatz von rund 1.235.000 € (2021: 1.116.000 €) zuzüglich Mehrwertsteuer für den liefernden Privatwald eingefahren werden. Alle Stämme wurden zugeschlagen, sodass es keinen Nachverkauf geben muss.

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