Aufgewachsen ist Doris Ehlers in der Großstadt. Heute ist die gelernte Zahnarzthelferin, die nach ihrer Kindheit in Hamburg als Sachbearbeiterin bei der AOK in Itzehoe arbeitete, schon lange keine Stadtpflanze mehr. Sie engagiert sich als LandFrau beim OV Wilstermarsch im Kreis Steinburg und ist ab und an Hebamme für Lämmchen, denn ihr Mann Rolf betreibt im Nebenerwerb eine Schafzucht.
Die Unterstützung beruht auf Gegenseitigkeit. „Wenn ich Veranstaltungen organisiere oder mit den LandFrauen unterwegs bin, hält mir mein Mann den Rücken frei“, erzählt Doris Ehlers. Kennengelernt hat die 55-Jährige ihren heutigen Mann in der Zeit, als sie noch in Itzehoe arbeitete, in der legendären „Mike’s Disco“ in Beidenfleth im Gasthof Frauen. Dadurch kam sie schließlich aufs Land und wurde auf die LandFrauen aufmerksam. Seit 2009 gehört sie dem Verein Wilstermarsch an und wurde damals gleich zur Bezirksfrau gewählt. „Ich wollte schon immer in diesen Verein, mich haben die ganzen Veranstaltungen gereizt“, sagt sie. Schnell stieg sie in den erweiterten Vorstand als Beisitzerin ein und wechselte 2017 in den Teamvorstand. Mit Heike Nagel und Martina Krohn leitet sie heute den mit 470 Mitgliedern größten LandFrauenverein Schleswig-Holsteins. „Wir sind ein gutes Team, jeder hat seine Aufgaben, aber wir machen auch alle alles“, erklärt Doris Ehlers.
Seitdem sie dabei ist, organisiert sie vor allem Vortragsveranstaltungen. Das bedeute, viel zu telefonieren und im Internet zu recherchieren, um immer wieder interessante Themen zu finden. Der Landesverband biete zudem Referenten für verschiedene Bereiche an, oft aber seien es auch Tipps von anderen Vereinen, die sie dann für den eigenen Verein prüfe. „Die Arbeit macht unheimlich viel Spaß. Am liebsten bin ich überall mittendrin“, schwärmt sie. Durch die Corona-Beschränkungen verlaufe aber auch in Wilstermarsch das Vereinsleben derzeit etwas ruhiger. Das sei manchmal nicht leicht auszuhalten, gibt die aktive LandFrau zu. Auf jeden Fall gebe es aber mit den Schafen immer genügend Arbeit. Wenn dann in „normalen“ Jahren zum Beispiel in der Lammzeit alles zusammenkomme, werde es auch mal anstrengend.
„Ich bin ein Familienmensch“, so die LandFrau. Seit die beiden Töchter studierten, sei es gar nicht so einfach, Zeit mit der ganzen Familie zu verbringen. „Wir sind froh, wenn wir in der knapp bemessenen gemeinsamen Zeit Ausflüge machen können.“ Überhaupt ist die LandFrau, die auch im Bäckermobil arbeitet, viel unterwegs, ob mit den LandFrauen, Freundinnen oder allein mit dem E-Bike. „Ich bin gerne in der Natur“, sagt sie. Darum genießt sie auch den Blick über die Felder und Wettern rund um ihr Haus. Kartenklubs und regelmäßige Treffen mit den Müttern aus der einstigen Krabbelgruppe ihrer Kinder seien ebenso Bestandteil ihres Lebens wie die Leidenschaft, neue Kochrezepte auszuprobieren. „Die werden dann dem Besuch serviert.“