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Zuckerrüben-Aussaat im vollen Gange

Niedrige Bodentemperatur könnte Auflaufen verzögern
Von Tjark Peter Paulsen, Nordzucker
Durch das „Angrauen“ des Saatbettes in der Sonne erhöht sich die Agregat­stabilität der feinkrümeligen Struktur. Foto: Tjark Peter Paulsen

In den letzten Tagen war der Boden in einem sehr guten, ­garen Zustand, und so ­wurden die anhaltend freundlichen ­Bedingungen genutzt, um in vielen Teilen des Landes Zucker­rüben zu legen.

Jedoch sollte sich kein Landwirt Gedanken machen, zu spät zu sein. Wie in jedem Jahr entscheidet der Bodenzustand und nicht das Datum über die Zuckerrübenaussaat. Zudem lagen die Bodentemperaturen durch die kühlen Tage im Februar und März zuletzt noch bei 4 bis 8 °C. Weil die Mindesttemperatur zum Keimen der Zuckerrüben 5 °C beträgt, könnte es deshalb zu einem verzögerten Auflaufen kommen. Bei weiterhin niedrigen Temperaturen entwickeln sich die jungen Rüben nur sehr langsam und sind dementsprechend lange in einem für Krankheiten, Schädlinge und Frost empfindlichen Stadium. Frostereignisse sind im April und Mai keine Seltenheit, allerdings ist die junge Zuckerrübe in der Saatrille durchaus in der Lage, leichte und mäßige Frostereignisse gut zu überstehen. Für die noch folgende Saat ist es wichtig, dass das Saatbett vor der Aussaat nicht vollständig austrocknet. Es muss sichergestellt sein, dass die Rübenpillen auf eine noch Wasser führende Kapillarschicht abgelegt werden.

Die Saattiefe sollte 1,5 bis maximal 3 cm betragen. Sind die Rübenpillen nicht ausreichend mit Erde bedeckt, dann haben die Mäuse leichtes Spiel. Um zu verhindern, dass durch jede Maus über 1.000 Rübenpillen pro Nacht geknackt werden, muss kurz nach der Saat eine Ablenkfütterung ausgelegt werden. Dafür hat sich das Anlegen von Depots mit Sonnenblumenkernen nach jeweils zehn Schritten am Feldrand bewährt. Für den Fall, dass noch Saatgut fehlt, wurden an vier Standorten im Land Reserven platziert:

Frank Lütten, 21524 Brunstorf, Dorfstraße 22 (Tel.: 0171-7 74 28 90)

Christian Schäfer, 24649 Wiemersdorf, Grünplan 1 (Tel.: 0172-9 20 96 64)

Jürgen Hinrichsen, 24989 Dollerup, Süderende 2 (Tel.: 0171-7 63 79 55)

Rübenbüro Albersdorf, 25767 Albersdorf, Dithmarsenpark 50 (Tel.: 0 48 35-97 86 00)

Nach dem Aussäen der Zuckerrüben müssen auch in diesem Jahr die Schläge eingezeichnet werden. 2025 erfolgt dies erstmalig auf der neuen Plattform „CropConnect“. Die Anmeldung muss mit der privaten E-Mail-Adresse auf der neuen Plattform erfolgen. Langfristig wird „CropConnect“ das AgriPortal ablösen, weshalb es sinnvoll ist, sich schon jetzt damit auseinanderzusetzen.

Ist der Zuckerrübenanbau nach Mais geplant, dann sollte bei der Herbizidplanung im Maisanbau auf die herbizide Wirkstoffauswahl geachtet werden. In diesem Fall muss auf Produkte mit dem Wirkstoff Mesotrione verzichtet werden. Sofern nicht unbedingt betriebsindividuell notwendig, sollte generell von Mais als Vorfrucht zur Zuckerrübe abgesehen werden. Mesotrione würde einen erfolgreichen Anbau von Zuckerrüben auch bei einem Pflugeinsatz zur Zuckerrübe vor große Probleme stellen.

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