Im Rahmen der Gesamtvorstandssitzung des LandFrauenverbandes Schleswig-Holstein Ende Januar hielt Ulrike Aumüller, Dozentin an der Fachhochschule Kiel, einen aufschlussreichen Vortrag zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Als Expertin auf dem Gebiet der Digitalisierung und der KI-Technologie zeigte sie den LandFrauenkreisvorsitzenden, dem Verbandsvorstand sowie der Geschäftsstelle der LandFrauen die Grundlagen, Zukunftsperspektiven, Chancen und Risiken von KI auf.
Fotos: Meike von der Goltz
„Künstliche Intelligenz ist in aller Munde und wird uns so schnell auch nicht loslassen. Es ist ein Thema, dass die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten begleitet!“ Mit diesen Worten eröffnete Ulrike Aumüller ihren spannenden Vortrag vor den anwesenden LandFrauen und unterstrich auch direkt die Wichtigkeit, sich mit diesem Thema – egal ob auf beruflicher oder privater Ebene – auseinanderzusetzen. „Ob wir wollen oder nicht, KI muss uns interessieren, wir kommen nicht daran vorbei.“
Die Expertin klärte zunächst darüber auf, dass Künstliche Intelligenz darauf abziele, dass Maschinen das menschliche Handeln und Denken nachahmen, wobei große Datenmengen verarbeitet und durch komplexe Algorithmen Muster erkannt werden, die dann für Entscheidungen genutzt werden können. „Also menschliches Denken, das künstlich erzeugt wird“, fasste Ulrike Aumüller zusammen, fügte aber noch an, dass unser menschliches Gehirn weiterhin eine deutlich höhere Leistung habe als die Künstliche Intelligenz. Die Referentin betonte, dass KI in vielen Bereichen unseres Lebens bereits allgegenwärtig sei, sei es in der Medizin, der Landwirtschaft, der Industrie oder im alltäglichen Konsumverhalten. Obwohl sich Ulrike Aumüller tagtäglich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt, hat sie selbst aber auch eine gewisse Skepsis. „Ich bin schon etwas besorgt, was Künstliche Intelligenz mit uns in beruflicher Hinsicht machen wird, vor allem in Bezug auf unsere Jobs. Aber grundsätzlich sollten wir KI als neue Technologie mit enormen Potenzialen begrüßen.“
Im Verlauf ihres Vortrags machte Ulrike Aumüller die LandFrauen aber auch darauf aufmerksam, dass sowohl die private als auch die berufliche Nutzung von KI-Tools (Chatbots) wie „Chat GPT“, „Perplexity“ und vielen mehr mit Vorsicht zu genießen sei, insbesondere im Hinblick auf Urheberrechte und Fehlinformationen. „Diese Tools sind nicht darauf ausgerichtet, Wahrheiten zu produzieren. KI-Tools berechnen mit ihren angefütterten Daten und Informationen nur Wahrscheinlichkeiten.“ Daher sollte man sie auch nicht als Recherche-Werkzeug nutzen.
Allein im Laufe der letzten anderthalb Jahre kamen weit mehr als 1.000 verschiedene KI-Tools auf den Markt, wobei Ulrike Aumüller den LandFrauen riet, erst einmal zu sichten, zu filtern und vor allem vorsichtig mit sensiblen Daten umzugehen. „Etwas, das privat bleiben soll, sollte auch niemals in einen Chatbot eingegeben werden.“ Dann könne aber gern quer durch den mittlerweile riesigen KI-Tool-Kosmos ausprobiert werden!