Qualitätsvolle Museumsarbeit – das ist weit mehr, als nur eine Ausstellung in Vitrinen zu präsentieren. Was die heutige Museumsarbeit ausmacht und wie vielfältig die Museumslandschaft in Schleswig-Holstein ist, bewies erneut die Übergabe von Zertifikaten an acht Museen aus dem ganzen Land in der vergangenen Woche im Betsaal des Jüdischen Museums in Rendsburg, das ebenfalls rezertifiziert wurde.
Neben dem Jüdischen Museum mit Leiter Jonas Kuhn erhielten das Industriemuseum Kupfermühle in Harrislee mit Leiterin Susanne Rudloff, das Sylt Museum in Keitum mit Leiter Alexander Römer, das Künstlermusem Heikendorf mit Leiterin Dr. Sabine Behrens, das Stadtmuseum Schleswig mit Leiterin Dr. Dörte Beier, das Schloss Eutin mit der Geschäftsführenden Vorständin der Stiftung Schloss Eutin, Brigitta Herrmann, das Dr.-Carl-Häberlin-Friesenmuseum auf Föhr mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Jördis Wieck und das Museum Landschaft Eiderstedt in St. Peter-Ording mit Leiterin Katja Sinn das Gütesiegel „Zertifiziertes Museum“. „Dieses Zertifikat ist hart erarbeitet und belohnt eine Museumsarbeit, die alle geforderten Standards erfüllt“, lobte der Staatssekretär im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur, Guido Wendt, die Arbeit der Einrichtungen. „Die heute ausgezeichneten Museen spiegeln die Vielfalt und Qualität der schleswig-holsteinischen Museumslandschaft wirklich eindrucksvoll wider. Sie alle eint ein hoher Qualitätsanspruch, sie besitzen einen besonderen Stellenwert als tragende Säulen für den Erhalt des kulturellen Erbes. Museen zeigen uns, wo wir herkommen, warum wir so leben wie wir leben, und sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität aller Menschen in Schleswig-Holstein. Sie ermöglichen Begegnungen, Austausch, sie ermöglichen Bildung und Teilhabe und sie ermöglichen die Förderung des kreativen Potenzials für die eigene Persönlichkeit und für die Gesellschaft“, so der Kulturstaatssekretär weiter. Für die Landesregierung habe die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Museumslandschaft eine hohe Priorität. „Das ist auch der Grund, warum wir auch in Zeiten knapper Kassen die Museumszertifizierung weiterhin unterstützen. Was für dafür tun können, werden wir tun“, versprach er.
Und auch Dr. Peter Thurmann, Beiratsvorsitzender der Museumszertifizierung in Schleswig-Holstein, würdigte die Museen in seinem Festvortrag: „Sie alle sorgen dafür, dass wertvolle Objekte unserer Kulturgeschichte und Identität gesammelt, bewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Sie verstehen sich als Orte der Bildung und Vermittlung im Dienst der gesamten Gesellschaft und legen ihren Fokus in den vergangenen Jahren verstärkt auf die Frage, was Besucherinnen und Besucher in den Häusern erwarten und wie sie ihre Inhalte angemessen und zeitgemäß transportieren können. So verknüpfen die Museen heute zunehmend analoge, digitale und partizipative Vermittlungsformate miteinander, um möglichst viele Zielgruppen differenziert anzusprechen.“
Das Verfahren der Museumszertifizierung wird von der Museumsberatung und -zertifizierung in Schleswig-Holstein mit Sitz im Nordkolleg Rendsburg durchgeführt und vom Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein finanziert.
Für ihre Zertifizierung haben sich die ausgezeichneten Museen im vergangenen Jahr einem intensiven Qualitätsmanagement gestellt: Fortbildungen vom Sammlungsmanagement über Klimaschutz und Nachhaltigkeit bis hin zur Notfallplanung wurden absolviert und das Leitbild, Museums- und Sammlungskonzept überarbeitet. Im Beratungsgespräch vor Ort, dem Herzstück der Museumszertifizierung, erhielten die Museumsleiterinnen und -leiter wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung ihrer Museen. Am Ende stand das Urteil der mit unabhängigen Expertinnen und Experten aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Dänemark besetzten Fachjury, die in die Übergabe der Zertifikate am Freitag vergangener Woche gipfelte.
Die Auszeichnung sei auch eine Anerkennung der Arbeit der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den schleswig-holsteinischen Museen, ohne die eine Museumsarbeit nicht möglich wäre, betonte Dr. Sabine Behrens vom Künstlermuseum Heikendorf bei Entgegennahme der Auszeichnung im Beisein von Dagmar Linden, Leiterin Museumsberatung und -zertifizierung Schleswig-Holstein, sowie Guido Froese, Geschäftsführer Nordkolleg Rendsburg, die die Veranstaltung moderierten. Hocherfreut über die erneute Auszeichnung zeigte sich auch Dr. Dörte Beier vom Stadtmuseum Schleswig: „Diese Zertifizierung ist eine wunderbare Bestätigung für die engagierte Arbeit unseres Teams. Sie zeigt, dass unser Museum nicht nur die Vergangenheit bewahrt, sondern auch innovative Wege findet, Geschichte lebendig zu vermitteln. Wir freuen uns darauf, diesen erfolgreichen Weg weiterzugehen.“