In Glückstadt fand ein Laternenumzug mit etwa 800 Beteiligten und zwei Spielmannszügen statt. Mittendrin waren drei Martinsreiterinnen aus Elmshorn mit ihren Ponys, die ihre Aufgabe sehr entspannt meisterten.
Traditionell veranstalten die Glückstädter Feuerwehr und die Kirche am Martinstag einen großen Laternenumzug. Sehr engagiert bei der Planung ist Pastor Thomas-Christian Schröder, der eigentlich seit drei Jahren im Ruhestand ist. Er war es auch, der sich dafür einsetzte, dass Sankt Martin auf seinem Pferd beim Umzug dabei sein sollte. Denn der Legende nach teilte der berittene Soldat Martin seinen Mantel in der Mitte, um einem Bettler die Hälfte zu geben. Aus dieser Überlieferung stammt der Brauch, am Martinstag mit Laternen zu laufen und anschließend Gebäck zu teilen.
In Glückstadt begann der Tag mit einem Gottesdienst in der Kirche am Marktplatz, in dessen Rahmen einige Konfirmanden die Martinsgeschichte aufführten. Im Anschluss begann der Umzug durch die Stadt.
„Über eine Reitschülerin kam bei uns die Anfrage, ob wir ein entspanntes Pferd-Reiter-Paar als Sankt Martin hätten“, berichtet Ulrike Dose-Dibbern aus Elmshorn. Sie selbst war schon oft Martinsreiterin. In diesem Jahr überließ sie die Aufgabe ihrer Tochter Iris Dibbern-Schmidt, ihrer Enkelin Lia Schmidt sowie Jolie Pasler. „Wir haben uns für drei Reiterinnen entschieden. Die Ponys sind in der Gruppe einfach ruhiger“, erklärt Dose-Dibbern. Bewusst suchte sie kein Pferd aus, da die Ponys kleinere Schritte machen und daher in einem Umzug mit Kindern besser mithalten können. Eigentlich hätte es ein Schimmel sein sollen, wie in der Überlieferung, aber sie wählte stattdessen einen Palomino, einen Rappschecken und ein weiteres Pony aus. „Wichtiger ist ja, dass die Tiere mit den Anforderungen zurechtkommen“, sagt Dose-Dibbern.
Um 18 Uhr ging es los: Der Spielmannszug zog vornweg, gefolgt von der Feuerwehr mit ihren Fackeln und mit gebührendem Abstand die Ponys. Ulrike Dose-Dibbern begleitete die Vierbeiner zusammen mit einigen Helfern, damit niemand den Ponys zu nah kam. „Die erste größere Herausforderung kam, als wir beim Ratskeller durch einen großen Torbogen in eine kleine Gasse einbiegen sollten. Dort hallte es so“, berichtet die Ausbilderin. Also warteten Reiter und Helfer, bis der Spielmannszug die Gasse wieder verlassen hatte. Am beleuchteten Springbrunnen wurde es noch einmal spannend, aber auch hier blieben die Ponys ganz entspannt.
Für die 800 Laternenläufer gab es an der Feuerwache noch Getränke und Grillwurst. Sankt Martin und seine Helfer ritten zum Supermarktparkplatz um die Ecke, luden dort die Pferde wieder auf und fuhren nach Hause. „Es war wirklich eine sehr schöne Stimmung“, berichtet Dose-Dibbern. Viele Anwohner hätten aus den Fenstern geguckt und gewinkt.
Pastor Schröder hat bereits für das nächste Jahr angefragt. Sollten sie dann passende Pferde haben, sind die Martinsreiterinnen aus Elmshorn gern wieder dabei.