StartNachrichtenMarktEU-Schweinefleischproduktion geht weiter zurück

EU-Schweinefleischproduktion geht weiter zurück

Experten der niederländischen Rabobank rechnen 2025 mit steigenden Produktionskosten
Von Redaktion
In den Niederlanden wird im kommenden Jahr der stärkste Abbau der Schweinebestände erwartet. Foto: Landpixel

Experten der niederländischen Rabobank haben in ihrer jüngsten Studie die Entwicklung der Schweinfleischerzeugung in der EU und dem Vereinigten Königreich analysiert und erwarten einen weiteren Rückgang.

Die Schweinefleischerzeugung in der EU und im Vereinigten Königreich wird nach Einschätzung der Rabobank Analysten 2025 ein Produktionsminus gegenüber dem laufenden Jahr von 0,5 % verzeichnen. Den stärksten Rückgang im Ländervergleich prognostizieren sie für die Niederlande, wo der Schweinebestand um 10 bis 15 % abgestockt werden dürfte. Wichtigste Ursache seien staatliche Aufkaufprogramme im Rahmen der Haager Umweltpolitik. Der niederländische Sauenbestand sei unter anderem deshalb im Juni 2024 gegenüber Dezember 2023 bereits um 6,3 % geschrumpft.

Den Analysten zufolge sind die Schweinebauern in anderen EU-Ländern mit einem hohen Seuchendruck auf ihre Tierbestände konfrontiert, etwa durch das Porcine Reproductive and Respiratory Syndrome (PRRS) und die Afrikanische Schweinepest (ASP). Die Rabobank rechnet angesichts des voraussichtlich knapperen Angebots an Schweinefleisch in Kombination mit einer saisonal zunehmenden Nachfrage mit mittelfristig steigenden Schweinepreisen in der EU. Allerdings sei der künftige Export von EU-Schweinefleisch wegen drohender Antidumpingmaßnahmen Chinas mit großer Unsicherheit behaftet. Deshalb hielten sich die hiesigen Verarbeitungsunternehmen mit Preisanhebungen zurzeit noch zurück.

Mit Blick auf die wirtschaftliche Situation der Schweinehalter prognostizieren die niederländischen Fachleute für das vierte Quartal 2024 einen leichten Anstieg der Futtermittelpreise. Als Ursache wird Trockenheit in wichtigen Mais- und Sojaanbaugebieten Nord- und Südamerikas angeführt.

Zudem dürften auch die gesamten Gestehungskosten in vielen Betrieben weiter steigen. In den Niederlanden schlage vor allem der höhere Aufwand für den Gülleabsatz und für Arbeitskräfte negativ zu Buche. Außerdem bewegten sich die Stallkosten in einem Aufwärtstrend, und zwar als Folge von strengeren Umwelt- und Tierschutzvorschriften. Inzwischen näherten sich die durchschnittlichen Gestehungskosten in der EU der Marke von 2 €/kg Schlachtgewicht.

Unterdessen rechnet die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) für das kommende Jahr mit einem geringfügigen Rückgang der deutschen Schweinefleischproduktion gegenüber 2024, nämlich um 35.000 t oder 0,9 % auf 3,921 Mio. t Schlachtgewicht. Längerfristig werde der hiesige Markt wohl durch neue politische und gesellschaftliche Vorgaben destabilisiert, hieß es. Vor diesem Hintergrund erwarten die Bonner Fachleute auch in der Bundesrepublik weitere Betriebsaufgaben in der Schweineproduktion. age

Deutschland ist wichtiger Lieferant

von Biodiesel in die USA

Export als Entlastungsventil des Raps- und Rapsölmarktes

Die US-Biodieselimporte verliefen in den zurückliegenden Monaten rege. Seit 2022 haben sich die Mengen sogar verdoppelt. Angesichts des attraktiven Preisniveaus dominieren EU-Herkünfte. Deutschland produziert deutlich mehr Biodiesel als jeder andere der EU-Mitgliedstaaten. Damit ist das Land auch hinsichtlich der US-Versorgung mit Biodiesel von großer Bedeutung. Das unterstreichen die Importdaten der Vereinigten Staaten. Beachtlich sind die Mengen, die die Bundesrepublik im Februar 2024 beisteuerte, immerhin hielt das Land hier einen Anteil von knapp 58 % an den Gesamtlieferungen. Die Mengen ließen im weiteren Jahresverlauf jedoch nach.

Trotz der regen Importe und der zunehmenden Konkurrenz durch Erneuerbare Kraftstoffe stieg auch die Herstellung von Biodiesel in den USA 2023 gegenüber dem Vorjahr um 5 % auf 5,6 Mio. t. Vor diesem Hintergrund wurde 2023 so viel Biodiesel verbraucht wie seit 2017 nicht mehr. Die U.S. Energy Information Administration geht aber davon aus, dass die US-Biodieselproduktion im laufenden Jahr zurückgehen dürfte.

Der Export ist aus Sicht der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (Ufop) ein überaus wichtiges Ventil zur Entlastung des Rapsöl- und Biodieselmarktes. Die Ölmühlen bleiben dadurch ausgelastet, die Marktversorgung mit dem Proteinträger Rapsschrot ist gesichert. Deutschland exportierte im ersten Halbjahr 2024 laut Statistischem Bundesamt rund 1,7  Mio. t Biodiesel. Dagegen belief sich der Import auf 906.719 t. Unter den Empfängerländern für deutschen Biodiesel dominieren mit den Niederlanden, Belgien, Polen, Österreich und Frankreich EU-Länder. Wichtigstes Drittland sind hier die USA, die in der ersten Hälfte 2024 mit knapp 131.000 t jedoch rund 46 % weniger importierten. Ufop

WEITERE ARTIKEL
- Anzeige -
- Anzeige -

Meistgeklickt