Ein Jahr nach der schweren Ostseesturmflut sind Schleswig-Holsteins Küstenschutzanlagen wieder in einem wehrhaften Zustand. Durch die Sturmflut im vergangenen Oktober wurden rund 5.700 ha Land und zahlreiche Innenstadtbereiche überschwemmt. Neben hohen Sachschäden sorgte das Hochwasser zudem für enorme Beschädigungen an den Küstenschutzanlagen der Ostsee.
„Die Ostseeküste ist ein Jahr nach der schweren Oktobersturmflut wieder gesichert. Die meisten Arbeiten sind bereits abgeschlossen. Einige größere Wiederherstellungsmaßnahmen werden noch fertiggestellt oder für die Sturmflutsaison gesichert. Die Wiederherstellungen der geschädigten Deiche führen, nach dem heutigen Stand der Technik, zu einer höheren Sicherheit als vor der Oktobersturmflut“, sagte Küstenschutzminister Tobias Goldschmidt (Grüne).
An der Ostseeküste des Landes gibt es 35 Regionaldeiche. 20 davon wiesen nach der Sturmflut mittlere bis starke Schäden auf, die zunächst notgesichert werden mussten. Zwölf Regionaldeiche sind mittlerweile vollständig wiederhergestellt und bei vier weiteren werden die Bauarbeiten in den nächsten Tagen abgeschlossen. Bei den verbleibenden vier Regionaldeichen ragen die Bauphasen noch in das nächste Jahr hinein. Diese werden so gesichert, dass sie dennoch übergangsweise größeren Sturmfluten standhalten können.
Um die betroffenen Kommunen sowie Wasser- und Bodenverbände zu unterstützen, hatte die Landesregierung ein Kompetenzzentrum zur Beratung für anstehende Bauarbeiten sowie eine Förderrichtlinie aufgelegt, mit der einmalig bis zu 100 % der Wiederherstellungskosten für Küstenschutzanlagen übernommen werden. Schleswig-Holstein wird im Bereich des Küstenschutzes an der Ostsee den Fokus zukünftig vor allem auf Siedlungen und hohe Sachwerte setzen, die mit technischen Küstenschutzmaßnahmen konsequent vor Sturmfluten geschützt werden sollen. In diesem Zusammengang steht das Angebot der Landesregierung, bestimmte Regionaldeiche in die Landesverantwortung zu übernehmen. Im Sinne eines nachhaltigen Küstenschutzmanagements solle der Ostsee künftig auch mehr Raum gegeben werden, etwa in besonders tief liegenden und unbewohnten Bereichen.
Im Februar hat das Land eine Förderrichtlinie für die Wiederherstellung der Küstenschutzanlagen veröffentlicht. Auf Antrag konnten Kommunen und Verbände damit ihre Maßnahmen zu 90 % und Verbände mit gewissen Auflagen bis zu 100 % finanzieren. Bisher hat das Land Zuwendungen mit einem Gesamtvolumen von 28,6 Mio. € bewilligt.