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Milchauszahlungspreise weiter im Aufwind

Milchpreisvergleich
Von Karsten Hoeck, LK-Markt
Foto: Pixabay

Die Auszahlungsgrundpreise liegen hierzulande zwischen 41,3 und 51,0 ct/kg. Inklusive Zuschlägen werden zwischen 47,7 und 52,8 ct/ kg erreicht. Der Durchschnitt der Grundpreise liegt hier in Schleswig-Holstein bei 47,96 ct/ kg und damit um 1,88 ct/kg über dem Mittel des Vormonats. Auch der Abstand zum Rest des Bundesgebietes steigt weiter an. In Ostdeutschland bleibt die Spanne nach wie vor zwischen 45,0 und 47,0 ct/kg. Im Süden erhöht sie sich auf nun 44,9 bis 49,5 ct/kg und in Westdeutschland steigt sie auf 41,3 bis 47,0 ct/kg Milch.

Milchanlieferung geht weiter zurück

Die Milchanlieferung ging Ende September saisonüblich weiter zurück, was die anhaltende Rohstoffknappheit verstärkt. Nach Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) sank die Anlieferungsmenge dabei im Vergleich binnen Wochenfrist um 0,8 %. Gleichzeitig erfassten die Meiereien damit 1,4 % weniger Rohstoff als in der Vorjahreswoche. Im bisherigen Jahresverlauf wurden insgesamt 0,2 % weniger Milch angeliefert als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Der bislang recht geringe Gehalt an Milchinhaltsstoffen hat sich mittlerweile wieder erholt. Die EU-Kommission erwartet für das Jahr 2024 einen leichten Anstieg der europaweiten Milchanlieferung. Laut dem EU-Bericht dürfte die Milcherzeugung im Jahr 2024 um 0,5 % gegenüber dem Vorjahr zulegen. Dabei wird für Deutschland und Dänemark mit einer weitgehend stabilen Produktion gerechnet, während in den Niederlanden und Irland ein Rückgang der Anlieferungsmengen zu erwarten ist. Für Frankreich, Spanien und Italien sowie für Polen rechnet die EU-Kommission für das Jahr 2024 jeweils mit einem Anstieg der Milcherzeugung.

Hierzulande ist die Fettseite nach wie vor von hoher Nachfrage und knappem Angebot geprägt. Die Rohstoffknappheit sorgte weiterhin für eine geringe Verfügbarkeit von Butterrahm. Die Preise bewegten sich sowohl für konventionelle als auch für VLOG-Ware anhaltend auf einem hohen Niveau. Die Käufer waren laut Berichten von Marktteilnehmern allerdings nicht mehr bereit, Ware zu jedem Preis abzunehmen. Am Terminmarkt in Leipzig wurde im September ein Rekordniveau von 8.150 €/t erreicht. Seitdem sind die Kurse auf 7.725 €/t zurückgefallen, liegen jedoch weiterhin deutlich über den bisherigen Höchstständen aus dem Jahr 2022. Im Discounter sind die Preise je 250-g-Butterpäckchen auf 2,39 € gestiegen.

Hohe Käsenachfrage reduziert das Butterangebot

Viel Rohmilch geht aktuell in die Käseproduktion. Dies begrenzt die Butterherstellung. Die Notierung für Schnittkäse (Blockware) stieg in Hannover auf 4,50 €/ kg. Die Käsenachfrage ist sowohl im LEH, in der Gastronomie als auch in der Industrie aktuell sehr hoch. Es werden nur laufende Verträge bedient. Für zusätzliche Anfragen fehlt Ware. Auch die Exporte können, trotz laufender Anfragen, nicht gesteigert werden.

Die erhöhten Preise haben die MMP-Produktion etwas gebremst. Magermilchkonzentrat wird meist nur im Rahmen bisheriger Kontrakte nachgefragt. Die Lagerbestände fallen mittlerweile nicht mehr so knapp aus wie bisher. Nach dem Preishoch von 2.662 €/t Ende September sind die Kurse für Magermilchpulver am EEX-Terminmarkt in Leipzig auf mittlerweile 2.553 €/t gefallen.

Der zuletzt schon steigende Preistrend am Weltmarkt hat sich weiter fortgesetzt. Anfang Oktober erhöhte sich der Preisindex in der Auktion der Global Dairy Trade in Neuseeland über alle gehandelten Produkte um 1,2 %. Gefragt waren vor allem Butter, Industriekäse und Vollmilchpulver.

An den Spotmärkten für Rohmilch tendierten die Preise Anfang Oktober stabil bis schwächer. In Deutschland lag das Bundesmittel laut ife-Institut bei 60 ct/kg. Das war 0,1 ct weniger als in der Vorwoche. In den Niederlanden gingen die Preise deutlicher zurück, im Durchschnitt um 7,4 %. In Italien wurde Spotmilch zu stabilen Konditionen gehandelt.

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