Das Ministerium für ländliche Räume (MLLEV) unterstützt auch in diesem Herbst die Kastration von frei lebenden Katzen. Seit Montag, 7. Oktober, können in Teilen Schleswig-Holsteins Katzen, die sich nicht in fester menschlicher Obhut befinden, über einen von der Tierärztekammer Schleswig-Holstein verwalteten Fonds kastriert werden. Die Aktion trägt wesentlich dazu bei, die Katzenschwemme in den Griff zu bekommen.
Das Angebot richtet sich vorrangig an die örtlichen Tierschutzvereine. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt von Tierschutzverbänden, der Tierärzteschaft, der kommunalen Familie, des Landesjagdverbands und des Landes Schleswig-Holstein. Die Aktion erstreckt sich über vier Wochen bis zum 1. November. Falls die Mittel im Fonds erschöpft sind, wird sie vorzeitig beendet. Es kann pro Tierarztpraxis die Kastration von maximal 20 Tieren abgerechnet werden. Die Kosten für die Kastrationen werden in voller Höhe übernommen: 30 € durch Honorarverzicht der durchführenden Tierarztpraxen sowie 125 € für Kater und 156 € für weibliche Katzen durch den Fonds. Gefördert wird die Aktion von Bingo-Lotto, Stiftungen, privaten Spendern und der Human Society International. Das Land Schleswig-Holstein hat einen Betrag von 110.000 € bereitgestellt. Der Deutsche Tierschutzbund und der Landesverband Schleswig-Holstein beteiligen sich mit 10.000 €.
Ehrenamtliche Tierschützer werden frei lebende Katzen einfangen und zu den Tierärzten bringen. Alle Katzen müssen in der betreffenden Gemeinde gefangen und nach der Kastration wieder an die Fangstelle gebracht werden. Staatssekretärin Anne Bennet-Sturies appelliert jedoch an die privaten Katzenhalter: „Lasst auch eure Freigängerkatzen kastrieren. Solange sie sich mit verwilderten Katzen vermehren, wird die Katzenschwemme nicht nachhaltig eingedämmt, und Krankheiten und Leid bei den verwilderten Katzen setzen sich fort.“