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Stärkekartoffelmarkt: Knappe Versorgung erwartet

Rückwärtstrend im Anbau hält deutschland- und europaweit an
Von Redaktion
Der Anbaurückgang bei Stärkekartoffeln hält seit Jahren an. Foto: Agrar-Press

Der Stärkekartoffelmarkt wird auch 2024/25 von einer engen Versorgungslage geprägt sein. Davon geht der Bundesverband der Deutschen Stärkekartoffelerzeuger (BVS) aus. Ein Mengen- und Preisdruck sei nicht absehbar. Der Verband verweist auf den rückläufigen Anbau. Zudem sehe es auch nicht nach überdurchschnittlich hohen Erträgen aus, erklärte der BVS-Vorsitzende Hans-Wilhelm Giere.

Nach aktueller Einschätzung der deutschen Stärkekartoffelerzeuger ist für das Vermarktungsjahr 2024/25 mit einem nur knapp versorgten Markt für Kartoffelstärke und deren Nachprodukte zu rechnen. Nach Mengen- und damit auch Preisdruck sehe es auch in dieser Saison nicht aus, erklärte der Bundesverband der Deutschen Stärkekartoffelerzeuger am vorigen Donnerstag in Berlin. Der seit einigen Jahren zu beobachtende Rückwärtstrend im Anbau von Stärkekartoffeln sei weder in Deutschland noch EU-weit gestoppt.

Die ohnehin bereits hohen Abbaukosten seien 2024 noch weiter gestiegen, erklärte der in seinem Amt bestätigte BVS-Vorsitzende Hans-Wilhelm Giere. Vor diesem Hintergrund gebe es bei den Produktpreisen keinen Spielraum nach unten.

Mit bundesweit rund 53.100 ha sowie EU-weit 194.600 ha sei das Stärkekartoffelareal mittlerweile auf einen Stand gesunken wie zuletzt vor sieben beziehungsweise acht Jahren, so Giere. Nach überdurchschnittlich hohen Erträgen sehe es nicht aus. Die Starkniederschläge hätten mehr Schaden angerichtet als Nutzen gestiftet, erklärte BVS-Geschäftsführerin Ramona Wieduwilt ergänzend. Regional sei es zu Überflutungen, Staunässe und fast überall zu erhöhtem Krankheitsdruck gekommen. Die letzten Monate hätten laut Wieduwilt deutlich gezeigt, wie essenziell es für die Kartoffelbauern sei, geeignete und wirkungsvolle Pflanzenschutzmaßnahmen ergreifen zu können. age

Ernährungsindustrie mit

Erlöseinbußen

Rückläufige Nachfrage im Inland

Im Inland wird weniger konsumiert. Foto: Imago

Die deutsche Ernährungsindustrie leidet unter einem schwachen Inlandskonsum und einem stagnierenden Auslandsgeschäft. Im ersten Quartal 2024 musste die Branche laut Angaben der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang ihrer Umsätze um real 1,8 % auf insgesamt 56,7 Mrd. € hinnehmen. Maßgeblich war die Entwicklung im Inland, wo sich die Erlöse real um 2,8 % auf 36,4 Mrd. € verringerten.

Auch in den ersten Monaten dieses Jahres hatte die deutsche Ernährungsindustrie mit hohen Kosten, einer rückläufigen Nachfrage des Auslandes und einem schwachen Inlandskonsum zu kämpfen. Die Sorge vor einer erneuten Rezession belaste die Branche auch im Jahr 2024, stellt die BVE in ihrem am Montag veröffentlichten Konjunkturbericht 1/2024 fest. Während das Auslandsgeschäft stagnierte, betrug der Rückgang im Inland inflationsbereinigt minus 2,8 %.

Der in Deutschland erzielte Gesamtumsatz belief sich auf 36,4 Mio. €; das waren nominal 3,6 % weniger als im ersten Quartal 2023. Die Exporterlöse sanken nominal um 0,6 % auf 20,2 Mrd. €. age

Belgisches

Mühlenunternehmen wächst

Dossche Mills übernimmt Mühle Rüningen

Zehn Jahre nachdem Stefan Engelke sie erworben hatte, verkauft der Hildesheimer die Mühle Rüningen an die belgische Dossche Mills aus Deinze (Ostflandern). Die Geschichte der Mühle Rüningen geht bis ins Jahr 1312 zurück.

Das Unternehmen betreibt fünf Mühlen in Gelsenkirchen, Braunschweig, Celle, Ringelheim und Itzehoe und verarbeitet jährlich rund 1 Mio. t Getreide mit Weizen als Hauptfrucht, Dinkel, Roggen und Biogetreide. Das Unternehmen beschäftigt rund 200 Mitarbeiter und erzielte 2023 einen Umsatz von 350 Mio. €. Zusammen beschäftigen die Unternehmen 600 Mitarbeiter. Die Vermahlung wird insgesamt über 2 Mio. t Weizen betragen bei einem Umsatz von rund 800 Mio. €.

Ziel der Übernahme sei es, die Kunden in den Benelux-Ländern, Deutschland und Frankreich von verschiedenen Standorten aus effizienter zu bedienen und gleichzeitig einen besseren Kundenservice und eine breitere Produktpalette anzubieten.

Beide Unternehmen haben in ihren Heimatmärkten eine starke Position in der Produktion und dem Verkauf von Mehl, Mehlmischungen und verwandten Produkten für Brot, Gebäck, Kekse, die Lebensmittelindustrie und Tiernahrung. Wie aus Branchenkreisen zu hören war, reagiere Engelke auch auf die Entwicklung im Weizenmarkt und den zukünftig noch stärker zu erwartenden Rückgang des Qualitätsweizenanbaus.

Die Mühlengruppe Christof Engelke mit ihren Standorten Hasede-Hildesheim, Magdeburg und Müllrose (Frankfurt/Oder) ist von der Übernahme nicht betroffen.

Die Transaktion wird voraussichtlich in Kürze abgeschlossen, vorbehaltlich der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden. Die Bedingungen der Transaktion werden nicht bekannt gegeben. mbw

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