Den Rahmen der Norla nutzten auch wieder die Shetlandponyvereinigung und die Interessengemeinschaft Fjordpferd. In verschiedenen Wettbewerben und Schaubildern wurden die Ponys präsentiert. Die Shettys hatten ihren Auftritt am Sonnabend, die Fjordpferde am Sonntag.
„Das war eine rundum gelungene Veranstaltung“, freute sich Heiner Ehlers. Der Züchter aus Bokhorst, Kreis Steinburg, organisierte zum vierten Mal den Shettytag auf der Norla. Die Veranstaltung ist bundesweit ausgeschrieben und tatsächlich kamen die Teilnehmer nicht nur aus Schleswig-Holstein, sondern auch aus Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und sogar Westfalen.
Eine der weit Angereisten ist Susanne Kohl aus Brüel in Mecklenburg-Vorpommern. Sie war nicht zum ersten Mal in Rendsburg. „Für die Shettys gibt es nicht so viele Veranstaltungen und hier ist es wirklich besonders schön“, sagte die Minishettyzüchterin. Die Anreise lohnte sich, denn ihre Stuten Dilarah und Dayari von den Alleegärten gewannen jeweils ihren Ring.
Für Kohl sind es nicht die ersten gelben Schleifen. Sie stellte auch schon eine Bundessiegerstute und einen Bundesreservesiegerhengst. Doch Kohl sind nicht nur Typ, Korrektheit im Fundament und Bewegung wichtig. Ihre Ponys haben auch einen „einwandfreien Charakter“. Ehrenamtlich lässt sie Kinder Zeit mit ihren Ponys verbringen. „Wir springen mit ihnen, gehen spazieren und kuscheln“, berichtete sie. Alles natürlich an der Hand.
Brav müssen sie sein
Ein einwandfreier Charakter wurde in diesem Jahr auch bei einer in Schleswig-Holstein neuen Prüfung abgefragt: der Sportponyprüfung für Kids, angelehnt an die britische Wettkampfkultur. „Hier präsentieren Kinder ihre Ponys erst an der Hand und dann unter dem Sattel“, erklärte Ehlers. Eine der Starterinnen war Luna Dau-Schmidt. „Ich muss mein Pony erst an der Hand im Schritt und im Trab vorführen und es dann aufstellen“, erklärte die Zehnjährige aus Stapel, Kreis Schleswig-Flensburg, aufgeregt. Danach sei dann noch ein Führzügelwettbewerb geplant. Insgesamt waren es in dieser Prüfung knapp 25 Teilnehmer. „Das wurde also sehr gut angenommen“, befand der Organisator.
Mit allein 127 Nennungen für die Zuchtprüfungen gab es noch einen Rekord. Ehlers will an dem Shetlandponytag unbedingt festhalten, aber nur im Zweijahresrhythmus. Denn nächstes Jahr finden die Landestierschau und die Verbandsstutenschau des Pferdestammbuchs statt. Da will Ehlers „keine Konkurrenz machen“.
Vielseitige Norweger
Die Fjordpferdefans müssen ebenfalls ein Jahr auf die nächste Veranstaltung bei der Norla warten. Und das werden sie, denn „die Stimmung war super und alle wollen wiederkommen und mehr Pferdemenschen mitbringen“, berichtete Inka Störmann-Thies am Abend. Die Zuchtbeauftragte der Interessengemeinschaft Fjordpferd hatte den Tag organisiert. „Wir wollten den Messebesuchern zeigen, wie vielseitig unsere Fjordpferde sind“, erklärte sie.
Daher gab es keine Sparte, die von den etwa 60 Aktiven und 19 Pferden nicht vorgeführt wurde: Reiten, Fahren, Bodenarbeit, Reiterspiele, Trailparcours und ein Führzügelwettbewerb wurden dem Publikum präsentiert. „Es waren viele Kinder dabei und die Pferde waren zum Teil mehrfach im Einsatz“, berichtete Störmann-Thies. Die Züchterin aus Flethsee, Kreis Steinburg, die auch im Rasseparlament der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) sitzt, resümierte zufrieden: „Ich denke, wir konnten die Vielseitigkeit und die Eignung als Familienallrounder sehr gut demonstrieren.“
Zur Norla kommt Störmann-Thies immer gerne. „Ich liebe das ländliche Publikum. Die haben Verständnis für die Tiere“, findet sie. Wenn dann ältere Landwirte vor den Pferden stehen und sagen: „So en harrn wi ok in Stall. Den hebbt wi to‘n Plögen hatt“, dann freut sie sich besonders.