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Holsteiner Versuchsnachmittag

Von nachhaltiger Baumschulwirtschaft bis Torfersatz
Von Thorsten Ufer/Hendrik Averdieck/Dr. Andreas Wrede, Landwirtschaftskammer SH
Hendrik Averdieck und Thorsten Ufer (beide LKSH) stellen bei einem Rundgang die Versuche auf der Containerkulturfläche im Gartenbauzentrum Ellerhoop vor. Foto: Patrick Schnoor

Am 18. Juli fand der elfte Holsteiner Versuchsnachmittag zusammen mit der florum 2024 kompakt im Gartenbauzentrum in Ellerhoop statt und fand großen Anklang.

Über mehr als 120 Teilnehmer freuten sich die Kammermitarbeiter der Gartenbauabteilung gemeinsam mit dem Landesverband SH im Bund deutscher Baumschulen (BdB e. V.). Erstmals fanden die beiden Veranstaltungen – Versuchsnachmittag und florum – in Kombination im Gartenbauzentrum in Ellerhoop statt.

Jan-Peter Beese (LKSH) und Dr. Frank Schoppa (BdB) begrüßen die Gäste und eröffnen den elften Holsteiner Versuchsnachmittag + florum 2024 kompakt. Foto: Patrick Schnoor

So erfolgte auch eine gemeinsame Begrüßung durch Jan-Peter Beese (LKSH) und Dr. Frank Schoppa (BdB), die neben dem interessanten Tagesprogramm auch über das erst kürzlich vom Land Schleswig-Holstein bewilligte 4-jahres-Projekt „Nachhaltige Baumschulwirtschaft (NaBaum)“ berichten konnten. Danach stellte Dr. Thomas Karl Schlegel (Landesamt für Landwirtschaft und Gartenbau) umfangreiche Untersuchungen zur Lagerung von Eichensaatgut vor. Für die anwesenden Forstbaumschulen gab es den ein oder anderen Praxistipp und umfangreiche Hintergrundinformationen.

Über die maschinelle Ausbringung von spritzbarem Mulchmaterial berichten Dr. Michael Kirchinger und Theresa Bayerl (TFZ Straubing). Foto: Michael Kirchinger

Aktuelle Forschungsergebnisse lieferten im Anschuss Dr. Michael Kirchinger und Theresa Bayerl vom Technologie und Förderzentrum (TFZ) im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe im bayrischen Straubing. Ein dort entwickeltes spritzbares Mulchmaterial zur Unkrautunterdrückung, welches nach einer Vegetationsperiode vollständig biologisch abgebaut wird, testeten die Wissenschaftler bereits erfolgreich im Obst-, Wein- und Gemüsebau. Die ersten Tastversuche für den Bereich Baumschule und Weihnachtsbaumanbau laufen nun gemeinsam mit dem Baumschulversuchswesen der LKSH. Die Thematik konnte vom Autoren mit seinem Vortrag zur „Unkrautunterdrückung mit verschiedenen Mulchmaterialien“ passend ergänzt werden.

Hendrik Averdieck (LKSH) erläutert einen umfangreichen Versuch zum Thema Stickstofffestlegung in torfreduzierten Substraten. Foto: Patrick Schnoor

Das letzte Vortragsthema wäre von seiner Dringlichkeit ganz vorne anzusiedeln gewesen, da der Klimaschutzplan der Bundesregierung einen weitgehenden Torfersatz für den Erwerbsgartenbau bis zum Jahr 2030 anstrebt. Hendrik Averdieck (LKSH) berichtete deshalb über die „Erfahrungen und Ergebnisse mit torfreduzierten Substraten in Schleswig-Holstein“, die in den vergangenen drei Jahren im Rahmen des Modell- und Demonstrationsvorhabens zur Praxiseinführung von torfreduzierten Substraten in Baumschulen (ToSBa) erarbeitet wurden.

Den vielfältigen Vorträgen schloss sich ein Rundgang durch den Versuchsbetrieb an. Dort wurden aktuelle Versuche unter anderem zu den Themen „Stickstofffestlegung in torfreduzierten Substraten“, „neue Mulchmaterialien im Container- und Freilandbereich“, „Auswaschungsverhalten mineralischer und organischer Dünger“ sowie „Alleebaumkultur in neuen Containertypen“ vorgestellt. Darüber hinaus bot eine Ausstellung von insgesamt zwölf Firmen (unter anderem Substrate, Dünger, Pflanzenschutz, Baumschulbedarf) die Möglichkeit, sich über deren derzeitiges Baumschulportfolio zu informieren.

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