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Steigende Nachfrage in Asien außer China

Schweinefleischerzeugung in der EU im ersten Jahresdrittel 2024 spürbar gestiegen
Von Redaktion
Besonders stark wuchs die Schweineproduktion in Polen, höher fiel sie auch in Spanien und Deutschland aus. Foto: Agrar-Press

Die Schweinehalter in der Europäischen Union haben im Zeitraum Januar bis April 2024 mehr Tiere und diese mit einem höheren Gewicht als in der Vorjahresperiode an die Schlacht­unternehmen geliefert. Laut
aktuellen Angaben des Statistikamtes der Europäischen Union (Eurostat) nahmen die Schweineschlachtungen bezogen auf die Tierzahl um 2 % und mit Blick auf das Schlachtgewicht (SG) um 3,7 % zu.

Gerechnet in Schlachtgewicht wuchs das Aufkommen in Polen Eurostat zufolge besonders kräftig, nämlich um fast 11 %. Höher fiel das relative Plus nur in Ungarn und Bulgarien mit jeweils rund 13 % aus. Auch in den großen Produktionsländern wuchs die Schweinefleischerzeugung spürbar, so in Deutschland um 2,9 % und in Spanien um 2,8 %. Dänemark und die Niederlande meldeten ebenfalls eine Zunahme von annähernd 3 %. In Frankreich und Italien erhöhte sich das Aufkommen um jeweils gut 3 %, in Belgien sogar um mehr als 5 %.

Rückläufig, allerdings zum Teil äußerst stark, war die Produktion im ersten Jahresdrittel nur in kleineren EU-Mitgliedsländern, so in Litauen, Lettland, der Slowakei und Slowenien, sowie außerdem in Griechenland. Das Minus reichte dabei gemäß den Eurostat-Zahlen von knapp 2 % in Lettland bis zu gut 18 % in Griechenland und sogar mehr als einem Fünftel in Litauen.

China noch größter Abnehmer

Wie Eurostat zudem berichtete, ging es mit dem Schweinefleischexport der EU weiter nach unten. In den Monaten Januar bis April 2024 wurden 1,43 Mio. t ausgeführt; das waren 5 % weniger als im ersten Jahresdrittel 2023. Wichtigster Abnehmer war weiterhin China, obgleich die Volksrepublik ihre Bezüge um 17,5 % auf rund 358.600 t drosselte. Seit Jahren ist der chinesische Import von EU-Schweinefleisch rückläufig: Erreichte dieser 2020 die Rekordmenge von 3,34 Mio. t, waren es im vorigen Jahr „nur“ noch 1,16 Mio. t.

Und nun droht der EU eine Importbeschränkung, denn Peking hat ein Anti-Dumping-Verfahren gegen europäische Schweinefleischlieferanten eröffnet. Die chinesischen Behörden begründen dies mit Beschwerden aus der eigenen Schweinefleischbranche. Beobachter gehen allerdings davon aus, dass der Schritt eine Reaktion auf die von der EU-Kommission angedrohten Ausgleichszölle auf chinesische Elektroautos ist.

Auch die Schweinefleischlieferungen der EU in das Vereinigte Königreich (UK) nahmen zuletzt ab, jedoch lediglich um 1,1 % auf 285.500 t. Japan als drittgrößter Auslandsmarkt für EU-Schweinefleisch schränkte die Importmenge ebenfalls ein, und zwar gleich um 11,9 % auf gut 130.500 t.

Philippinen und Vietnam kaufen mehr

Dagegen kauften andere asiatische Länder deutlich mehr Schweinefleisch in der EU. Die Lieferungen auf die Philippinen erhöhten sich um 16,3 % auf 121.500 t, die nach Südkorea um 16,9 % auf 103.800 t und die nach Vietnam sogar um 70,8 % auf fast 51.100 t. Auch die USA steigerten ihre Bezüge kräftig, nämlich um 35,9 % auf etwa 42.400 t. Australien schränkte den Import von EU-Schweinefleisch indes um 14,9 % ein auf 32.700 t.

Die EU importierte im Berichtszeitraum ihrerseits rund 53.700 t Schweinefleisch; das waren 1,1 % mehr als von Januar bis April 2023. Die größte Menge kam aus dem Vereinigten Königreich, nämlich 34.500 t. Aus Chile wurden gut 7.800 t bezogen, aus der Schweiz knapp 6.400 t. age

Europäische Union steigert Rindfleischexport

Die Europäische Union hat in den ersten vier Monaten dieses Jahres deutlich mehr Rindfleisch exportiert als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Laut Angaben der Brüsseler Kommission wurden 344.959 t einschließlich Lebend­rindern in Schlachtgewicht ausgeführt; das waren 14,5 % mehr als im ersten Jahresdrittel 2023. Die Erlöse legten um 12,6 % auf 1,64 Mrd. € zu. Wichtigster Drittlandsmarkt für EU-Rindfleisch ist das Vereinigte Königreich, das im Berichtszeitraum 115.855 t abnahm und damit ein Drittel der gesamten Exportmenge. Im Vergleich zur Vorjahresperiode bedeutete das aber ein Minus von 5 %. Dagegen stockte die Türkei ihre Bezüge kräftig auf, nämlich um 72,2 % auf 39.198 t. Während Israel die Rindfleischeinfuhr aus der EU um 15,4 % auf 15.793 t drosselte, steigerte Bosnien-Herzogowina selbige um ein Viertel auf 15.521 t. Nach Ghana lieferten die EU-Exporteure 12.090 t Rindfleisch, womit die Vorjahresmenge um 9,5 % übertroffen wurde. Auffallend ist der kräftige Anstieg der Ausfuhren nach Algerien und in den Libanon; diese verzeichneten jeweils mehr als eine Verdopplung auf 11.471 t beziehungsweise 10.461 t.

Die Rindfleischeinfuhren der EU gingen hingegen zurück. Importiert wurden von Januar bis April insgesamt 119.450 t und damit 2,3 % weniger als in den ersten vier Monaten 2023. Die Importausgaben verringerten sich um 1,4 % auf 797 Mio. €. Die Rindfleischbezüge aus dem Vereinigten Königreich wurden um 2,3 % auf 35.064 t zurückgefahren, die aus Brasilien um deutliche 12,9 % auf 28.834 t. Dagegen legten die Einfuhren aus Argentinien leicht zu, nämlich um 1,9 % auf 21.904 t.age

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