Die angelieferten Milchmengen gingen im Monat Juni weiter zurück, blieben aber über Vorjahresniveau. Die Auszahlungs-Grundpreise der schleswig-holsteinischen Meiereien stiegen im Durchschnitt um 0,77 ct/kg an.
Hierzulande bewegen sich die Grundpreise in einem Bereich zwischen 43,0 und 45,0 ct/kg Milch. Die Spanne hat sich somit im Vergleich zum Monat Mai deutlich verkleinert, indem der untere Bereich der Preisspanne gekappt wurde. In Süddeutschland ist die Spanne etwas größer, sie liegt im Bereich zwischen 43,0 und 48,0 ct. In Ostdeutschland liegt der Durchschnittspreis weiterhin bei 43 ct und im Westen haben wir nun eine Preisspanne, die zwischen 43,0 und 44,5 ct/kg liegt.
Milchanlieferung rückläufig
Die Milchanlieferung in Deutschland war im Monat Juni rückläufig, nachdem die Anlieferungsspitze saisonbedingt Ende Mai überschritten wurde. Der Rückgang betrug in der letzten Juniwoche bereits 0,9 % im Vergleich zu der Woche davor. Die insgesamt in den ersten 26 Wochen des Jahres abgelieferte Milchmenge bewegt sich noch um 0,1 % über der Vorjahreslinie, allerdings befinden sich die Inhaltsstoffe der abgelieferten Milch auf einem sehr niedrigen Niveau. An den Rohstoffmärkten setzten sich Anfang Juli festere Tendenzen durch. Vor allem an den Fettmärkten wird das Angebot als eher knapp eingeschätzt. Dies gilt vor allem für abgepackte Butter und für Formbutter. So hat der Lebensmitteleinzelhandel die abgepackte Butter im Preiseinstiegssegment Anfang Juli auf 1,99 €/250 g angehoben. Für Blockbutter wird die Marktlage als sehr ruhig beschrieben, es kommt momentan kaum zu Abschlüssen. Nach vorn gerichtet gaben die Butterkurse für den Zeitraum Juli 2024 bis März 2025 an der EEX in Leipzig jedoch leicht nach.
Pulvermarkt uneinheitlich
Im Pulvermarkt gibt es unterschiedliche Richtungen. Der Markt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität befindet sich schon im Ferienmodus, es kommt daher kaum zu Abschlüssen. Allerdings herrscht auf der Angebotsseite auch kein Verkaufsdruck. Die Preise für Magermilchpulver bewegen sich daher seitwärts bis leicht schwächer in der Preisspanne zwischen 2.300 und 2.500 €/t. Auch hier gaben die nach vorn gerichteten Kurse für Magermilchpulver an der EEX weiter nach. Ähnlich sieht die Lage bei Magermilchpulver in Futtermittelqualität aus. Auch hier gibt es momentan kaum neue Abschlüsse, sodass die Notierungen saisontypisch schwächer ausfallen. Für Vollmilchpulver bewegen sich die Preisnotierungen seit Anfang Juni schon auf einem stabilen Niveau seitwärts und liegen daher weiterhin zwischen 3.850 und 3.910 €/t an der Butter- und Käsebörse in Kempten. Bei Süßmolkenpulver in Lebensmittelqualität sieht es etwas anders aus. Hier gibt es aktuell Bedarf. Diese Nachfrage stößt allerdings auf ein begrenztes Angebot, sodass die Preisnotierungen hier etwas angezogen haben. Für Süßmolkenpulver in Futtermittelqualität stellt sich die Marktlage etwas anders dar. Hier geben die Notierungen wie bereits in den Vorwochen weiter leicht nach.
Käsemarkt freundlich
Die Käsenotierungen bewegen sich schon seit Jahresbeginn stabil seitwärts. Kleine Anpassungen nach oben gab es Anfang Juni und auch jetzt in der ersten Julihälfte konnten die Meiereien leicht festere Kurse durchsetzen. Der Grund liegt in der insgesamt hohen Nachfrage nach Meiereiprodukten. So wird Käse nur nach Bedarf produziert und der übrige Milchrohstoff in andere Verarbeitungslinien gelenkt. Es gibt also kaum Lagerbestände, die Ware verlässt jung die Werke. Die Marktteilnehmer zeigen sich auf beiden Seiten zufrieden, es wurden alle Kontingente planmäßig abgerufen. Auch die Kontraktabrufe aus den Urlaubsregionen Südeuropas bewegen sich im saisonüblichen Rahmen, während aus Drittstaaten eine verstärkte Nachfrage zu verzeichnen ist. Dies macht sich auch in den Notierungen der amtlichen Notierungskommission in Hannover bemerkbar, sie wurden im Schnittkäsebereich in der vergangenen Woche um 10 ct auf 4,25 bis 4,45 €/kg angehoben. Die Preise für Blockware blieben hingegen unverändert.