In Familienbetrieben nimmt die Arbeitsteilung mit partnerschaftlichen Spezialisten zu, etwa mit Lohnunternehmen oder Maschinenringen. Arbeitsteilung und Zusammenarbeit begünstigen neue Verfahren für die Praxis, senken oftmals die Technikkosten und können zur besseren Stundenverwertung führen. Es gilt, die Arbeits- und Maschinenkosten im Betrieb zu kennen und durch kluge Entscheidungen zu gestalten. Dies wird im folgenden Artikel am Beispiel der Zusammenarbeit beschrieben.
Auch wenn landwirtschaftliche Betriebsführung durch unsicheres Wetter anspruchsvoll ist und fortwährende Planänderungen erforderlich macht, sollte der Start von Dienstleistungen in Absprache mit dem Dienstleister erfolgen. Das Termingespräch – persönlich, telefonisch oder per WhatsApp – ist für gute Arbeitsqualität und mehr Bodenschutz wesentlich.
Wann können Traktoren mit Mähern, Ladewagen, Güllefässer ohne tiefe Spuren und mit erträglichem Bodenschaden fahren und arbeiten? Technik ist teuer, insbesondere mit Mähdreschern und Häckslern. Sie wird leistungsfähiger, aber oftmals schwerer und zunehmend vom Lohnunternehmer oder im Maschinenring angeboten.
Als fachkundiger Praktiker geht man über den Acker und die Wiese und prüft die Tragfähigkeit des Bodens. Man nutzt den Spaten, drückt ihn mit Kraft in den Boden und hat den ersten Hinweis auf die Tragfähigkeit. Den Spaten auszuhebeln und die Spatenladung Erde anzuschauen, um mit den Augen und Händen im Boden zu lesen, ist der weitere Schritt zur Startentscheidung und zu lohnender Arbeit. Praktiker fragen sich: Welche Formen haben die Bodenteilchen, wie durchwurzelt sind sie, wie ausgedehnt ist das Wurzelwerk, ist es geradlinig nach unten gerichtet oder abgeknickt durch Schadverdichtungen? Wie viele Regenwürmer als Bioindikatoren gibt es, und sind senkrechte Bioporen als Regenwurmgänge zu finden?
Fruchtbarer Boden hat 50 % luft- und wassergefüllte Poren und 50 % Festsubstanz. Einfach gesagt, ist der gepflegte Boden mit 50 % Porenanteil ertragreich, also ohne Schadverdichtungen, und oftmals fruchtbar. Die festen Bodenteilchen verhaken sich bei Trockenheit untereinander und tragen Traktoren und Maschinen.
Im feuchten Boden prägen sich durch hohe Maschinenlast auf kleiner Aufstandsfläche Spuren. Sie vermindern die Ertragskraft und schädigen das Bodenleben. Wassergesättigter Boden kann als Brei beinahe jede Tragfähigkeit verlieren, bis hin zur Unpassierbarkeit. Mit diesem Zeitpunkt der Befahrung und Bearbeitung nimmt man flache bis tiefe Spuren in Kauf.
Spuren sind dieselzehrend, und tiefe Spuren kennzeichnen schlechte Bewirtschafter. Gute Landwirte und Lohnunternehmer nutzen das richtige Zeitfenster und bessere Reifen mit variablem Reifendruck. Maximal 1 bar in der Bestellung und maximal 2 bar in der Ernte sollten die oberen Grenzen sein. Da Bodenschutz und Klimaschutz zusammengehören und zwei Seiten einer Medaille sind, kann es sich lohnen, bei Reifenentscheidungen noch stärker den Bodenschutz zu berücksichtigen.
Leichte und starke Traktoren nutzen
Prinzipiell sollte der Traktor stark und leicht sein: Stark für guten Zug und leicht, um den fruchtbaren Boden zu schonen und weniger Diesel auf Acker, Wiese und Straße zu verbrauchen.
Es gilt, auf dem Acker und der Wiese mit möglichst niedrigem Reifendruck zu fahren. Mit 0,8 bar im radialen Reifen wölbt sich die flexible Seitenflanke nach außen, und das biegesteife Laufband macht sich lang, stützt die Last auf größerer Fläche ab und verzahnt mehr Stollen mit dem Boden. Beim Reifenkauf bringt die hohe Flanke mit variablem Reifendruck bessere Bodenschonung. Also sind 70er, 75er oder 85er Reifenflanken mit niedrigem Reifendruck die vorzügliche Wahl für flachere Spuren, weniger Dieselverbrauch und weniger CO2-Freisetzung.
Je nach Bodenfeuchte und Bodentragfähigkeit sowie der geplanten Arbeit sollte Ballast als Frontgewicht aufgenommen werden, damit der ziehende Traktor waagerecht arbeitet. Über den richtigen Zeitpunkt und den richtigen Technikeinsatz mit niedrigem Reifendruck und passender Ballastierung sollte der Landwirt aufgrund seines Wissens und Könnens entscheiden.
Der Ertrag wird immer über den tief reichenden Wurzelraum gebildet, denn hoher Ertrag gründet auf gutem Wurzelwachstum.
Feuchten Boden zu befahren, ist im Extremfall notwendig, zum Beispiel um die Ernte zu retten, in einem nassen Sommer und im Herbst bei der Maisernte. Auch Gülledüngung im zeitigen Frühjahr kann den Boden schädigen. Dann gilt es, den Bodenschaden gering zu halten durch größtmögliche radiale Reifen mit niedrigem Reifendruck und mit weniger Last.
Wichtig für geringeren Bodenschaden ist ein intakter, fruchtbarer Boden mit hoher Regenerationsfähigkeit durch das vielgestaltige Bodenleben mit vielen Regenwürmern. Über viele Jahre gefüttert mit Stroh, Mist, Gülle, Kompost, Pflanzen- und Wurzelresten, beschirmt gegen Erosion durch eine Pflanzendecke, wird Boden bei Schadverdichtungen regenerationsfähiger. Das vielfältige Bodenleben ermöglicht gleichmäßigen Ertrag. Auch Zwischenfrüchte, Kalken und die Grasnarbe mit Pflanzenwurzeln verbessern die Tragfähigkeit.
Bodenschutz ist Zukunftsgestaltung
Unser Boden hat sich oftmals in Jahrtausenden gebildet, ist also ein segensreiches Menschheitserbe. Der Boden ändert sich kontinuierlich je nach Ausgangsgestein, Zusammensetzung, Verwitterung, Grundwasserstand, Regenmenge, Regenverteilung, Frost, Erosion durch Wasser und Wind, Humusgehalt und Pflanzenbestand – sowie entscheidend durch den Bewirtschafter.
Durch Erosion geht Boden verloren, man sagt: Der Reichtum des Landes geht den Bach hinunter. Erosion ist ein Bewirtschaftungsfehler und Bodenerosion verbaut die Zukunft. Dem Landwirt ist der Bodenschatz anvertraut, und er hat den Boden zu pflegen und ertragreicher an Nachfolger und Enkel weiterzugeben.