StartNachrichtenAgrarpolitikDirekter Kontakt ist besonders glaubwürdig

Direkter Kontakt ist besonders glaubwürdig

Tag des offenen Hofes auf Hof Gloyer in Stuvenborn eröffnet
Von Tonio Keller
Prominenz bei der Eröffnung des Tags des offenen Hofes. Fotos: Tonio Keller

„Wir können viel reden in den Medien, aber das direkte Gespräch mit den Menschen bringt uns weiter voran“, meinte Bauernverbandspräsident Klaus-Peter Lucht. Was eignet sich dafür besser als der Tag des offenen Hofes? Am vergangenen Freitag wurde er auf dem Legehennenhof Gloyer in Stuvenborg, Kreis Segeberg, eröffnet.

Eines der drei Hühnermobile auf Hof Gloyer.

Der Hof, der sich auf Direktvermarktung spezialisiert hat, sei ein besonders passender Ort, so Präsident Lucht, da hier jeden Tag Kundenkontakt stattfinde. „Wir müssen transparent sein, wie wir arbeiten“, sagte Präsident Lucht, „nur so können wir Nachrichten entgegentreten, die einfach falsch sind.“ Viktoria Gloyer, die den Betrieb in GbR mit ihrem Vater Rolf führt, bestätigte: „Wenn ich von Angesicht zu Angesicht mit den Leuten rede, dann glauben sie mir auch.“

„Ich bin stolz auf die Landwirte, dass sie diese Herausforderung annehmen und sich Fragen der Bürger stellen, die nicht immer leicht zu beantworten sind“, lobte Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU). 22 Höfe von Sylt bis zum Ratzeburger See beteiligen sich dieses Jahr an der bundesweiten Aktion. Schwarz verwies auf das Motto „LandWIRtschaft“: „Wir wollen das Gemeinsame von Landwirtschaft und Gesellschaft fördern und nicht nur Brüche darstellen.“

Hof Gloyer wird mit Viktoria in der sechsten Generation geführt. „Wir hatten früher viele verschiedene Nutztiere – Milchvieh, Schweine und andere“, erzählt Vater Rolf. „Als meine Tochter 2018 einstieg, regte sie an, dass wir rein auf Hühner in Freilandhaltung wechseln.“ In drei Hühnermobile passen je 340 Legehennen. „Sie haben Platz zum Ausleben ihrer natürlichen Verhaltensmuster“, so Viktoria Gloyer.

Immer bei den Hühnern: die Ziegen Hugo (r.) und Blacky.

Aus der Brüterei werden die einen Tag alten Küken entnommen, bei einem Junghennenaufzüchter in Kellinghusen bis zum Alter von 18 Wochen aufgezogen und dann zurückgebracht. Nach und nach läuft bei ihnen das Eierlegen an, bis es in Spitze eine Produktion von 300 Stück am Tag pro Stall erreicht. Wenn das Legeverhalten zu Ende geht, kommt der mobile Schlachter, und das Huhn wird am Hof als Suppenhuhn verkauft oder verarbeitet zu Suppe, Pastasoße oder Frikassee. „Es ist ein regionaler Kreislauf vor Ort“, sagt Viktoria. „Manchmal muss ich den Leuten klarmachen: Zum Ei gehört ein Huhn, und das ist am Ende ein Suppenhuhn.“

Für viel Spaß bei den Gästen sorgten die Ziegen Hugo und Blacky, die zwischen den Hühnern leben. Der Grund dafür: Sie vertreiben die Habichte. 

Bildergalerie von den beteiligten Höfen am Tag des offenen Hofes unter www.bauernblatt.com/landwirtschaft-mit-allen-sinnen-erleben/

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