Der Norden tanzt und feiert am Sonnabend, 20. Januar, in fünf Hallen mit 6.000 Gästen. Dafür werden Reithosen, Helm und Stiefel gegen Abendkleid und Smoking getauscht. Zum 23. Mal bittet der Pferdesportverband Schleswig-Holstein zum Ball der Pferdefreunde. Nicht nur Reiter, sondern auch Jäger, Landwirte, Tierliebhaber und zahlreiche andere Gäste, die nicht im Reitsport zu Hause sind, werden erwartet.
Im vergangenen Jahr wussten die Veranstalter des Balls der Pferdefreunde Anfang Januar noch nicht genau, wie es laufen würde. „Weil wir noch so viele Tickets hatten, haben wir eine Halle weggelassen“, erinnert sich Matthias Karstens, Geschäftsführer des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein (PSH). In diesem Jahr läuft alles ein bisschen anders. „Wir hatten schon am 4. Januar alle Karten verkauft und haben diesmal die Halle 2 mit dabei“, freut sich Karstens. Die Halle 2 wird mit einem neuen Format bespielt, der Ü40-Party. Hier laufen mehr Schlager und weniger elektronische Musik.
Dass es schon Anfang des Jahres so gut aussieht, freut Karstens und sein Team. Denn Organisation und Aufwand seien jedes Jahr enorm, daher sei es sehr beruhigend, wenn sich der Erfolg nicht erst an der Abendkasse herausstelle. „Überhaupt können wir den Ball nur mit so vielen ehrenamtlichen Helfern und durch die Dekospenden finanzieren“, berichtet Karstens. Es habe auch schon Jahre gegeben, in denen es erst schlecht aussah. Am Ende sei aber immer alles gut ausgegangen. „In den schlechten Jahren haben alle Gewerke mitgeholfen und sich beweglich gezeigt“, sagt er dankbar.
Nun steht allen Beteiligten viel Arbeit bevor. In den Holstenhallen geht es schon etwa eine Woche vor der Veranstaltung los. Dort werden Bühnen aufgebaut und Stoffbahnen aufgehängt. Karstens und sein Team gehen am Donnerstag in ihre Lager, die Archive in der Geschäftsstelle und den Schuppen auf dem Landesturnierplatz und packen alles ein, was sie brauchen. Am Freitag fahren sie dann entweder mit einem Transporter oder drei Anhängern in Richtung Neumünster. „Das läppert sich“, weiß Karstens.
Die Veranstalter sind inzwischen Profis. Ganz neu war für sie dieses Mal das rein digitale Ticketsystem. Doch an der Anzahl verkaufter Karten kann man sehen, dass dies kein Hindernis war.
Altbewährter Teil des Programms ist die Spendenübergabe für einen gemeinnützigen Zweck. „Wer da was bekommt, ist noch geheim“, schmunzelt Karstens. Die Förderung wird anteilig aus den Eintrittsgeldern bezahlt. Ebenfalls nicht neu, aber wichtig ist der Krawatten- oder Fliegenverkauf für den guten Zweck. „Der Eintritt zum Ball unterliegt ja einer Kleiderordnung und dazu gehört bei den Herren eine Krawatte oder Fliege“, erklärt Karstens. Wer keine dabei hat, kann sich für 5 € eine kaufen. „Wir haben da ein Sammelsurium an gespendeten Exemplaren“, weiß der Veranstalter. Die hierbei eingenommenen Gelder kommen dem therapeutischen Reiten zugute.