Das Pflügen mit Pferden am letzten Oktoberwochenende in Füsing, Kreis Schleswig-Flensburg, ist inzwischen schon Tradition. In diesem Jahr kamen sechs Teilnehmer mit zehn Pferden, um ihr Können zu präsentieren, das Ziehen von Furchen zu üben und den Besuchern etwas beizubringen.
„Bei den letzten Vorbereitungen regnete es noch in Strömen, doch die ersten Besucher brachten den Sonnenschein mit“, freut sich Cindy Petersen aus Füsing. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Torge Petersen organisiert sie auf ihrem Hof Große Eiche einmal jährlich das Pflügen an der Schlei. „Es ist für alle offen, mit oder ohne Pferd“, sagt Petersen, die selbst gern mit ihren Schleswiger Kaltblütern pflügt und mit ihnen sogar Kartoffeln anbaut.
Die Fachfrau weiß, dass immer ein Pferd in der Furche laufen muss, um ein sauberes und einheitliches Pflugbild zu erhalten. „Große Hufe in einer schmalen Furche, das kann man sich vorstellen wie das Balancieren auf dem Schwebebalken“, erklärt sie und fügt hinzu: „Erst wenn das klappt, kann ein Gespann auch noch mit Kraft und Eleganz den Pflug ziehen.“
In der Regel wird zweispännig gepflügt, denn im Team geht die Arbeit leichter. Zu diesem Team gehört auch noch der Mensch, der das Zusammenspiel zwischen Pflug, Pferden und Bodenbeschaffenheit optimiert. „Erst wenn der Pflug richtig eingestellt ist und die Pferde auf feine Stimmkommandos reagieren, dann herrscht nicht nur Harmonie auf dem Acker, sondern es gibt auch eine schöne Furche“, erklärt Cindy Petersen.
In Füsing wurde aber nicht nur professionelle Ackerarbeit gezeigt, es war auch ein Tag zum Mitmachen. Viele Fragen wurden geduldig beantwortet, Pferde durften beim Furchenlaufen geführt werden und die ganz Mutigen liefen hinter den Pferden und führten den Pflug. pm