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Überwiegend sehr gute Bewertungen

Rinder aktuell: Vergleichender Mischfuttertest 20/2023
Von VFT/Dr. Luise Prokop, Landwirtschaftskammer SH
Nur wenn die Inhaltsstoffe aller Komponenten einer TMR bekannt sind, können die Kühe durch passende Rationen bedarfsgerecht versorgt werden. Fotos: Dr. Luise Prokop

Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein teilt mit, dass der Verein Futtermitteltest (VFT) im April und Juni 2023 (Vergleichender Mischfuttertest Nummer 20/2023) fünf Milchleistungsfutter (MLF) aus Schleswig-Holstein beprobt, überprüft und bewertet hat. Alle Futtermittel wurden von einem Herstellerwerk produziert.

Die deklarierten Energiegehalte der MLF lagen laut Herstellerangaben zwischen 6,6 und 7,0 MJ NEL/kg, die Rohproteingehalte zwischen 18 und 36 %. Die für die fachliche Bewertung der Mischfutter wichtige Angabe des Anteils an nutzbarem Rohproteingehalt (nXP-Gehalt) war bei dreien der Deklarationen zu entnehmen. Die Angabe zur ruminalen N-Bilanz (RNB) wurde bei keinem dieser MLF gemacht.

Laut Deklaration entsprach eines der Futter mit 6,6 MJ NEL/kg der Energiestufe 2, zwei weitere Futter mit 6,7 beziehungsweise 6,8 MJ NEL/kg der Energiestufe 3 und alle restlichen Futter der Energiestufe ≥ 7,0 MJ NEL/kg (2 x 7,0 MJ NEL/kg). Darüber hinaus enthielten alle geprüften Futtermittel Angaben zu Rohfett, Rohfaser, Rohasche und den Mineralstoffen Kalzium, Phosphor und Natrium. Bei drei MLF wurden Vitamine und Spurenelemente zugesetzt. Bei drei Futtern war dies nicht der Fall. Bei allen der geprüften Futter wurden die eingesetzten Komponenten zwar angegeben, deren Anteile in Prozent wurden jedoch nicht ausgewiesen.

Neben Milchleistungs- und Rindermastfuttern können ebenso Kälberaufzuchtfutter beprobt und durch den VFT überprüft werden.

Verschiedene Empfehlungen

Eines der geprüften MLF wird zu einer ausgeglichenen Grundfutterration mit wenig Maissilageanteilen empfohlen, zwei weitere Futter sollen als Eiweißausgleich des Grundfutters dienen. Bei einem dieser Futter wurden eine Menge von 2 bis 3 kg pro Tier und Tag sowie eine zusätzliche Gabe von Mineralfutter empfohlen. Die beiden restlichen MLF sollen in Grundfutterrationen mit einem leichten Proteinüberhang beziehungsweise bei hohen Leistungen und hohen Anteilen an Grassilage in der Ration eingesetzt werden. Die Deklaration von vier MLF enthielt die Empfehlung, dem Einsatz eine Rationsberechnung zugrunde zu legen.

Die vorliegenden Ergebnisse beziehen sich ausschließlich auf die geprüften Futterchargen und sind nicht auf andere Produkte oder längere Zeiträume übertragbar.

Unter www.futtermitteltest.de können auch die Ergebnisse anderer Regionen eingesehen werden. Dort sind auch die Vorgehensweise und Bewertung der Futtermittel erläutert.

Kommentierung der Ergebnisse

Für drei der fünf geprüften Futter konnten die vorliegenden Deklarationsangaben der Hersteller durch die Analysewerte nach futtermittelrechtlichen Vorgaben und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Toleranzen bestätigt werden. Ein MLF weist eine Unterschreitung im Proteingehalt (32,3 % analysiert und 36,0 % deklariert) auf. Bei zwei weiteren MLF kam es zu Abweichungen im Fettgehalt und im Rohfasergehalt. Während der Fettgehalt um 2,7 % nach oben vom deklarierten Wert abwich, lag der Rohfasergehalt 2,4 % unter dem deklarierten Wert.

Das MLF mit einer Proteinunterschreitung erfuhr einen deutlichen Abzug in der Gesamtbewertung. Die knappe Unterschreitung des Rohproteingehaltes eines anderen Futters führte ebenfalls zu einem Abzug in der Gesamtbewertung.

Die Unterschreitung des Rohfasergehaltes ist aus ernährungsphysiologischer Sicht unbedeutend, da Kraftfutter grundsätzlich nicht als Strukturlieferant in Rationen dient. Demnach wurde die Unterschreitung des Rohfasergehaltes in der Benotung nicht berücksichtigt. Die restlichen zwei Futter, bei denen keine nennenswerte Unter- oder Überschreitung der angegebenen Gehalte beziehungsweise der Vorgaben auftrat, wurden mit der besten Note bewertet.

Was macht der VFT?

Der VFT trägt mit seinen Kraftfutteruntersuchungen maßgeblich dazu bei, Deklarationen zu bestätigen oder Unter- beziehungsweise Überschreitungen einzelner Gehalte sichtbar zu machen. Dies stärkt das Vertrauen in die deklarierten Werte.

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